In der Anti-Bias-Arbeit gibt es vier grundlegende Ziele. Grundsätzlich geht es darum, Vorurteile abzubauen und respektvoll mit anderen Menschen umzugehen.
Der Anti-Bias-Ansatz ist einer der wichtigsten Ansätze in der Diversity- und Antidiskriminierungs-Bildungsarbeit.
In Kitas und Schulen gibt es viele Projekte und Angebote, die darauf abzielen, die Kinder für Diskriminierung zu sensibilisieren und auf eigene Vorurteile aufmerksam zu machen.
Grundsätzlich leben wir in einem Land, in dem sich alle Menschen frei entfalten können und auch sollten. Dennoch gibt es auch in unserer Gesellschaft immer noch Menschengruppen, die diskriminiert werden. Um dieser Diskriminierung entgegenzuwirken, wurde der Anti-Bias-Ansatz erfunden.
Der Begriff Anti-Bias setzt sich aus englischen Wörtern zusammen und kann mit „vorurteilsbewusst“ übersetzt werden. Bei diesem Konzept geht es darum, die Diskriminierungen in der Gesellschaft aufzudecken und daraufhin abzubauen. Auch wenn sich der Anti-Bias-Ansatz an alle Menschen richtet, soll die Auseinandersetzung mit Diskriminierung und Rassismus vor allem im Kindergarten und in der Schule stattfinden.
Inhaltsverzeichnis
Bildung ist in vielen Ländern das höchste Gut. Daher ist es wichtig, die Bildung zu nutzen, um auf Vorurteile und Missstände in der Gesellschaft hinzuweisen. Mit Blick auf die Bildungsarbeit gewinnt der Anti-Bias- Ansatz in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung.
Anti-Bias setzt sich aus dem Wort „anti“ für „gegen“ und „bias“ für „Voreingenommenheit“ zusammen. Laut Definition geht es beim Anti-Bias-Ansatz darum, die Diskriminierungen in der Gesellschaft aufzudecken und die Vorurteile auf der zwischenmenschlichen und gesellschaftlich-kulturellen Ebene abzubauen. Menschen sollen lernen, mit der Vielseitigkeit und Unterschiedlichkeit umzugehen und diese schätzen zu lernen.
Der Anti-Bias-Ansatz wurde in den 1980er Jahren in den USA entwickelt. Gegen Ende der 1990er Jahre gelangte er schließlich auch nach Deutschland. Er richtet sich grundsätzlich gegen jegliche Form der Diskriminierung, Ausgrenzung und Unterdrückung.
Auch heute sind ungleiche Machtverhältnisse, Diskriminierungen und Vorurteile leider noch weit verbreitet. Laut einer Studie der Antidiskriminierungsstelle des Bundes hat rund ein Drittel der Befragten in den letzten 24 Monaten selbst Erfahrungen mit Diskriminierung gemacht.
Dabei kann Diskriminierung auf verschiedenen Ebenen stattfinden. Diese umfassen beispielsweise:
Worum es im Anti-Bias-Ansatz geht, sehen Sie auch in folgendem Video:
Der Ansatz zielt darauf ab, Menschen in allen Bereichen für das Thema Diskriminierung zu sensibilisieren. Auf diese Weise sollen Menschen ihre eigenen Vorurteile kritisch hinterfragen und alternative Handlungsansätze kennenlernen.
Für die Arbeit mit Kindern ergeben sich durch vorurteilsbewusste Pädagogik folgende vier Ziele:
Der MIKA-Methodenkoffer ist eine Sammlung von Spielen, Übungen und Methoden, die speziell für den Unterricht in der Schule entwickelt wurden. Ziel dieser Materialien ist es, die Kinder zu stärken und den gegenseitigen Respekt zu fördern.
In Kombination mit Macht können Vorurteile zu einem diskriminierenden Verhalten führen. Niemand ist vorurteilsfrei. Daher ist die Selbstreflexion der Grundbaustein für eine vorurteilsbewusste Erziehung.
Der Anti-Bias-Ansatz ist ein gutes und innovatives Konzept, um Kinder und Erwachsene an das Thema Diskriminierung heranzuführen. Die Ursprünge des Ansatzes liegen bereits in der Kleinkindpädagogik. Soll ein Abbau von Vorurteilen stattfinden, müssen Erzieher den Grundstein bereits in der Kita legen. Nur durch eine vorurteilsfreie Erziehung ist es möglich, gegen Diskriminierungen in der Gesellschaft vorzugehen.
Bereits in einem Alter von etwa drei Jahren beginnen Kinder damit, Vor-Vorurteile zu entwickeln. Sie erhalten diese Botschaften aus Beobachtungen ihrer Umgebung. Diese testen sie in Gruppen auf ihren Wahrheitsgehalt. Um gegenlenken zu können, müssen Kinder verstehen, dass es sowohl Unterschiede als auch Gemeinsamkeiten zwischen verschiedenen Menschengruppen gibt.
Pädagogische Fachkräfte sind in diesem Moment wichtige Vorbilder, die auf Fairness und Gleichberechtigung hinweisen müssen. Kommt es zu einer Situation, in der eine Gruppe Kinder ein anderes Kind offensichtlich diskriminiert, sollte die Erzieherin/der Erzieher sofort handeln. An dieser Stelle müssen die Fachkräfte verdeutlichen, dass Diskriminierungen und Ausgrenzungen in der Einrichtung nicht akzeptiert werden.
Aber auch die Zusammenarbeit mit den Eltern ist sehr wichtig. Um den interkulturellen Austausch zu unterstützen, ist eine enge Kooperation zwischen den pädagogischen Fachkräften und den Eltern notwendig.
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