Kinder mit einem IQ von mindestens 130 werden als hochbegabt bezeichnet. Werte von mehr als 115 deuten jedoch bereits auf eine überdurschnittlich hohe Intelligenz hin.
Das Schulwesen ist Sache der einzelnen Bundesländer. Es kommt daher durchaus zu Unterschieden zwischen den verschiedenen Bundesländern.
Neben der Möglichkeit des frühzeitigen Überspringens stehen Kindern meist Zusatzaufgaben zur Verfügung. Teils werden auch Arbeitsgemeinschaften zu bestimmten Themen angeboten.
Jedes Kind wird mit 6 Jahren schulpflichtig. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Kindern sind jedoch bereits zu diesem Zeitpunkt sehr groß, sodass es schwer ist, allen Schülern gerecht zu werden. Aber welche Möglichkeiten gibt es für besonders intelligente Schüler? Wir haben uns für Sie umgesehen und die wichtigsten Informationen rund um die Begabtenförderung in der Grundschule für Sie zusammengestellt.
Inhaltsverzeichnis
Intelligenz existiert auf verschiedenen Ebenen.
Etwa 2 % aller Menschen gelten als hochbegabt. Sie verfügen über einen Intelligenzquotienten von 130 oder mehr. In zwei Klassen mit durchschnittlich 25 Schülern befindet sich also im Schnitt ein hochbegabtes Kind.
Der Bereich der Intelligenz ist jedoch fließend, sodass eine Begabtenförderung an der Grundschule nicht zwingend nur für tatsächlich hochbegabte Kinder gedacht ist, sondern auch für sehr intelligente Kinder in Betracht kommt, die sich nahe an der Schwelle zur Hochbegabung bewegen.
Ein Kind mit einem IQ von 125 kann im Bereich der sprachlichen Fähigkeiten durchaus hochintelligent sein, denn anhand verschiedener Segmente wird stets ein Durchschnittswert gebildet. Werfen Sie daher immer einen Blick auf die Einzelbereiche des Intelligenztests.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Schülern in einer Klasse sind hochbegabte Kinder in der Lage, schneller und effektiver zu lernen bzw. komplexere Zusammenhänge zu begreifen. Die Intelligenz erstreckt sich jedoch nicht nur auf die Fächer Deutsch und Mathematik, obwohl diese Bereiche in klassischen Intelligenztests klar im Fokus stehen. Neben räumlichem Vorstellungsvermögen, dem Erkennen von Mustern sowie der Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge herzustellen ist Intelligenz jedoch auch im sportlichen, musikalischen und künstlerischen Bereich zu beobachten.
Bei der Begabtenförderung in der Grundschule geht es jedoch vielfach um die individuelle Förderung in den Bereichen Deutsch und Mathematik.
Tipp: Um ein Kind in weniger klassischen Feldern zu fördern, bietet sich die Anmeldung in einem Sport- oder Musikverein an.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung bietet jedes Jahr verschiedene Wettbewerbe an, an denen Schüler aus ganz Deutschland teilnehmen können. Besonders bekannt ist sicherlich der Schülerwettbewerb Jugend forscht, bei welchem schon zahlreiche exzellente Ideen entstanden sind.
Eine hohe Intelligenz lässt sich nicht immer leicht erkennen.
Die Hochbegabtenförderung in der Grundschule fällt jedoch in den Aufgabenbereich eines jeden Bundeslands, sodass es keine deutschlandweit einheitlichen Regelungen gibt. Bislang existieren diese jedoch nicht einmal auf Länderebene, denn abgesehen von einigen wenigen Grundschulen, die bestimmte Schüler fördern, gibt es keine einheitlichen Richtlinien.
Grundsätzlich kommen jedoch folgende Förderungen in Betracht, um Kinder mit herausragenden Fähigkeiten zum Lernen zu motivieren:
Achtung: Vielfach liegt der Schwerpunkt der Förderung auf den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik). Bei ausgeprägten Stärken in Deutsch bzw. allgemein im sprachlichen Bereich bietet sich möglicherweise der Besuch einer mehrsprachigen Grundschule an.
Der Unterricht in der Grundschule richtet sich an eine Gruppe von Kindern mit unterschiedlichen Fähigkeiten. Dementsprechend breit gefächert sind die Aufgaben, um möglichst allen Kindern individuell weiterhelfen zu können. Sowohl bei Kindern mit Lernschwierigkeiten als auch bei hochbegabten Kindern kommen selbst inklusive Einrichtungen jedoch oftmals an Grenzen.
In Projekten können besonders intelligente Kinder glänzen.
Bei den meisten Konzepten geht es daher in einem ersten Schritt darum, wie sich eine Hochbegabung erkennen lässt. Oft ist gerade dieser Bereich schwierig und erfordert eine besondere Fortbildung, da Kinder die Grundschule mit unterschiedlichen Voraussetzungen aufsuchen. Während einige Kinder bereits deutlich gefördert wurden, haben andere Kinder kaum etwas lernen können und hinken daher selbst Gleichaltrigen zunächst hinterher, obwohl sie zu überdurchschnittlichen Leistungen in der Lage wären.
Ist die hohe Intelligenz tatsächlich vorhanden und kann durch einen Test bestätigt werden, so kommt es vielfach zu Zusatzangeboten. Eigene Klassen sind hingegen in den wenigsten Fällen vorgesehen. Inzwischen gibt es jedoch Schulen (vor allem weiterführende Schulen), die sich speziell an Hochbegabte richten. Dank individueller Förderung (mit Zusatzaufgaben) bleibt der Unterricht jedoch selbst für weit überdurchschnittlich begabte Schüler auf der regulären Grundschule interessant.
Tipp: Nutzen Sie die Möglichkeit der Beratung, damit die Betreuung Ihres Kindes möglichst effektiv ist und der Spaß am Lernen erhalten bleibt bzw. gefördert wird.
In AGs lernen Kinder auf andere Art und Weise.
Jedes Bundesland hat die Aufsicht über das Schulwesen. So kommt es, dass sich die Regelungen in Bayern, Schleswig-Holstein sowie in NRW teils deutlich unterscheiden können. Grundsätzlich einig sind sich alle Bundesländer jedoch darin, dass eine Begabtenförderung bereits in der Grundschule sinnvoll ist. So wurden in den letzten Jahren schrittweise Hindernisse abgebaut, die die vorzeitige Versetzung erleichtern und Kindern mit außergewöhnlichen Fähigkeiten besondere Angebote gemacht.
In NRW wurde das Projekt Zentren Begabtenförderung, an welchem 23 Schulen teilnahmen, abgeschlossen. Das Ziel dabei war es, Maßnahmen zur Erkennung und Förderung zu entwickeln. Die Erkenntnisse können Sie hier im Detail nachlesen.
In Bayern wird beispielsweise bewusst darauf hingewiesen, dass es keine speziellen Grundschulen für hochbegabte Schüler geben soll. Vielmehr sollen individualisierende und differenzierende Maßnahmen dabei helfen, Kinder auch innerhalb des Klassenverbands zu motivieren.
Tipp: Je nach Schwerpunkt der Begabung lohnt es sich, eine andere Grundschule auszuwählen, die eher durch einen musischen Zweig oder aber durch sportliche Angebote zu überzeugen vermag.
Viele intelligente Kinder lieben Herausforderungen.
Neben der Betreuung in der Schule verbringen Kinder viel Zeit zuhause. Alle Eltern können die Neugier der eigenen Kinder daher aktiv fördern, indem sie ihnen ergänzendes Material zur Verfügung stellen.
Sowohl ein Mathekoffer, ein Zauberkasten als auch ein Experimentier-Set bieten sich bestens für Kinder an. Orientieren Sie sich jedoch stets an den persönlichen Bedürfnissen und drängen Sie Kinder nicht zu früh in eine Richtung.
Es ist durchaus möglich, Fußball und Geige zu spielen oder aber Gedichte zu lieben und gleichzeitig gern mit Holz zu arbeiten oder aber mathematische Gleichungen zu lösen.
Bildnachweise: © MillaF - shutterstock.com, © fizkes - shutterstock.com, © SOK Studio - shutterstock.com, © BalanceFormCreative - shutterstock.com, ©Halfpoint - shutterstock.com, © Hananeko_Studio - shutterstock.com (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)