Gruppenphasen sind wichtig, weil sie helfen, effektive Zusammenarbeit und Konfliktlösung in Gruppen zu fördern. Erfahre mehr…
Die Phasen der Gruppenentwicklung nach Bruce Tuckman sind Forming, Storming, Norming, Performing und Adjourning. Zum Nachlesen…
In der Norming-Phase beginnt die Gruppe, sich zu stabilisieren, indem gemeinsame Normen und Regeln etabliert werden, die das Zusammenarbeiten erleichtern und Konflikte reduzieren.
Gruppenphasen sind entscheidend für die soziale Entwicklung und prägen die Art und Weise, wie Kinder lernen, sich in Gruppen zu verhalten. In diesem Blogbeitrag erhältst Du einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Phasen, die Kinder in der Kita durchlaufen. Du wirst sehen, wie Du als Elternteil diese Entwicklung unterstützen kannst.
Um auf die einzelnen Gruppenphasen, die Dein Kind in der Kita durchläuft, näher einzugehen, ist es hilfreich, sich einen kurzen Überblick zu verschaffen. Diese Phasen sind Teil eines natürlichen Prozesses, den Gruppen durchlaufen, wenn sie sich bilden und entwickeln. Die fünf grundlegenden Phasen sind:
Was passiert in dieser Phase?
In der Forming-Phase treffen die Kinder oft zum ersten Mal aufeinander und beginnen, ihre neue Umgebung zu erkunden. Unsicherheit und Zurückhaltung sind typisch, da die Rollen in der Gruppe noch nicht festgelegt sind.
Ansatz als Erzieher:
Besonders wichtig ist, eine warme und einladende Atmosphäre zu schaffen. Durch Begrüßungsrituale und gemeinsame Aktivitäten, wie z. B. das Gestalten eines Willkommensplakates, fühlen sich die Kinder schneller zugehörig. Jedes Kind erhält individuelle Aufmerksamkeit, um ihm ein Gefühl der Sicherheit zu vermitteln.
Bruce Tuckman
Bruce Tuckman war ein renommierter Psychologe, der sein Modell der Gruppenentwicklung erstmals 1965 vorstellte. Seine Theorie hat sich als äußerst einflussreich erwiesen und wird bis heute in vielen Bereichen, von der pädagogischen Psychologie bis zum Management, angewendet, um die Dynamik von Gruppen zu verstehen und zu verbessern.
Herausforderungen dieser Phase:
Die Storming-Phase ist geprägt von Konflikten und Machtkämpfen, da jedes Kind seinen Platz in der Gruppe sucht. Dies ist eine kritische Phase für die Entwicklung von Konfliktlösungskompetenzen.
Erzieherische Interventionen:
In dieser Phase betonen wir die Wichtigkeit von Geduld und Verständnis. Die Kinder werden dazu angeleitet, ihre Gefühle mit Worten und nicht mit Taten auszudrücken. Rollenspiele, in denen die Kinder verschiedene Perspektiven einnehmen, sind ein wichtiges Mittel, um Empathie zu fördern.
Zielsetzung in dieser Phase:
Im Norming-Stadium etabliert die Gruppe Normen und Regeln, die das Zusammenleben erleichtern. Die Kinder beginnen, ein Gemeinschaftsgefühl zu entwickeln.
Strategien zur Förderung des Zusammenhalts:
Dabei werden die Kinder aktiv unterstützt, eigene Regeln zu formulieren und Konflikte gemeinsam zu lösen. Projekte, die Kooperation erfordern, wie z. B. das gemeinsame Gestalten eines Kunstwerkes, stärken die Teamfähigkeit und den gegenseitigen Respekt.
Tipp: Fördere regelmäßige Gruppenaktivitäten, die Teamarbeit und soziale Interaktion unter den Kindern anregen, um ihre Kommunikations- und Kooperationsfähigkeiten zu stärken.
Kennzeichen der Performing-Phase:
In dieser Phase erreicht die Gruppe ihre höchste Effizienz. Kinder arbeiten selbstständig zusammen und setzen das Gelernte in die Tat um.
Unsere Rolle als Förderer:
In dieser Phase werden die Kinder vor anspruchsvollere Aufgaben gestellt, die kreatives Denken erfordern, und sie werden ermutigt, Projekte selbstständig zu planen und durchzuführen. Es ist beeindruckend zu beobachten, wie Kinder in dieser Phase Führungsqualitäten entwickeln und Gleichaltrige unterstützen.
Bedeutung dieser Abschlussphase:
Die Abschiedsphase ist geprägt von Abschieden, wenn sich die Kinder auf den Übergang in die Schule oder in andere Gruppen vorbereiten.
Unterstützungsmaßnahmen:
Mit Abschiedsritualen und Reflexionsrunden wird den Kindern geholfen, diesen Übergang zu verstehen und positiv zu gestalten. Gemeinsame Erinnerungsbücher und Gespräche über das Erlebte stärken das Gemeinschaftsgefühl und bereiten die Kinder auf neue Herausforderungen vor.
Neben dem klassischen Modell von Tuckman, das die Phasen Forming, Storming, Norming, Performing und Adjourning umfasst, gibt es weitere Theorien, die die Entwicklung von Gruppen zu erklären versuchen.
Eine dieser Theorien ist das „Punctuated Equilibrium Model“ von Connie Gersick, das postuliert, dass Teams eine Orientierungsphase durchlaufen, gefolgt von einer Phase intensiver Arbeit, die kurz vor Ende des Projekts erneut von einer Phase der Neubewertung und starker Aktivität unterbrochen wird. Dieses Modell betont, wie Gruppen ihre Arbeit in letzter Minute intensivieren, um die Fristen einzuhalten.
Ein weiteres Modell ist „Wheelan’s Integrated Model of Group Development“, das sich auf die Integration von Aufgaben und die Aufrechterhaltung von Beziehungen in Teams konzentriert und vier Phasen unterscheidet: Test und Abhängigkeit, Kampf um Struktur, Arbeit und Produktivität und Auflösung der Struktur.
Tipp: Das Schaffen von einer offenen und inklusiven Atmosphäre ist wichtig, in der jedes Kind oder auch Erwachsener die Möglichkeit hat, sich auszudrücken und gehört zu werden, um das Selbstwertgefühl und die Zugehörigkeit zu stärken.
Diese alternativen Modelle bieten weitere Perspektiven und Einsichten, wie sich Gruppen im Laufe der Zeit entwickeln und ihre Ziele erreichen.
Die Entwicklung durch die verschiedenen Phasen von Gruppen ist ein grundlegendes Erlebnis, das jedes Kind in der Kindertagesstätte erlebt. Es formt nicht nur seine sozialen Interaktionen, sondern auch seine Persönlichkeit und seine Fähigkeit, Herausforderungen zu bewältigen.
Indem man versucht, diese Prozesse zu verstehen und zu unterstützen, ermöglicht man es den Kindern, sich zu vollwertigen Mitgliedern ihrer Gemeinschaft zu entwickeln.