Das Würzburger Trainingsprogramm soll Kindern dabei helfen, besser und vor allem schneller lesen und schreiben zu können.
Das Würzburger Trainingsprogramm zur phonologischen Bewusstheit ist darauf ausgerichtet, dass Kinder im Kindergarten bereits erste Erfahrungen mit der Lautstruktur der deutschen Sprache sammeln. So soll die Hürde beim Wechsel in die Grundschule leichterfallen.
Das Programm umfasst verschiedene Spiele sowie weitere Übungseinheiten, die Kindern ein Gefühl für Sprache vermitteln sollen. Das Material ist auf 20 Wochen hin ausgelegt, in denen die Kinder täglich ca. 15 Minuten etwas Neues lernen.
Kinder lernen erst in der Grundschule Lesen und Schreiben. Das Sprachbewusstsein entwickelt sich jedoch bereits sehr viel früher, sodass es auch einzelne Übungen gibt, die sich bereits an Kinder im Kindergarten richten.
Das Würzburger Trainingsprogramm setzt im Bereich der Spracherschließung an, um Kindern frühzeitig Kompetenzen zum korrekten Erlernen der deutschen Sprache zu vermitteln.
Inhaltsverzeichnis
Bereits in der Kita spielen Worte eine wichtige Rolle. Kinder sammeln Erfahrungen, die sie nutzen, um ihre bereits vorhandenen rudimentären Sprachkenntnisse zu erweitern.
Dies läuft ganz unbewusst ab, sodass Kinder sich immer mehr der Sprache annähern.
Um das Erlernen jedoch zu unterstützen, können einfache Übungen helfen. Genau diese sind Inhalt des Würzburger Trainingsprogramms.
In 6 unterschiedlichen Einheiten können Kinder sich im Kindergarten spielerisch der Entdeckung der Lautstruktur der Sprache nähern.
Der Bereich der Arbeitsblätter des Buchs Hören, Lauschen, Lernen von Petra Küspert und Wolfgang Schneider umfasst dabei die folgenden 6 Lernthemen:
Mehr zum Ablauf der einzelnen Module erfahren Sie an dieser Stelle.
Bitte bedenken Sie, dass die Anwendung nicht darauf abzielt, dass Kinder durch das Würzburger Trainingsprogramm Lesen und Schreiben lernen.
Es geht vielmehr darum, eine Grundlage zu schaffen, auf der Kinder aufbauen können, um Ihre Fähigkeiten im Bereich des Schriftspracherwerbs zu verbessern.
Das Würzburger Trainingsprogramm wird bereits seit einigen Jahren in vielen Kindergärten angewendet. Dementsprechend bleibt auch Kritik nicht aus, denn wie jedes Konzept bietet es Vor- und Nachteile.
Der klare Vorteil des Programms besteht jedoch darin, dass Sie potenzielle Schwachpunkte im Bereich der Sprachentwicklungsfähigkeiten frühzeitig entdecken können.
Demgegenüber erscheint der recht geringe Zeitaufwand, der nicht für alle Kinder mit signifikanten Lernfortschritten verbunden ist, hinnehmbar.
Zudem profitieren auch Kinder mit Migrationshintergrund von den Trainingseinheiten, da sie die Sprache kennenlernen, ohne bereits Lesen und Schreiben zu müssen.
Diese Vorstufe macht es im Hinblick auf den Übergang zur Grundschule sehr viel leichter und führt dazu, dass die Sprachbarriere geringer ausfällt.
Achtung: Im Idealfall bietet sich eine Fortbildung zum Würzburger Trainingsprogramm an, sodass Erzieher konkret geschult werden, um bestmögliche Ergebnisse zu erreichen.
Dem Aspekt der Beobachtung sollten Sie dabei einen besonders hohen Wert beimessen.
Neben Grundschullehrern sind vor allem Erzieher gefragt, um sich frühzeitig um Hilfe für Kinder mit Sprachschwierigkeiten zu bemühen.
Im Rahmen des Würzburger Trainingsprogramms lassen sich Schwachpunkte in unterschiedlichen Bereichen recht leicht ausmachen. Auf diese Weise können Kinder, die im Grundschulalter massive Schreibprobleme bis hin zur Legasthenie entwickeln würden, frühzeitig gefördert werden.
Da sich Probleme in der Sprachentwicklung besser und mit langfristiger Wirkung korrigieren lassen, wenn Kinder noch sehr jung sind, wird Erziehern und Erzieherinnen an dieser Stelle eine große Verantwortung übertragen.
Tipp: Erhält ein Kind unnötigerweise eine zusätzliche Sprachförderung, wirkt sich dies nicht negativ aus.
Umgekehrt hat dies unter Umständen fatale Folgen. Im Zweifel lohnt es sich daher, ein Kind zur Förderung vorzuschlagen.
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