Neurodermitis bei Kindern: Erfahren Sie, wie Sie mit der Hautkrankheit umgehen sollten

   
von Kita.de Redaktion - letzte Aktualisierung:
Kind mit Neurodermitis
Was sind die Ursachen von Neurodermitis?

Die Ursachen von Neurodermitis (auch „atopisches Ekzem“ oder „atopische Dermatitis“ genannt) sind noch nicht komplett geklärt. Eine wesentliche Rolle scheint jedoch die genetische Veranlagung zu spielen.

Was kann das Risiko von Neurodermitis bei Babys reduzieren?

Stillen in den ersten 4 Lebensmonaten sowie das Einführen von Beikost erst nach Vollendung des 4. Lebensmonats kann das Risiko, an Neurodermitis zu erkranken, nachweislich verringern.

Wie wird Neurodermitis bei einem Kind behandelt?

Die Erkrankung verläuft bei jedem Kind unterschiedlich und die Behandlung ist meist dann erfolgreich, wenn sie an die individuellen Umstände angepasst ist. 

Etwa jedes sechste bis zwölfte Kind in Deutschland unter 6 Jahren leidet unter Neurodermitis, einer schubweise verlaufenden entzündlichen Hauterkrankung. Sie ist in der Regel mit sehr starkem und für die Betroffenen sehr unangenehmem Juckreiz verbunden.

1. Ursachen und Verlauf von Neurodermitis

Die Ursachen von Neurodermitis (auch „atopisches Ekzem“ oder „atopische Dermatitis“ genannt) sind noch nicht komplett geklärt. Mehrere Faktoren scheinen bei der Erkrankung zusammen zu wirken. Eine wesentliche Rolle scheint die genetische Veranlagung zu spielen. Denn Neurodermitis tritt familiär gehäuft auf. Oft besteht auch ein Zusammenhang mit weiteren allergischen Erkrankungen. Darüber hinaus scheinen Umweltfaktoren, körperliche Belastungen, Infekte oder Allergene eine Rolle zu spielen. Auch stressige oder für Kinder aufregende Ereignisse können die Symptome auslösen oder verstärken.

Bei ca. 1/3 der erkrankten Kinder lassen die Symptome mit den Jahren nach, bis sie schließlich ganz verschwinden. Bei anderen verlagern sich die Symptome von der Haut vermehrt hin zu Allergien und ähnlichen Erkrankungen, wie Heuschnupfen und Asthma.

2. Neurodermitis bei Säuglingen

Sehr häufig tritt Neurodermitis bereits im Säuglingsalter auf. Das Auftreten von Milchschorf im Gesicht oder an den Armen und Beinen kann auf eine Neurodermitis-Erkrankung hinweisen. Dabei ist die Haut an einigen Stellen gerötet, juckt sehr unangenehm, nässt und ist mit einer schuppigen Kruste bedeckt. Aus diesen Hautrötungen können sich später stark juckende und schuppige Ekzeme entwickeln. Bei Säuglingen sind oft das Gesicht, die Ohren und andere Stellen des Kopfes betroffen. Bei Kleinkindern treten die Hautveränderungen vor allem in Gelenkbeugen am Hals und an den Händen auf.

Bei einem akuten Schub breiten sich die Ekzeme aus. Durch den sehr starken Juckreiz und das daraus resultierende Kratzen, können Bakterien und Viren in die Haut eindringen und so Infektionen verursachen.

In vielen Fällen verbessert sich das Krankheitsbild mit den Jahren. Einmal an Neurodermitis erkrankte Kinder, haben jedoch ein höheres Risiko, später einmal an Allergien, wie Heuschnupfen oder Asthma zu erkranken.

Stillen in den ersten 4 Lebensmonaten sowie das Einführen von Beikost erst nach Vollendung des 4. Lebensmonats kann das Risiko, an Neurodermitis zu erkranken, nachweislich verringern.

3. Linderung der Symptome

Nur ein Arzt kann Neurodermitis diagnostizieren und zusammen mit den Eltern und dem erkrankten Kind einen Behandlungsplan aufstellen.

Auf der Suche nach Maßnahmen, die die Symptome der Neurodermitis bei Ihrem Kind verbessern werden Sie viel Geduld brauchen. Die Erkrankung verläuft bei jedem Kind unterschiedlich und die Behandlung ist meist dann erfolgreich, wenn sie an die individuellen Umstände angepasst ist. Ein Neurodermitis-Beobachtungsbogen kann helfen, die Faktoren für eine Verbesserung oder Verschlechterung der Symptome zu erkennen.

Jedes 3. Kind hat neben der Neurodermitis außerdem auch eine Lebensmittelallergie. Eine Ernährungsberatung kann dann helfen, die Ernährung der Erkrankung anzupassen und die Allergieauslöser gegen alternative Lebensmittel auszutauschen.

Für Kinder mit Neurodermitis ist Hautpflege besonders wichtig. Sie haben meist eine sehr trockene Haut, da der für den Feuchtigkeitshaushalt der Haut so wichtige Harnstoffgehalt und die Talgproduktion bei ihnen sehr gering sind. Daher sollten Sie die Haut täglich mit rückfettender Salbe eincremen, besonders nach dem Duschen oder Baden.

Sobald Ihr Kind alt genug ist, sollten Sie es lieber duschen lassen, da die Haut beim Baden stärker austrocknet.

Kinder, die Neurodermitis haben, reagieren meist empfindlich auf Reize auf der Haut, wie zum Beispiel durch Wolle, Seide, Kunstfasern oder enge Kleidung. Weite Kleidung aus Baumwolle oder Leinen ist angenehmer zu tragen. Auch zu warme Kleidung sollten Sie vermeiden, da Schwitzen den Juckreiz verstärkt. Neue Kleidungsstücke sollten Sie außerdem vor dem Tragen mehrmals waschen und gut ausspülen.

Darüber hinaus hilft es, wenn Sie die Fingernägel Ihres Kindes kurz halten, damit es sich beim Kratzen möglichst wenig verletzen kann.

Lassen Sie sich bei Ihrem Kinder- und Hautarzt zur Diagnose und Behandlung von Neurodermitis beraten.

4. Quellen und Linktipps

Weiterführende Informationen zu Neurodermitis stellt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung bereit.

Sehr ausführliche Informationen über Neurodermitis, ihre Symptome, Diagnose, Therapie und Psychosomatik sowie Epidemiologie finden Sie auf der NeurodermIS-Seite der Universitäten Heidelberg und Gießen.

Dieser Text dient ausschließlich der Information und ersetzt keine Untersuchung, Diagnose oder Beratung durch einen approbierten Arzt. Die hier eingestellten Informationen können und dürfen nicht als Grundlage für eine eigenständige Diagnose oder Selbstmedikation verwendet werden. Zusätzlich verweisen wir auf Paragraph 4, Absatz 2 unserer Nutzungsbedingungen.

5. Kochbücher mit Rezepten für Kinder mit Neurodermitis

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