Medikamente und Hausmittel gegen Husten beim Baby

   
von Redaktion - letzte Aktualisierung:
Das könnten Gründe für den Husten ihres Babys sein
  • Wenn Ihr Baby hustet, dient es seinem Schutz, denn dadurch werden Fremdkörper, Sekret u.ä. aus der Luftröhre geschleudert.
  • Wann Sie zum Arzt gehen sollten und welche Medikamente dieser verordnet, hängt vor allem von Ursache und Dauer des Hustens beim Baby ab.
  • Erleichterung tagsüber und nachts können Sie Ihrem kleinen Liebling mit verschiedenen Hausmitteln sowie Präparaten aus der Homöopathie verschaffen.

In vielen Fällen ist Husten beim Baby harmlos. Gerade bei Säuglingen und Kleinkindern können aber auch eine Infektion der Atemwege oder ernsthaftere Erkrankungen dahinter stecken, die unbedingt behandelt werden müssen. Lesen Sie hier, was Sie tun können, wenn Ihr Baby Husten hat, welche Ursachen und Hustenarten es gibt und vieles mehr.

1. Husten befreit die Atemwege von Schleim und Keimen

uebersichtsgrafik verschleimte atemwege

Verschleimte Atemwege: An der schleimigen Oberfläche der Flimmerhärchen bleiben Krankheitskeime und andere kleine Moleküle hängen.

Vermutlich haben Sie festgestellt, dass Ihr Baby recht oft hustet und dies meist schnell wieder vorüber ist. Auslöser dafür können Fremdkörper, Staub, Schleim oder Krankheitserreger sein. Zudem kann sich das Baby beim Essen verschlucken und dadurch einen Hustenanfall hervorrufen. Aber auch Erkrankungen wie Allergien, Entzündungen der Luftröhre, des Kehlkopfes oder der Nebenhöhlen können von Husten begleitet werden. Gase oder Rauch können ebenfalls dazu führen, dass das Kind husten muss. In jedem Fall dient der Husten zuerst einmal dazu, die Atemwege zu befreien und Keime loszuwerden und ist also etwas Positives und Schützendes für das Kind.

Ist vermehrte Sekret- bzw. Schleimbildung der Auslöser für den Husten, stecken oftmals bakterielle oder virale Infekte bzw. Atemwegserkrankungen wie Grippe, Erkältung, Lungenentzündung oder Bronchiolitis dahinter. So geht eine Erkältung in den allermeisten Fällen mit Husten und Schnupfen und oft auch mit Heiserkeit einher. Der Schleim sammelt sich dann im hinteren Rachenraum, deckt dabei die Erreger ab und diese werden zusammen mit dem Sekret ausgehustet.

Husten ist ein Reflex. Er entsteht, wenn die Nervenenden in der Luftröhre, im Hals oder in den Lungen gereizt werden – dann wird reflexartig Luft ausgestoßen. Diese Reizungen werden am häufigsten durch Schleim verursacht.

2. Mit und ohne Schleimbildung sowie akut oder chronisch

Bei der Dauer wird zwischen akutem und chronischem Husten unterschieden:

baby steckt sich etwas in den mund

Kleinkinder nehmen gern Dinge in den Mund und können sich schon mal daran verschlucken.

Akuter Husten

  • tritt besonders häufig bei Virusinfektionen der Atemwege auf
  • dauert maximal 8 Wochen
  • wird oft begleitet von leichtem Fieber und Schnupfen
  • beginnt trocken und wird später feucht
  • kann auch entstehen, wenn das jüngere Baby  an einen Fremdkörper oder sich beim Essen verschluckt hat

Chronischer Husten

  • hat eine Dauer von mehr als 8 Wochen
  • kann mit Auswurf einhergehen
  • wird häufig verursacht von asthmatischen Erkrankungen, chronischer Bronchitis, Nasennebenhöhlenentzündung oder Allergien bzw. Unverträglichkeiten
  • kann auch durch Luftschadstoffe wie Zigarettenrauch oder Chemikalien in Möbeln oder Teppichen entstehen

Oftmals zeigen sich erste Anzeichen des Hustens mit einem Brennen in der Brust, was beispielsweise ein 6 Monate altes Baby bzw. ein Kleinkind natürlich noch nicht äußern kann. Da dies mit einem unangenehmen Krankheitsgefühl einhergeht, wird der kleine Patient vermutlich öfter quengeln und weinen. Schnell entwickelt sich dann ein trockener und schmerzhafter Reizhusten. Im weiteren Verlauf löst sich der Husten, es bildet sich Schleim, der abgehustet wird. Allgemein wird Husten nach zwei Erscheinungsbildern unterschieden:

Erscheinungsbild Merkmale
trockener Husten – wird auch unproduktiver Husten bzw. Reizhusten genannt
  • keine Schleimbildung bzw. ohne Auswurf
  • häufig zu Beginn einer Erkältung
  • tritt vor allem nachts auf
  • kann aber auch bei Asthma bronchiale, Bronchitis oder Fremdkörpern in den Atemwegen auftreten
feuchter Husten – wird auch produktiver Husten genannt
  • Schleim sammelt sich in den Atemwegen und wird abgehustet
  • tritt oft in späteren Stadien von Erkältung, Lungenentzündung oder Bronchitis auf
  • oftmals ist der Schleim klar
  • bei bakteriellen Infektionen wird der Schleim grünlich-gelblich und klumpig

Achtung: Das Immunsystem eines Babys bzw. Kleinkindes ist mit beispielsweise 7 Wochen, 4 Monaten oder 10 Monaten noch nicht so stark entwickelt. Deshalb sind die Kleinen anfällig für Infekte und bestimmte Erkrankungen. Der Arzt muss immer sicherheitshalber untersuchen, ob beispielsweise eine Allergie, Pseudokrupp, Keuchhusten oder Bronchiolitis vorliegt.

3. Bei bestimmten Anzeichen unbedingt zum Arzt gehen

krankes kind und fieberthermometer

Bei hohem oder plötzlich auftretendem Fieber zusammen mit Husten sollte das Baby von einem Arzt untersucht werden.

Wann Sie zum Arzt müssen, wenn Ihr Baby Husten hat, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Sofort ärztliche Hilfe sollten Sie bei folgenden Situationen in Anspruch nehmen:

  • das Baby ist jünger als 3 Monate, hat mindestens 38,3 °C Fieber und atmet unregelmäßig
  • der Husten geht auch nach 2 Tagen nicht weg
  • Ihr Kind hat Schwierigkeiten bei der Atmung bzw. atmet sehr schnell – in ruhigem Zustand 40 bis 50 Atemzüge pro Minute
  • der Husten tritt plötzlich zusammen mit Fieber auf
  • das Kind zieht bei jedem Atemzug die Luft zwischen die Rippen ein
  • der Husten ist offensichtlich schmerzhaft und/oder begleitet von einem keuchenden Geräusch
  • die Lippen färben sich durch das heftige Husten bläulich bzw. dunkel
  • bei Blut im Auswurf bzw. Schleim
  • wenn der Allgemeinzustand sehr schlecht ist
  • wenn das Baby offensichtlich einen Fremdkörper oder sich beim Essen verschluckt hat und nicht aufhört zu husten

Hinweis: Babys können den Schleim nicht kontrolliert abhusten. Deshalb würgen sie manchmal beim Husten und brechen das Sekret sogar aus. Darüber sollten Sie zuerst einmal nicht erschrecken. Wenn das Kind über einen längeren Zeitraum häufig beim Husten erbricht, sollten Sie einen Arzt zu Rate ziehen.

4. Welche Medikamente geeignet sind und was Sie tun können

Wenn schwerere Erkrankungen als Ursache des Hustens ausgeschlossen werden konnten, ist meist eine Virusinfektion der Auslöser. Hier können Sie davon ausgehen, dass der Husten und die anderen Symptome nach spätestens 14 Tagen wieder verschwinden. Hustensaft und Medikamente zur Linderung der Symptome sollte aber nur der Arzt verschreiben bzw. empfehlen, denn Säuglinge und Kleinkinder reagieren auf manche Zusammensetzungen, Konservierungsstoffe und Kräuter besonders empfindlich. Alkohol darf natürlich keinesfalls im Hustensaft enthalten sein. Hier finden Sie zu Ihrer Information 28 Hustenmittel für Babys und Kinder, die von Ökotest geprüft wurden.

Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Fremdkörper in der Luftröhre:
Keinesfalls den Hustenreflex unterdrücken. Versuchen, den Fremdkörper aus Rachen oder Mund zu entfernen. Dazu das Baby bäuchlings über ein Knie legen, den Oberkörper leicht nach unten geneigt, und ihm bis 5 Mal zwischen die Schulterblätter klopfen. Dabei das Köpfchen mit einer Hand halten. Bringt das keinen Erfolg, den Notarzt rufen. Bei Erstickungsgefahr lebensrettende Sofortmaßnahmen einleiten.

4.1. Hausmittel verschaffen tagsüber Linderung

Hat Ihr Baby Husten, können Sie dem kleinen Patienten mit verschiedenen Hausmitteln Linderung verschaffen, sodass es sich nachts im Schlaf ausruhen kann und sich auch tagsüber wohler fühlt:

  • Der kleine Patient braucht jetzt viel Flüssigkeit, denn dadurch wird die Luftröhre gut befeuchtet. Außerdem wird der Schleim verflüssigt und das Baby hustet ihn ab. Stillen bzw. füttern Sie das Kleine also häufiger.
  • Frische Luft ist ebenfalls hilfreich. Sofern das Baby kein hohes Fieber hat, können Sie es windgeschützt und warm anziehen und gerne einen schönen Spaziergang mit ihm unternehmen.
  • Auch in den Räumen ist die richtige Luft sehr wohltuend für das hustende Baby. Hier sollten Sie auf ausreichend Feuchtigkeit in den Räumen achten und diese regelmäßig gut durchlüften, aber bitte Zugluft vermeiden. Für feuchte Luft sorgen auch das Aufhängen von nassen Tüchern über der Heizung oder ein Verdampfungsgerät.
  • mutter geht mit kinderwagen bei gutem wetter spazieren

    Wenn das Baby kein Fieber hat, profitiert es von der frischen Luft, weil die geschwollenen Schleimhäute abschwellen und das Atmen leichter fällt.

    Der Hustenreiz wird auch durch warme Brustwickel gelindert – beispielsweise mit Quark oder Zwiebel. Geeignet ist dies aber erst für ein 6 Monate altes Baby und ältere Kinder.

  • Auch die Homöopathie hält verschiedene Globuli bereit, um Husten zu lindern.
  • Damit Ihr kleiner Schatz im Schlaf besser Luft bekommt, lagern Sie das Köpfchen ein wenig höher, indem Sie ein zusammengefaltetes Handtuch oder ein flaches Kissen unter seine Matratze legen.

Tipp: Wenn Sie sanfte pflanzliche Medikamente bevorzugen, fragen Sie Ihren Arzt nach für Babys geeigneten Hustensäften mit Efeu. Dieser wirkt krampflösend bei trockenem Husten, während er gleichzeitig zähen Schleim verflüssigt.

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Bildnachweise: Robert Mandel/shutterstock, Medical Art Inc/shutterstock, Igumnova Irina/shutterstock, plantic/shutterstock, mariana hadomska/shutterstock (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)

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