Bei einem Nabelbruch handelt es sich um einen Riss am Bindegewebe der Bauchwand. Ursächlich dafür ist das Entstehen einer Lücke beim Abtrennen der Nabelschnur.
Die Symptome eines Nabelbruchs beim Kind könnten kaum eindeutiger sein: In der Nähe des Bauchnabels bildet sich eine Wölbung und diese entsteht, weil Gewebe aus dem Bauchraum durch die Bauchdecke drückt.
Ist es ein kleiner oder leichter Nabelbruch, vergeht dieser häufig ohne OP. Wann Sie Ihr Kind operieren lassen sollten, hängt von den Beschwerden ab – wie etwa Bauchschmerzen, Fieber und anderen Symptomen.
Ihr Kind hat eine Wölbung neben dem Bauchnabel? Dann hat Ihr Kind vermutlich einen Nabelbruch. Bei Babys und Säuglingen könnte Ihr Kinderarzt das Gewebe, das durch die Bauchdecke drückt, wieder zurückdrücken. Wie Sie einen Nabelbruch erkennen und wann Sie ums Operieren nicht herum kommen, verraten wir Ihnen in diesem Beitrag.
Inhaltsverzeichnis
Bei einem Nabelbruch, auch Nabelhernie oder Hernia umbilicalis genannt, handelt es sich um einen Riss in der Bindegewebshülle der Bauchwand, die sich meist im Bereich des Bauchnabels bildet.
Erkennen können Sie den Nabelbruch Ihres Kindes durch eine Wölbung. Im Normalfall haben Patienten keinerlei Beschwerden, jedoch können sich Teile des Darms durch den Bruch schieben, was durchaus zu Komplikationen führen kann.
Die Ursachen für einen Nabelbruch können bereits nach der Geburt offensichtlich werden: Wird die Nabelschnur abgetrennt, entsteht bei einigen Babys eine Lücke im Bauch. Dies geschieht bei etwa fünf bis zehn Prozent der Neugeborenen. Während der Erstuntersuchung wird die Hernie zwar entdeckt, bildet sich aber meist im Zuge der normalen Entwicklung von selbst zurück und bleibt daher unerwähnt.
Es ist sehr einfach, einen Nabelbruch zu diagnostizieren. Im Bereich des Nabels bildet sich eine Beule, durch die das darunter liegende Gewebe nach außen gedrückt wird. Dieses Symptom lässt nahezu eindeutig auf einen Nabelbruch beim Kind schließen. Dieser kann durch Blähungen, Verstopfung oder einer Schwäche des Bindegewebes noch größer werden. Auch beim Heben übermäßig schwerer Gegenstände, kann es zum Nabelbruch beim Kind kommen.
Was zu tun ist, weiß der Arzt: Grundsätzlich wird der Arzt den Nabelbruch durch Abtasten untersuchen. Liegt Ihr Kind dabei auf dem Rücken, ist die sogenannte Bauchpforte gut zu lokalisieren. Ist die Beule relativ groß und könnte Darmschlingen enthalten, wird mittels Ultraschall weiter untersucht.
In den allermeisten Fällen bildet sich ein Nabelbruch von ganz alleine wieder zurück und bedarf keinerlei Therapie. Sehr selten jedoch können starke Bauchschmerzen auftreten, die darauf hindeuten, dass Teile des Darms im Bruch eingeklemmt sein könnten. Zeigen sich diese Symptome, ist sofort ein Arzt aufzusuchen und eine Operation ist unumgänglich.
Sie selbst könnten bereits zu Zeiten des Kinderwunsches mit einem Nabelbruch konfrontiert worden sein. In aller Regel würde Ihr Frauenarzt Sie darauf hinweisen, damit der Nabelbruch noch während der Zeit des Kinderwunsches operiert werden kann. Wenn Sie erst schwanger sind, ist dies nicht mehr möglich.
Ist Ihr Kind frei von Beschwerden, schiebt der Kinderarzt den Bruch wieder zurück. Im Allgemeinen stellt das kein Problem dar. Im Laufe der Zeit wir die Ringmuskulatur stark genug und die Hernie bildet sich wieder zurück. Ab einem Alter von drei Jahren ist eine selbstständige Rückbildung eher unwahrscheinlich, ein operativer Eingriff sollte noch vor der Einschulung stattfinden.
Ist die Nabelhernie allerdings zu groß oder bereitet Beschwerden, kann Ihr Kinderarzt Ihnen zu einer Operation raten. In der Regel finden solche Eingriffe ab einem Alter von zwei Jahren statt. Ist die Haut dünn und verletzungsanfällig, rät Ihr Arzt schon früher zu einer Operation..
Im Nabelbruch kann eine Darmschlinge oder auch das Bauchfell eingeklemmt werden. Sind nur leichte Beschwerden vorhanden, wird Ihr Arzt die Operation mit Ihnen gemeinsam planen. Werden die Schmerzen zu stark oder verfärbt sich der Bruchsack ins Bläuliche und in diesem Fall ist eine Not-OP zwingend erforderlich. Unter Umständen wurde eine Darmschlinge eingeklemmt, was die Durchblutung unterbindet.
Der Eingriff verläuft in der Regel unter Vollnarkose. Am Nabel wird ein Schnitt von circa einem Zentimeter Länge vorgenommen und genau an dieser Stelle vernäht der Arzt das Muskelgewebe. Die Fäden bestehen aus einem Material, dass sich nach einigen Wochen einfach auflöst. Nach gut sieben Tagen ist die Wunde verheilt. Beim Sport sollte Ihr Kind allerdings drei bis vier Wochen pausieren, um die Heilung nicht zu beeinträchtigen. Außer Schmerzmitteln sind keine anderen Medikamente notwendig.
Das Risiko bei einem operativen Eingriff hält sich auch in Grenzen. Außer dem bei einer OP üblichen Infektionsrisiko sind keine weiteren Komplikationen zu befürchten. Auch kosmetisch wird der Eingriff keine Folgen haben. Die Narbe fällt in der Regel nicht mehr auf, so nah wie sie am Nabel sitzt.
Bildnachweise: Adobe Stock/lavizzara, Adobe Stock/gustavofrazao, Shutterstock/ Ermolaev Alexander (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)