Harter Bauch in der Schwangerschaft: Mögliche Ursachen

   
von Dana S. - letzte Aktualisierung:
harter bauch schwangerschaft
Wie fühlt sich ein harter Bauch an?

Die meisten Schwangeren nehmen einen verhärteten Bauch sehr deutlich wahr. Die Gebärmutter zieht sich zusammen und der Unter- sowie Oberbauch werden hart, prall und rund. In den meisten Fällen verschwindet dieses Gefühl bereits nach kurzer Zeit wieder.

Welche Ursachen kann es für einen harten Bauch in der Schwangerschaft geben?

In den meisten Fällen handelt es sich bei einem verhärteten Bauch um Übungs- oder Senkwehen. Aber auch das Wachstum des Babys, Verdauungsstörungen oder eine Überanstrengung können für die Symptome verantwortlich sein.

Bei welchen Symptomen sollte ich zum Arzt?

Wenn der Bauch dauerhaft verhärtet ist oder weitere Symptome wie Übelkeit, Schmerzen, Fieber oder ein starkes Ziehen hinzukommen, sollten Sie dies unbedingt ärztlich abklären lassen.

Übelkeit, Rückenschmerzen, Müdigkeit – die Liste der Schwangerschaftsbeschwerden ließe sich vermutlich endlos weiterführen. Auch ein harter Bauch ist während der Schwangerschaft nicht unüblich. Viele werdende Mütter machen sich jedoch Gedanken, ob ein verhärteter Bauch wirklich immer harmlos und unbedenklich ist.

In diesem Artikel möchten wir Ihnen gerne erklären, wie sich ein harter Bauch anfühlt und welche Ursachen infrage kommen. Zudem geben wir Ihnen Tipps, bei welchen weiteren Symptomen es besser ist, einen Arzt aufzusuchen.

1. Ein harter Bauch ist in der Regel nicht schmerzhaft

schwangere frau liegt sorgenvoll auf der couch

Viele Frauen machen sich unnötig Sorgen, wenn ihr Bauch zwischendurch hart wird.

In der Schwangerschaft haben viele Frauen mit verschiedenen Beschwerden zu kämpfen, die auf den Zustand und die Umstellung des Körpers zurückzuführen sind. Während im ersten Trimester die Übelkeit im Vordergrund steht, leiden Schwangere im letzten Trimester unter Symptomen, die in Zusammenhang mit dem Bauchumfang stehen.

Die meisten Frauen nehmen es sehr deutlich wahr, wenn ihr Bauch plötzlich hart wird. Schmerzen oder ein Druckgefühl kommen nur sehr selten hinzu. Dass sich die Bauchdecke hart anfühlt, ist in den meisten Fällen auf das Zusammenziehen der Gebärmutter zurückzuführen. Diese Kontraktionen können wiederum viele verschiedene Ursachen haben.

Die Anspannungen können dabei alle paar Tage oder sogar mehrmals täglich auftreten. Zwischendurch fühlt sich der Bauch immer wieder weich und damit ganz normal an. Viele werdende Mütter sind zunächst überfordert, wenn sie die Verhärtung wahrnehmen. Sie fragen sich, welche Ursachen dahinterstecken und wie sie reagieren sollen.

2. Harter Bauch in der Schwangerschaft – diese Ursachen kommen infrage

Zu einem harten Bauch kann es während der gesamten Schwangerschaft kommen. Je nachdem, zu welchem Zeitpunkt sich der Bauch gelegentlich verhärtet, kommen verschiedene Ursachen infrage. Die meisten sind jedoch harmlos und kein Grund zur Besorgnis.

Im Folgenden möchten wir Ihnen die häufigsten Ursachen für einen harten Bauch in der Schwangerschaft vorstellen.

Bei einigen Frauen ist ein harter Bauch auch eines der ersten Schwangerschaftsanzeichen. Aber erst wenn weitere, sicherere Anzeichen hinzukommen, können Sie davon ausgehen, dass Sie tatsächlich schwanger sind.

Welche Ursachen ein harter Bauch in der Schwangerschaft haben kann, können Sie sich auch in dem folgenden Video anschauen:

2.1. Verhärteter Bauch durch Übungs- oder Senkwehen

schwangere sitzt mit wehen am arbeitsplatz

Halten die Wehen mehr als 30 Sekunden an und kehren sie in regelmäßigen Abständen wieder, kann es sich auch um echte Wehen handeln.

Die Gebärmutter ist ein Muskel, der sich je nach Gegebenheit zusammenzieht und auch wieder entspannt. Diese Kontraktionen, auch Braxton-Hicks-Kontraktionen genannt, können während der gesamten Schwangerschaft auftreten. Sie sind völlig normal und gehören zum Training der Gebärmutter dazu.

Bei den Kontraktionen handelt es sich daher um Übungswehen. Diese werden ab der 29. SSW immer häufiger. Die Gebärmutter bereitet sich mit dem Zusammenziehen auf die anstehende Geburt vor. Im Gegensatz zu normalen Wehen haben sie jedoch keinen Einfluss auf den Gebärmutterhals oder den Muttermund.

Frauen bemerken die Übungswehen daran, dass sich der Bauch für einige Sekunden sehr hart anfühlt. In einigen Fällen kann ein leichtes Ziehen hinzukommen. Schmerzen bereiten diese Art von Wehen jedoch nicht.

Am Ende der Schwangerschaft kann es sich bei den Kontraktionen um Senkwehen handeln. Diese treten zumeist ab der 37. SSW, spätestens jedoch ab der 39. SSW auf und fühlen sich wie Übungswehen an. Sie entstehen jedoch dadurch, dass sich der Kopf des Babys ins Becken schiebt. Sie können Senkwehen auch daran erkennen, dass der gesamte Bauch etwas nach unten rutscht.

2.2. Muskelkrämpfe durch das Wachstum der Gebärmutter

Da das Kind vor allem im letzten Trimester deutlich an Gewicht und Körpergröße zunimmt, ist es die Aufgabe der Gebärmutter entsprechend mitzuwachsen. Da das Wachstum oftmals schubweise vonstattengeht, kann es phasenweise zu einem verhärteten Bauch kommen.

Zudem kann sich die Gebärmuttermuskulatur verkrampfen, wenn sich das Baby viel bewegt und strampelt. Sind die Krämpfe sehr stark, kann Ihr Arzt Ihnen Magnesium verschreiben, um diese zu lindern.

2.3. Verdauungsbeschwerden können zu Kontraktionen führen

schwangere frau ruht sich waehrend des wanders aus

Beugen Sie Verstopfungen vor, indem Sie Ihre Darmtätigkeit durch viel Bewegung anregen.

Der Bauch kann jedoch auch aufgrund eines Verdauungsproblems hart werden. Auch wenn sich diese Krämpfe wie Wehen anfühlen, handelt es sich um eine gestörte Darmtätigkeit. In den meisten Fällen ist eine Verstopfung schuld, die aufgrund der veränderten Hormonlage auftritt.

Um diese zu lindern, können folgende Maßnahmen helfen:

  • viel Bewegung an der frischen Luft
  • eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr von mindestens 2,5 Litern (in Form von stillem Wasser, ungesüßten Tees oder Saftschorlen)
  • eine ballaststoffreiche Ernährung (viel Obst, Gemüse, Vollkorn- und Milchprodukte)
  • Verzehr von Lebensmitteln mit einer leicht abführenden Wirkung (bspw. getrocknete Datteln oder Feigen)

2.4. Stress und Überanstrengung als Ursachen für einen harten Bauch

Stress in der Schwangerschaft als Ursache für ADHS

Forscher der Universität Zürich haben in einer Studie herausgefunden, dass sich dauerhafter psychischer Stress der Mutter negativ auf das ungeborene Kind auswirken kann. Das Risiko, an ADHS oder einer Herz-Kreislauferkrankung zu leiden, ist dadurch wesentlich höher.

Viele werdende Mütter muten sich in der Schwangerschaft viel zu viel zu. Das gilt vor allem dann, wenn es sich nicht um das erste Kind handelt. Durch diese körperlichen Belastungen zieht sich die Muskulatur der Gebärmutter zusammen, sodass der Bauch hart wird.

Gleiches gilt, wenn Sie in der Schwangerschaft zu viel Stress ausgesetzt sind. Im schlimmsten Fall können psychische und seelische Belastungen dazu führen, dass es durch die Kontraktionen der Gebärmutter zu vorzeitigen Wehen kommt.

Tritt ein harter Bauch in der Schwangerschaft aufgrund dieser Ursachen auf, sollten Sie dies unbedingt als Warnsignal sehen. Achten Sie darauf, nicht mehr schwer zu heben und regelmäßig Pausen einzubauen. Legen Sie die Beine hoch, entspannen Sie sich und genießen Sie diese Ruhe. Auch eine Wärmflasche und ein warmes Bad können Entspannung bringen.

Tipp: Um sich vom Stress und der Hektik des Alltags zu befreien, können Entspannungsübungen hilfreich sein. Legen Sie sich auf den Boden, atmen Sie tief in den Bauch und spannen Sie abwechselnd verschiedene Körperteile an.

3. Bei einem dauerhaft verhärteten Bauch einen Arzt aufsuchen

frauenaeztin untersucht schwangere Frau

Lassen Sie sich von Ihrem Frauenarzt bzw. Ihrer Frauenärztin durchchecken, wenn Ihr Bauch dauerhaft hart ist.

Grundsätzlich ist ein harter Bauch in der Schwangerschaft ein harmloses Symptom, welches ohne Schmerzen einhergeht. Gefährlich wird es in der Regel erst dann, wenn der Bauch dauerhaft verhärtet ist und/oder noch weitere Symptome hinzukommen.

Leiden Sie zusätzlich unter Unterleibsschmerzen, Durchfall, Blutungen, Übelkeit, Fieber oder einem ungewöhnlichen Ausfluss, sollten Sie sich dringend ärztlichen Rat einholen oder sich an Ihre Hebamme wenden. Tritt ein harter Bauch in Verbindung mit einem Druckgefühl oder Ziehen auf, kann es sich um vorzeitige Wehen handeln, die eine Medikamenteneinnahme notwendig machen.

Zögern Sie daher nicht, zum Arzt zu gehen, wenn Sie sich unsicher sind und das Gefühl haben, dass irgendetwas nicht stimmt. Es ist immer besser, sich einmal mehr als einmal zu wenig durchchecken zu lassen.

Achtung: Ist der Bauch schmerzhaft hart und tritt die Verhärtung mindestens 6- bis 7-mal pro Stunde auf, sollten Sie dies auf keinen Fall ignorieren.

4. Weiterführende Literatur für werdende Mütter

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Das große Buch zur Schwangerschaft: Umfassender Rat für jede Woche (GU Schwangerschaft)
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