So machen Sie Ihren Garten kinderfreundlich

   
von Amelie S. - letzte Aktualisierung:

Die Zeit im Garten zu verbringen ist einfach schön – das tolle Wetter genießen, den Garten verschönern, ein gutes Buch lesen, eine leckere Tasse Tee trinken, mit Freunden grillen. So macht es doch richtig Spaß und bringt eine entspannte Zeit mit sich. Wenn aber Kinder dabei sind, ist es teils nicht mehr ganz so entspannt. Je nachdem, wie klein bzw. groß die Kids sind, muss man schnell hinterher sein und aufpassen, dass nichts passiert – im Garten gibt es eben immer einige Gefahrenquellen. In unserem Ratgebertext wollen wir Sie darüber informieren, welche Gefahren Ihrem Nachwuchs drohen könnten und wie Sie Ihre grüne Oase zu einem kindersicheren Ort umgestalten.

Sicherer kindgerechter Gartenzaun

Eine sichere Umzäunung Ihres Grundstückes ist absolut wichtig, wenn Sie Ihren Nachwuchs schützen möchten. Zu schnell kann es mal passieren, dass mal auf die Straße gerannt wird, weil ein Ball dorthin geflogen ist bzw. Ihre Kinder einfach mal auf Erkundungstour gehen wollen und Sie dies gar nicht mitbekommen haben. Wählen Sie als Umrandung aber keine Hecke, sondern schon einen richtigen Zaun. Durch eine Hecke können „kleine Ganoven“ schon mal schnell „flüchten“ und für Aufregung sorgen.

Bei der Wahl des richtigen Zaunes achten Sie auf jeden Fall auf eine kindersichere Variante:

  • eine ideale Höhe von 1,40 m (mindestens jedoch 1 m)
  • Abstand der Zaunlatten max. 11 cm, damit sich hier kein Kind mal „dünne“ machen kann oder gar mit dem Köpfchen stecken bleiben könnte.
  • Ein Jägerzaun bzw. ein schmiedeeisener Zaun mit Spitzen oben drauf, sind nicht kindersicher – eher im Gegenteil, sie können beim Versuch darüber zu klettern eine absolute und gefährliche Gefahr werden. Wählen Sie lieber Bretterzäune oder Stabgitterzäune – achten aber darauf, keine Steighilfen durch querlaufende Balken zu bieten.

Kindersicherheit am Pool und / oder Gartenteich

Ein unbemerkter Sturz ins Wasser – ob Teich oder Pool – kann für Kleinkinder lebensgefährlich sein, daher sollte es oberste Priorität haben, Ihre Kinder bzw. Enkelkinder bestens zu schützen. Zum Thema „Gefahr des Ertrinkens hat nichts mit der Wassertiefe zu tun“ informiert die Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e.V.: „Wenn kleine Kinder mit dem Gesicht unter Wasser geraten – egal, wie tief oder niedrig das Wasser ist – fallen sie in eine Art Starre mit Atemsperre (…) Sie unternehmen keine Selbstrettungsversuche z.B. durch Schreie oder lautes Wasserschlagen. Daher spricht man auch davon, dass Kinder ‚leise‘ ertrinken.“

  • Damit Sie Ihre Wasser im Garten entsprechend beruhigt genießen können, hier unsere Tipps dazu:
  • Achten Sie bereits bei der Gartenteichplanung auf eine hohe Kindersicherheit; vermeiden Sie steil abfallende Bereiche und ebenso rutschige Steinplatten um den Teich oder auch Pool.
  • Errichten Sie einen Teichzaun, welcher durch ein Teich-Schutznetz oder -gitter ergänzt werden kann. Als natürliche Umzäunungsalternative zählen eine dichte Hecke aus Buchs oder auch Rosensträucher.
  • Wenn Sie einen Pool bzw. ein Schwimmbecken besitzen, empfiehlt es sich ebenfalls diesen sicher einzuzäunen, um keinem spontanen Besuch des Bereiches ohne Ihr Augenmerk eine Chance zu geben. Auch das Abdecken mit entsprechender Plane oder durch eine verschließbare Poolüberdachung sind gute Möglichkeiten der Sicherung.
  • Lassen Sie Ihre Kinder nur in den Pool oder auch ins Planschbecken, wenn sie unter erwachsener Aufsicht sind. Auch Schwimmflügel bieten bei den Kleinsten keine absolute Sicherheit vor Unfällen. Wenn der Badespaß vorbei ist, sollten Sie danach unbedingt das Planschbecken komplett ausleeren, um keine weitere Gefahrenlage zu bieten.
  • Setzen Sie auf Technik – mit einem Poolalarm. Dieser wird am Beckenrand installiert oder auf die Wasseroberfläche gesetzt. Bei größeren Wellenbewegungen wird sofort ein Alarm ausgelöst – wenn eben ein Kind oder ein Haustier in das Wasser stürzt. Jedoch kann es von der Zeit her zu knapp sein, bis Sie diesen Alarm registriert haben. Wenn sie gerade im Haus unterwegs sind, es dort mitbekommen und nach draußen zum Schwimmbecken eilen müssen. Noch dazu sollte man sich auf diese Alarmanlagen nicht zu 100 % verlassen. Als Ergänzung also eine gute Sache z.B. zur Einzäunung, aber allein, nicht sicher genug.

Gefahr Regentonne

In vielen Gärten findet man Regentonnen und ähnliche Regenauffangbehälter – optimal direkt am Wohnhaus, am Metallgerätehaus oder auch am Gartenhaus aus Metall oder Holz. Es ist unbedingt nötig, dass Sie diese Auffangbehälter durch entsprechende Abdeckung sichern und achten Sie noch dazu darauf, dass in nächster Nähe keine Steighilfen stehen, die schnell von kleinen Kinderhänden genommen werden könnten, um mal zu schauen, wie eine Regentonne von oben ausschaut. Die Gefahr ist einfach zu groß. Noch dazu schützt solch eine Abdeckung auch kleinere Tiere wie Mäuse, Eichhörnchen etc. vorm Ertrinken.

Giftige Pflanzen im heimischen Garten

Tatsächlich gibt es in vielen Gärten eine Menge bekannter und beliebter Gartenpflanzen – so wie Tollkirsche, Maiglöckchen, Eisenhut und mehr – die leider gefährlich sind und gerade für Kinder eine große Gefahr darstellen. Am besten Sie informieren sich ganz genau, welche Pflanzen giftig sind und entfernen diese rigoros. Alternativ können Sie Giftpflanzen in Pflanzentöpfen natürlich auch außerhalb der Reichweite Ihrer Kinder aufstellen. Größeren Kindern können Sie außerdem erläutern, bei welchen Pflanzen es absolut gefährlich ist, Pflanzenteile in den Mund zu nehmen. Auf www.gesundheit.de finden Sie für den Fall der Fälle – sprich für den Notfall, der hoffentlich niemals eintreten wird – wichtige 1.-Hilfe-Tipps, für den Fall, dass Ihr Spross giftige Pflanzenteile verschluckt hat.

Absichern von vermeintlich gefährlichen Kletterbäumen

Welche Kinder klettern wohl nicht gerne mal an und auf Bäumen herum? Wir kennen es wohl selber aus unseren Kindertagen, wieviel Spaß es macht. Daher sollten Sie es nicht verbieten, sondern entsprechende Sicherungsmaßnahmen durchführen und so die Möglichkeit geben, dem natürlichen kindlichen Drang in einem gewissen Maße zu folgen.

  • Tief hängende Äste sollten abgesägt bzw. wenn noch dünn abgeschnitten werden.
  • Morsche Bäume unbedingt soweit bearbeiten, dass nicht ausversehen mal ein morscher Ast abbrechen könnte beim Draufklettern.
  • Achten Sie darauf, dass unter dem beliebten Kletterbaum z.B. Gras wächst, damit ein eventueller Sturz „einigermaßen“ weiche ausfällt. Auch eine alte Matratze oder ähnliches können einen Sturz wunderbar abfedern – und macht den Kids wahrscheinlich noch mega Spaß.

Auch Spielgeräte und Sandkasten müssen kindersicher gemacht werden

Ebenso darf im Bereich der Kinderspielgeräte wie Sandkasten, Schaukel und Kletterturm die Sicherheit nicht fehlen. Prüfen Sie unbedingt in regelmäßigen Abständen, dass die Geräte noch sicher aufgestellt sind. Überprüfen Sie die Bodenverankerungen – es kann durchaus passieren, dass diese im Laufe der Zeit und bei entsprechend viel Aktivität durchaus mal locker werden oder auch ein Holzpfosten im unteren Erdbereich morsch geworden ist. Beim Kauf von Schaukel, Spielturm etc. sollten Sie unbedingt auf das blaue GS-Zeichen für „Geprüfte Sicherheit“ achten, so erhalten Sie ein großes Maß an bester Qualität des Spielgerätes. 

Wenn Sie einen Sandkasten im Garten haben, achten Sie darauf, dass die Einfassung nicht aus Steinen besteht; außerdem dürfen keine gefährlich scharfen Kanten vorhanden sein und es gilt auf Holzabsplitterungen zu achten. Beseitigen Sie diese unbedingt und schleifen das Holz wieder glatt, damit keine weiteren Absplitterungen entstehen können. Eine Abdeckung des Sandkastens ist ebenso sinnvoll, um diesen bei Nichtnutzung vor Tierkot zu schützen. Ob Ausscheidungen von Vögeln oder auch Nachbars Katze, die durch Ihren Garten streift, sollten die Sandkiste nicht als Tier-WC nutzen.

Sicheres Gartenhaus / sicherer Geräteschuppen

Ob Sie Ihre Werkzeuge in Ihrem Gartenhaus aus Metall oder Holz einlagern, im Metallgerätehaus oder auch in der Garage – Fakt ist: Dieser Bereich sollte absolut tabu für Ihre Sprösslinge sein. Verletzungen an einer Heckenschere, an der Axt, Säge oder am spitzen Rechen können sonst schnell einmal geschehen. Ebenso sind z.B. Unkrautvernichter, Flüssigdünger, Anti-Grünbelagsmittel einfach zu gefährlich, als dass die Flaschen bzw. Kanister geöffnet werden und ggf. mal ein Schluck davon getrunken wird. Kinder sind einfach unberechenbar – gehen Sie hier absolut kein Risiko ein und bewahren all diese Utensilien unbedingt fernab Ihrer Kinder. Schließen Sie die Räumlichkeiten unbedingt ab und verstauen den Schlüssel so, dass er nicht erreichbar für Kinderhände ist. Noch dazu sicherheitshalber im Inneren darauf achten, dass Sie Gefährliches tatsächlich am besten auf den höheren Regalbrettern lagern, elektrische Gartengeräte vom Strom gezogen sind – für den Fall, dass Sie nur mal kurz den Gartenwerkstattbereich verlassen und nicht immer für 5 Minuten abschließen möchten, sollten Sie keine Möglichkeiten einer Gefahr bieten.

Sie sehen, es gibt leider viele Gefahrenquellen im eigenen Garten, aber: Mit wachem Menschenverstand ist es recht leicht entsprechende Gefahren zu erkennen und zu beseitigen – zum Schutz Ihrer Kinder, zum Schutz Ihrer Familie.

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