Nachtschreck bei Kindern und Babys: Ursachen und wie Sie helfen

   
von Dana S. - letzte Aktualisierung:
kind liegt mit teddy im bett und schreit
Welche Symptome treten bei einem Nachtschreck auf?

Die häufigsten Symptome sind steigender Puls, erhöhte Atemfrequenz und Schweißausbrüche oder Gänsehaut. Auch spricht oder schreit das Kind im Schlaf häufig und schlägt eventuell sogar wild um sich.

Auf welche Ursache geht der Nachtschreck zurück?

Obwohl es bisher zahlreiche Untersuchungen gab, sind sich Wissenschaftler noch nicht einig, warum die Nachtangst bei Kindern auftritt. Einige Experten sind der Meinung, dass es an der noch nicht vollständigen Entwicklung des kindlichen Gehirns liegt.

Wie lange dauert der Nachtschreck?

Viele Eltern sind erschrocken, wenn ihr Kind einen Nachtschreck hat. Das Gute daran ist, dass dieser nicht lange anhält. In den meisten Fällen hört der Spuk bereits nach zwei bis zehn Minuten wieder auf.

Kinder fahren hoch, fangen an zu weinen und atmen ungewöhnlich schnell – in diesem Fall kann es sich um einen sogenannten Nachtschreck handeln. Eltern fühlen sich in dieser Situation oftmals überfordert, da sie nicht wissen, wie sie am besten darauf reagieren.

Da sich viele Eltern fragen, worum es sich bei Nachtschreck handelt und ab wann er bei Kindern auftreten kann, möchten wir Sie in diesem Artikel rund um dieses Thema aufklären.


1. Der Nachtschreck ist eine Art Schlafstörung

Nachtschreck vs. Alptraum

Ein Nachtschreck wird in einigen Fällen fälschlicherweise mit einem Alptraum verwechselt. Es gibt jedoch große Unterschiede. Während der Alptraum in der REM-Phase auftritt, bekommen Kinder den Nachtschreck in der Tiefschlafphase. Zudem ist das Kind nach einem Alptraum wach und ansprechbar. Die wichtigsten Unterschiede hat das Deutsche Grüne Kreuz hier zusammengefasst.

Der Nachtschreck, medizinisch pavor nocturnus genannt, ist eine Schlafstörung, die sowohl bei einem Baby als auch bei einem Kleinkind auftreten kann. Laut dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte sind 3% bis 6% der Kinder von dieser Schlafstörung betroffen.

In den meisten Fällen tritt der Nachtschreck etwa ein bis drei Stunden nach dem Einschlafen auf. Kinder befinden sich zu diesem Zeitpunkt in der Non-REM-Phase, das heißt im Tiefschlaf.

Folgende Symptome treten bei einem Nachtschreck besonders häufig auf:

  • das Kind spricht, schreit oder schlägt wild um sich
  • der Puls steigt
  • die Atemfrequenz erhöht sich
  • es treten Schweißausbrüche und Gänsehaut auf

Da die Kinder die Augen zumeist geöffnet haben, gehen Eltern davon aus, dass sie in diesem Moment wach sind. Dies ist allerdings nicht der Fall. Sie befinden sich im Tiefschlaf und reagieren nicht auf Ansprache. Zudem können Sie sich am nächsten Tag nicht daran erinnern, was in der vorherigen Nacht passiert ist.

Achtung: Auch wenn der Nachtschreck meistens harmlos ist, kann es dazu kommen, dass das Kind schlafwandelt. Achten Sie daher verstärkt darauf, dass Sie wichtige Sicherheitsvorkehrungen vornehmen.

2. Die Ursachen sind noch weitestgehend unbekannt

müdes Mädchen reibt sich die Augen vor Müdigkeit

Kinder, die unter Schlafmangel leiden, haben häufiger mit einem Nachtschreck zu kämpfen.

Obwohl es bisher zahlreiche Untersuchungen gab, sind sich Wissenschaftler noch nicht einig, warum die Nachtangst bei Kindern auftritt. Einige Experten sind der Meinung, dass es an der noch nicht vollständigen Entwicklung des kindlichen Gehirns liegt. Das bedeutete, dass das Gehirn des Kindes noch nicht gelernt hat, reibungslos vom Tief- in den Traumschlaf überzugehen.

Eine weitere Ursache soll laut Forschern Schlafmangel sein. Dieser kann dadurch zustande kommen, dass Kinder im Alter von zwei bis drei Jahren langsam auf den Mittagsschlaf verzichten oder mit der Zeit später zu Bett gehen.

Aber auch Stress und aufregende Ereignisse im Leben des Kindes können dazu führen, dass Schlafstörungen in der Nacht auftreten. Dies erklärt auch, dass in einigen Fällen sogar Schulkinder noch mit dem Nachtschreck zu kämpfen haben.

Folgende Gegebenheiten können zusätzlich zum Auftreten des Nachtschrecks beitragen:

  • Schlafen in einer unbekannten Umgebung
  • Veranlagung in der Familie
  • Krankheiten, die mit Fieber einhergehen
  • neue Medikamente
  • Überreizung durch zu häufige Mediennutzung

Tritt der Nachtschreck mindestens einmal pro Woche auf, sollten Sie zur Sicherheit einen Kinderarzt aufsuchen. In den meisten Fällen finden daraufhin Untersuchungen im Schlaflabor statt.

3. Bei einem Nachtschreck Sicherheit und Geborgenheit schenken

Mutter tröstet ihren kleinen Jungen bei einem Nachtschreck

Bewahren Sie Ruhe und reden Sie Ihrem Kind gut zu.

Eltern, die zum ersten Mal einen Nachtschreck bei ihrem Kind erleben, sind häufig besorgt und wissen nicht, wie sie reagieren sollen. Aus lauter Verzweiflung versuchen sie oftmals ihr Kind wachzurütteln. Dies kann jedoch dazu führen, dass das Kind orientierungslos und verwirrt ist und daraufhin Probleme hat, wieder einzuschlafen.

Aber was hilft, wenn mein Kind plötzlich laut schreit und um sich schlägt? Zuerst sollten Sie es unbedingt vermeiden, Ihr Kind aufzuwecken. Wenn Sie erkennen, dass es sich um einen Nachtschreck handelt, sollten Sie Ihr Kind leise beruhigen und ihm versichern, dass es sich in Sicherheit befindet und nichts passieren kann.

Achten Sie unbedingt darauf, dass sich Ihr Kind nicht verletzen kann. Sollte Ihr Kind schlafwandeln, lotsen Sie es sanft wieder Richtung Bett.

Es gibt keine spezielle Behandlung oder bestimmte Medikamente, die einen Nachtschreck verhindern können. Nehmen Sie diese Schlafstörung an und versuchen Sie nicht, krampfhaft gegen diese anzukämpfen. Das bedeutet natürlich keineswegs, dass Sie keine Maßnahmen zur Vorbeugung ergreifen sollten.

Wie Sie am besten damit umgehen, wenn Ihr Kind unter einem Nachtschreck leidet, sehen Sie in dem folgenden Video:

4. FAQs – Häufige Fragen und Antworten

Mutter mit ihrem kleinen Kind bei einer Ärztin

Tritt der Nachtschreck regelmäßig auf, sollten Sie die Ursachen bei einem Kinderarzt abklären lassen.

In welchem Alter kann der Nachtschreck bei Kindern auftreten?

In der Regel tritt der Nachtschreck bei Kindern im Alter von drei bis sechs Jahren auf. Allerdings können auch schon Säuglinge darunter leiden. Kommt es bei einem Baby zu einem Nachtschreck, schreien diese oftmals sehr laut. Wenn Ihr Kind in der Vorpubertät immer noch unter Nachtangst leidet, sollten Sie zur Abklärung der Ursachen einen Kinderpsychologen aufsuchen.

Wie lange dauert der Schlafschreck?

Viele Eltern sind erschrocken, wenn ihr Kind einen Nachtschreck hat. Das Gute daran ist, dass dieser nicht lange anhält. In den meisten Fällen hört der Spuk bereits nach zwei bis zehn Minuten wieder auf. Danach fallen die Kinder wieder von allein in den Schlaf.

Ist ein Nachtschreck gefährlich?

Wenn der Nachtschreck nur ab und zu auftritt, ist er in der Regel harmlos und völlig unbedenklich. Schreckt Ihr Kind hingegen häufig oder sogar jede Nacht auf, sollten die Ursachen unbedingt bei einem Kinderarzt abgeklärt werden. In einigen Fällen kann es sich bei diesen Symptomen auch um Epilepsie handeln.

Wie kann ich einem Nachtschreck vorbeugen?

Auch wenn die Ursachen noch nicht vollständig geklärt sind, gibt es einige Maßnahmen, die einem Nachtschreck vorbeugen können. Zunächst sollten Sie unbedingt darauf achten, dass Ihr Kind genug Schlaf bekommt. Manche Kinder benötigen auch mit zwei Jahren noch einen regelmäßigen Mittagsschlaf, um Stress abbauen zu können. Zusätzlich können Einschlafrituale dabei helfen, dass ein Baby oder Kleinkind zur Ruhe kommt und dementsprechend besser schlafen kann. Wichtig ist außerdem, dass Ihr Kind im Alltag so wenig Stress wie möglich hat.

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