Per Definition sind Mnemotechniken ein Verfahren, durch welches Sie Ihre Gedächtnisleistung steigern können. Zum Einsatz kommen Merkhilfen und systematische Übungen.
Es gibt viele verschiedene Mnemotechniken, mit denen sich die Merkfähigkeit verbessern lässt. Zu den effektivsten Techniken zählen die Loci-Methode, die Zahl-Formen-Methode, die Ersatzwortmethode, die Geschichten-Technik sowie Merksätze.
Die meisten Mnemotechniken sind bereits für Kinder bestens geeignet, um sich Vokabeln oder andere Lerninhalte besser merken zu können. Die Methode sollte dem jeweiligen Lerninhalt angepasst werden. Durch den Einsatz der Techniken lernt das Gehirn zunehmend, wie es Informationen besser abspeichern kann.
Vokabeln, mathematische Formeln, geschichtliche Daten – in der Schule müssen Kinder viel auswendig lernen. Sogenannte Mnemotechniken können dabei helfen, die Merkfähigkeit zu verbessern. Auch wenn Mnemotechniken das Lernen nicht ersetzen können, sind sie dennoch eine hilfreiche Unterstützung im Schulalltag.
In diesem Artikel erklären wir Ihnen, was Mnemotechniken sind und zwischen welchen Techniken unterschieden wird. Anhand von Beispielen zeigen wir Ihnen, wie die verschiedenen Techniken den Schulalltag erleichtern können.
Inhaltsverzeichnis
Unser Gehirn funktioniert im Grunde genommen wie ein Muskel. Betätigen wir einen Muskel nicht, erschlafft er und verliert an Kraft. Das Gleiche gilt für unser Gehirntätigkeit. Durch Training und gezielte Übungen können wir diese Leistung aktiv verbessern.
Nehmen wir an, wir bekommen eine Liste mit 20 Wörtern, die wir uns merken sollen. Unser Gehirn ist jedoch nur in der Lage, sich an etwa fünf bis sieben Wörter zu erinnern. Dass wir uns so wenig merken können, liegt vor allem daran, dass es sich ausschließlich um Daten oder Fakten handelt. Verknüpfen wir diese hingegen mit Bildern oder Emotionen, kann unser Gehirn diese besser abspeichern.
Um das Gedächtnis zu trainieren, helfen sogenannte Mnemotechniken. Dass die Aussprache des Begriffs so schwierig ist, rührt daher, dass der Begriff „Mnemo“ aus dem Altgriechischen abgeleitet ist. Übersetzt heißt er so viel wie „Gedächtnis“ oder „Erinnerung“.
Der Erfinder dieser Technik soll laut Überlieferungen der Dichter Simonides von Keos gewesen sein. Als er bei einem festlichen Anlass das Festzelt kurz verlassen hatte, stürzte das Dach über der übrigen Festgesellschaft zusammen. Aufgrund seines guten Gedächtnisses konnte er sich noch gut daran erinnern, wer wo gesessen hatte. Auf diese Weise konnte er den Angehörigen dabei helfen, ihre toten Familienmitglieder zu finden.
Laut Definition handelt es sich bei Mnemotechniken um Lernstrategien, die dabei helfen, sich Sachverhalte besser merken zu können. Durch systematische Übungen und Merkhilfen kann die Gedächtnisleistung enorm gesteigert werden. Wer mit diesen Techniken arbeitet, kann Lerninhalte zudem schneller erfassen.
Um den Abbau kognitiver Fähigkeiten entgegenzuwirken, sollten Sie Ihr Gehirn auch im Alter jung halten.
Jedes Mal, wenn wir uns Dinge merken wollen, werden Nervenverbindungen in unserem Gehirn kurzgeschlossen. Wie viel man sich letztendlich merken kann, hängt vor allem davon ab, wie viele Verbindungen insgesamt bestehen.
Es gibt unzählig viele verschiedene Mnemotechniken, mit denen vor allem Gedächtniskünstler arbeiten. Im Folgenden möchten wir Ihnen gerne die fünf bekanntesten und effektivsten Methoden des Gedächtnistrainings vorstellen:
Der Gedächtnispalast ist eine weitere Mnemotechnik, die auf der Loci-Methode aufbaut. Ziel ist es, Wissen langfristig abzuspeichern, indem die Fakten in einzelnen Räumen oder Plätzen im Gedächtnispalast platziert werden.
Wie Sie sich Begriffe mit dem Zahl-Reim-System merken können, sehen Sie in diesem Video:
Mit Mnemotechniken gelingt das Vokabellernen wesentlich leichter.
In frühester Zeit wurden die Mnemotechniken vor allem dazu verwendet, bei einer freien Rede den Faden nicht zu verlieren. Redner verknüpften die jeweiligen Themen mit einer Geschichte, Zahlen oder Buchstaben, um sich sowohl den Inhalt als auch die Reihenfolge zu merken.
Ob Namen, Passwörter oder Vokabeln einer neuen Sprache – heutzutage müssen wir uns auch im Alltag ständig etwas merken. Die verschiedenen Techniken können dabei behilflich sein, dass uns das Merken der Namen, Zahlen und Fakten deutlich leichter fällt und wir nicht ständig die Hälfte wieder vergessen.
Mnemotechniken können jedoch nicht nur im Alltag behilflich sein. Auch in der Schule können sie angewendet werden, um sich Lerninhalte besser merken zu können. So gehören schlechte Noten bald der Vergangenheit an. Wichtig ist jedoch, die Technik an die zu lernenden Inhalte anzupassen.
Hier zwei Beispiele:
Geht es darum, Zahlen auswendig zu lernen, sind die Zahlen-Form-Methode und die Loci-Methode am besten geeignet. Mit ein bisschen Kreativität kann auf diese Weise auch eine mathematische Formel besser im Gedächtnis abgespeichert werden.
Beim Fremdsprachenerwerb geht es zu einem großen Teil darum, Vokabeln auswendig zu lernen. Für das Lernen von Vokabeln sind vor allem die Loci-Methode und die Ersatzwortmethode geeignet. Hinzu kommen jedoch auch noch grammatische Regeln. Diese lassen sich am besten mithilfe von mnemotechnischen Merksätzen verinnerlichen.
Auch wenn Mnemotechniken im DaF-Unterricht (Deutsch als Fremdsprache-Unterricht) noch selten zu finden sind, können sie auch hier enorm hilfreich sein.
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