Beim Pucken handelt es sich um eine uralte Wickeltechnik, die in den letzten Jahren wieder zum Trend geworden ist. Dabei wird das Baby so eng in ein Tuch oder eine Decke eingewickelt, dass unkontrollierte Bewegung verhindert werden und das Baby auf diese Weise besser schlafen kann.
Durch die Begrenzung des Bewegungsspielraums kommen Kinder zur Ruhe und fühlen sich sicher und geborgen. Vor allem Schreibabys lassen sich auf diese Weise beruhigen. Wird das Tuch jedoch zu eng um den Körper gewickelt, kann es zum Hitzestau, zum Sauerstoffmangel, zu Nervenklemmungen oder Hüftdysplasien kommen.
Achten Sie stets darauf, dass Sie Ihr Kind so fest einwickeln, dass es sich nicht freistrampeln kann, aber das Tuch nicht so stramm anlegen, dass Nerven abgeklemmt werden oder es zum Hitzestau kommt. Zudem darf ein Baby nur in Rückenlage und mit atmungsaktiven Stoffen eingepuckt werden. Spätestens nach 8 Wochen sollten Sie mit dem Pucken aufhören.
Vor allem Schreibabys fällt es in den ersten Lebenswochen und -monaten besonders schwer, zur Ruhe zu kommen und Schlaf zu finden. Das Pucken ist eine Technik, bei der ein Baby fest in ein Tuch eingewickelt wird, um Geborgenheit zu vermitteln.
Aber ist es wirklich sinnvoll, ein Baby zu pucken? Und wird diese Wickeltechnik von Hebammen und Ärzten empfohlen?
Was Pucken ist und welche Vor- und Nachteile die Wickeltechnik mit sich bringt, erklären wir Ihnen in diesem Artikel. Wir geben Ihnen eine detaillierte Anleitung, wie Sie Ihr Kind richtig pucken und worauf Sie unbedingt achten müssen. Zuletzt klären wir die Frage, ob Pucken wirklich sinnvoll ist oder ob es andere Möglichkeiten gibt, ein Baby zur Ruhe zu bringen.
Inhaltsverzeichnis
Im Mutterleib hat ein Baby sehr begrenzt Platz, sodass Bewegungen nur eingeschränkt möglich sind. Durch diese Begrenzung fühlt sich ein Kind sicher und geborgen und kann dementsprechend ruhig entspannen und schlafen.
Nach der Geburt steht einem Baby hingegen beinahe unbegrenzt Platz zur Verfügung, sodass der natürliche Bewegungsdrang ausgelebt werden kann. Diese Bewegungsfreiheit bringt jedoch nicht nur Vorteile mit sich. Unkontrollierte Reflexe und Bewegungen können stattdessen dazu führen, dass ein Baby sehr unruhig schläft und ständig aufwacht. Dieser sogenannte Moro-Reflex tritt vor allem in der Einschlafphase auf.
In diesem Fall kann das Pucken wahre Wunder bewirken. Es handelt sich um eine sehr alte Wickeltechnik, die in den letzten Jahren wieder in Mode gekommen ist.
Mithilfe dieser Wickeltechnik werden die Babys so fest in eine Decke oder ein Tuch eingewickelt, dass unkontrollierte Armbewegungen verhindert werden und der Säugling dadurch ruhiger schlafen kann.
Da das Pucken eine beruhigende Wirkung haben und ein Gefühl von Geborgenheit vermitteln soll, ist es vor allem für unruhige Babys und Schreikinder geeignet. Auch nach traumatischen Geburten kann es sinnvoll sein, einem Kind auf diese Weise Sicherheit zu vermitteln.
Das Pucken kann nicht nur tagsüber, sondern auch nachts angewendet werden. Seien Sie jedoch stets wachsam und achten Sie darauf, dass es Ihrem Baby nicht zu warm wird. Dies gilt vor allem dann, wenn es gemeinsam mit Ihnen in einem Bett schläft.
Das Pucken ist aber nicht nur unter Müttern, sondern auch unter Experten sehr umstritten. Während die meisten Hebammen frisch gebackenen Müttern dazu raten, ihr Kind zu pucken, warnen Kinderärzte vor den Gefahren, die durch das Pucken entstehen können.
Aber ist diese Kritik berechtigt? Ist das Pucken wirklich gefährlich?
Damit Sie sich ein eigenes Bild über den Nutzen und die Gefahren des Puckens machen können, möchten wir Ihnen im Folgenden einen Überblick über die wichtigsten Vor- und Nachteile geben:
Aus den Daten einer australischen Studie geht hervor, dass der Trend des Puckens zu einer Verdreifachung der spät diagnostizierten Hüftdysplasie-Fällen führt. Als Ursache werden die wirkenden Kräfte des fest umwickelten Tuchs genannt, die dafür sorgen, dass die Hüfte verlangsamt und ungleichmäßig wächst.
Wie Sie im letzten Kapitel gesehen haben, kann das Pucken sowohl mit vielen Vorteilen als auch mit einigen Nachteilen verbunden sein. Um die Gefahren zu minimieren, ist es wichtig, dass Sie Ihr Kind richtig pucken.
Zum Einpucken eignen sich vor allem quadratische Tücher, die aus atmungsaktiven Stoffen bestehen. Damit Sie Ihr Kind eng einpacken können, sollten diese Stoffe elastisch sein. Entsprechende Tücher werden im Handel unter den Begriffen „Pucktücher“ oder „Puckdecken“ vertrieben. Einige Eltern schwören auch auf den sogenannten „Pucksack“. Probieren Sie selbst aus, mit welcher Variante Sie am besten klarkommen.
Weniger geeignet sind ein Handtuch oder eine Fleecedecke. Zudem sollten Sie im Winter eher auf warme und im Sommer eher auf kühle Stoffe zurückgreifen. Für wärmere Tage eignen sich leichte Spucktücher sehr gut.
Wickeln Sie Ihr Kind mit dem Tuch fest, aber nicht zu fest ein, sodass die Arme eng am Körper anliegen. Die Beine und die Hüfte sollten hingegen etwas beweglich bleiben. Pucken Sie Ihr Kind außerdem nur in Rückenlage. Die Seiten- oder Bauchlage bringt hingegen Gefahren mit sich.
Achtung: Nicht jedes Baby mag das Pucken. Wenn Sie merken, dass sich Ihr Kind unwohl fühlt und nur damit beschäftigt ist, sich aus dem Tuch oder der Decke zu winden, sollten Sie unbedingt auf diese Technik verzichten. Auch bei Fieber oder einer bereits diagnostizierten Hüftdysplasie dürfen Babys nicht gepuckt werden.
Eine detaillierte Anleitung, wie Sie Ihr Kind richtig pucken, bekommen Sie in diesem Video:
In den letzten Kapiteln haben Sie viele Informationen rund um das Pucken bekommen. Wir haben Ihnen geschildert, wie das Einpucken richtig funktioniert und welche Vorzüge und Risiken mit dieser Methode verbunden sind.
Grundsätzlich müssen Eltern individuell entscheiden, ob sie ihr Kind pucken möchten oder nicht. Mit der richtigen Technik kann das Pucken sowohl für das Baby als auch für die Eltern eine große Erleichterung bedeuten. Bei falscher Anwendung kann das Pucken jedoch mit Gefahren verbunden sein.
Wichtig ist, dass Sie Ihrem Kind das Pucken ab einem Alter von etwa 8 Wochen abgewöhnen. Ab diesem Zeitpunkt beginnt ein Baby allmählich damit, sich aus eigener Kraft zu drehen, sodass das Risiko des plötzlichen Kindstods steigt.
Um Ihrem Kind dennoch ein wohlig warmes Gefühl zu vermitteln, können Sie auf einen Schlafsack umsteigen. Dieser begrenzt den Bewegungsspielraum, engt aber nicht so sehr ein.
Wem die Gefahren des Puckens zu groß sind, kann sein Kind auch auf andere Weise beruhigen und sanft zum Schlafen bringen. Besonders beliebt sind Tragetücher und Federwiegen. Das Tragetuch hat zudem den Vorteil, dass ein Kind viel Körperkontakt bekommt.
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