Tipps für den respektvollen Umgang mit Kindern in der Familie

   
von Ralf-Ingo S. - letzte Aktualisierung:
respekt
Gibt es eine einheitliche Definition von Respekt?

Es ist schwierig, etwas so Abstraktes wie Respekt klar zu definieren. Dennoch gibt es Ansätze, wie Respekt aussehen könnte und sollte. Leider zeigt sich jedoch in der Realität nicht immer ein respektvoller Umgang, wie er denn gewünscht ist.

Was sollte ich in der Familie ändern, damit ein respektvoller Umgang gelingt?

Ganz wichtig ist, dass Sie selbst als Vorbild handeln. Kinder orientieren sich weitaus mehr an den Dingen, die ihnen vorgelebt werden als an abstrakten Regeln.

Was kann ich in der Kita tun, wenn sich ein Kind respektlos verhält?

Hier helfen klare Strukturen. Zudem sollten Sie bei schweren Fällen stets ein Elterngespräch suchen, um zu analysieren, inwieweit das elterliche Zuhause zu Problemen beiträgt und herauszubekommen, ob sich gemeinsame Lösungen finden lassen.

Respekt ist etwas, das in unserer modernen Gesellschaft leider eine nicht mehr allzu große Rolle zu spielen scheint.
Häufig fordern Erwachsene mehr Respekt von Kindern, allerdings sollte dabei bedacht werden, dass Respekt kein Alter kennt.

Ein respektvoller Umgang miteinander wird sich nur dann erreichen lassen, wenn wir selbst Respekt gegenüber anderen Menschen aufbringen und auch bereit sind, eine konträre Meinung hinzunehmen.

In unserem Artikel möchten wir Ihnen zeigen, wie sich ein respektvoller Umgang in der Familie am besten realisieren lässt und warum jeder Mensch daran arbeiten sollte, die Bedeutung des Wortes für sich selbst zu erkennen.

1. Respekt – was sich hinter dem Begriff verbirgt

Artikel 1 des Grundgesetzes:

Schon in unserer Verfassung steht direkt zu Beginn der entscheidende Satz, dass die Würde des Menschen unantastbar ist und ihr Schutz sowie ihre Achtung die Verpflichtung aller staatlichen Gewalt sei.
Gehen wir also einen Schritt weiter und beziehen diese Verpflichtung zur Achtung auf jeden einzelnen Menschen.

Respekt ist so viel mehr als nur ein Wort. Sowohl in der Familie als auch in der Schule oder auf der Arbeit kommt es tagtäglich zu Konflikten und Reibereien, bei denen scheinbar keine Regeln gelten.

Ein respektvoller Umgang setzt jedoch genau da an. Nur wer bereit ist, Regeln zu beachten, kann von seinem Gegenüber verlangen, sich an eben diese zu halten.
Dies gilt gleichermaßen für die Schüler-Lehrer-Beziehung als auch für die Beziehung zwischen Eltern und Kindern.

Teils zeigt sich bereits in der Kita, dass der Respekt unter Kindern leidet, da Kinder zu Hause nicht gelernt haben, Dinge zu teilen oder eine von Regeln geprägte Kommunikation keine Rolle zu spielen scheint.

Respekt erstreckt sich auf nahezu alle Lebensbereiche und zeichnet sich vor allem dadurch aus, zu akzeptieren, dass andere Menschen anders leben. Insbesondere gilt die für die folgenden Bereiche:

  • die sexuelle Identität
  • den eigenen Glauben
  • die Achtung der Würde eines anderen

Ein respektvoller Umgang bedeutet, höflich zu sein, andere aussprechen zu lassen, tolerant zu sein und die eigene Meinung nicht als unumstößlich darzustellen.

In einer Gesellschaft ist es elementar, dass das Miteinander funktioniert und genau dort sollte sich jeder Einzelne angesprochen fühlen. Wenn niemand damit beginnt, sein Verhalten zu ändern, so ändert sich auch der andere nicht.

Einen interessanten Vortrag darüber, wie ein respektvoller Umgang miteinander aussehen könnte, sehen Sie in diesem YouTube-Video:

2. Das eigene Verhalten ändern – so lässt sich ein respektvoller Umgang in der Familie erreichen

respektvoller umgang in der familie

Schätzen Sie, was Sie aneinander haben.

Es ist nicht immer leicht, respektvoll miteinander umzugehen. Dies gilt ganz besonders für die engste Familie.
Wer tagtäglich die Marotten eines anderen ertragen muss, kann schnell an seine Grenzen geraten. Allerdings ist es gerade hier umso wichtiger, einen respektvollen Umgang zu erreichen.
Denn wie sollen Kinder sich in der Kita, in der Schule oder später in der Ausbildung oder in der Universität respektvoll verhalten, wenn die Grundlagen nicht innerhalb der eigenen Familie vermittelt worden sind?

Der Kern eines von Respekt geprägten Umgangs liegt darin, selbst respektvoll zu sein. Seien Sie Kindern stets ein Vorbild und das Miteinander wird sich ganz automatisch zum Positiven entwickeln.

Konkret helfen die folgenden Verhaltensweisen dabei, einen respektvollen Umgang in der Familie hinzubekommen:

  • Reden Sie miteinander. Offene Kommunikation ist der Schlüssel zu einem respektvollen Umgang. Dies beinhaltet vor allem aktives Zuhören, welches nur gelingen kann, wenn jeder in der Lage ist, seine Ausführungen ohne Unterbrechungen darzustellen.
  • Bestrafen Sie Ihre Kinder nicht, sondern versuchen Sie, sich Autorität durch Ihre Handlungen zu verschaffen. Konsequenz ist hier der beste Weg.
  • Bleiben Sie offen und halten Sie sich nicht stur an einer Meinung fest. Es muss nicht immer die richtige sein.
  • Jeder Mensch macht Fehler. Akzeptieren Sie diese, denn auch Sie haben welche, ganz gleich, wie Sie sich selbst einschätzen.

Tipp: Im Rahmen der Führung von Mitarbeitern zeugt es übrigens von Stärke, eigene Schwächen einzuräumen. Übertragen Sie dies auch auf die eigene Familie.

3. Tipps für einen respektvollen Umgang in der Kita oder der Schule

kinder spielen im kindergarten tauziehen

Achten Sie auf Spiele, den den Zusammenhalt fördern.

Im Kindergarten oder in der Schule eignen sich vor allem Rollenspiele, damit Kinder lernen, respektvoll miteinander umzugehen.
Dabei können sie sich in die Lage anderer versetzen und merken auf diese Weise, wie sie selbst gerne behandelt würden und welches Verhalten angemessen ist.

Für Erzieher, Lehrer oder auch Eltern gilt daher der Grundsatz, dass Schreien und Ausrasten tabu sind. Auf diese Weise zeigen Sie lediglich ihre Überforderung.
Arbeiten Sie stattdessen mit Regeln, die in jedem Fall einzuhalten sind. Zeigen Sie Kindern, dass Sie enttäuscht sind, wenn sich ein Kind respektlos verhält und sprechen Sie dies direkt an.

Zudem müssen Kinder lernen, dass ein respektloses Verhalten keinerlei Vorteile bringt. Es macht also keinen Sinn, so lange zu schreien oder zu stören, bis das gewünschte Ergebnis (Süßigkeiten an der Kasse zu erhalten, ein Spielzeug in der Kindergartengruppe zu bekommen oder eine Aufgabe in der Schule nicht machen zu müssen) eintritt.
Ganz im Gegenteil gilt hier die Devise, dass ein Kind auf diesem Weg absolut nichts erreicht, ganz gleich, wie lange es es auf diese Art und Weise versucht.
Auf der anderen Seite sollten Sie nicht mit lobenden Worten sparen, wenn der Umgang angemessen ist.

Tipp: Bitte und Danke sind mehr als nur Floskeln, sondern zeugen von einem von gegenseitigem Respekt geprägten Umgang miteinander.

4. Weiterführende Literatur für Eltern

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