Blut im Stuhl vom Kind: Mögliche Ursachen und wann Sie zum Arzt sollten

   
von Dana S. - letzte Aktualisierung:
blut im stuhl kind
Deutet roter Stuhl immer auf eine ernsthafte Erkrankung hin?

Nein, auch wenn blutiger Stuhl zunächst erschreckend ist, können auch zahlreiche harmlose Ursachen dahinterstecken.

Was ist bei einem Kind die häufigste Ursache für Blut im Stuhl?

Säuglinge und Kleinkinder leiden in 95% der Fälle unter Analfissuren, die durch einen harten Stuhlgang oder Verstopfungen ausgelöst werden.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Die Behandlung richtet sich stets nach der Ursache für den blutigen Stuhl. Grundsätzlich gilt es, eine akute Blutung schnellstmöglich zu stoppen.

Wenn Eltern bei Ihrem Kind Blut im Stuhl entdecken, sind sie zumeist schockiert und verängstigt. Sie vermuten, dass sich hinter dem Blut im Stuhlgang zwangsläufig eine ernsthafte Erkrankung steckt. Dies ist jedoch bei weitem nicht immer der Fall.

Ein blutiger Stuhl kann viele verschiedene Ursachen haben. In diesem Artikel möchten wir Ihnen die häufigsten Ursachen und die entsprechenden Behandlungsmethoden aufzeigen. Wir erklären Ihnen, wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten und welche Untersuchungen auf Ihr Kind zukommen.

1. Blut im Stuhl kann harmlose sowie ernste Ursachen haben

Okkultes Blut im Stuhl

In der Medizin spricht man von okkultem Blut, wenn dieses mit dem bloßen Auge nicht sichtbar ist. Das Blut wird in diesem Fall häufig zufällig bei einer Grunduntersuchung entdeckt.

Der Anblick eines blutigen Stuhls kann für Eltern sehr erschreckend sein. Auch wenn Blut im Stuhl ein Warnzeichen sein kann, sind auch häufig harmlose Ursachen verantwortlich, die sich sehr gut behandeln lassen.

Bemerken Eltern bei ihrem Kind Blut im Stuhl, sollten sie sich diesen genauer anschauen. Denn die Art und die Farbe des Bluts können bereits Aufschluss darüber geben, um welche Ursache es sich handeln könnte.

Im Folgenden stellen wir Ihnen die verschiedenen Arten und Ursachen eines blutigen Stuhlgangs vor.

Roter Stuhl kann jedoch auch durch einige Nahrungsmittel hervorgerufen werden. Infrage kommen beispielsweise Heidelbeeren, rote Rüben oder Lakritze.

1.1. Blutungen im oberen Verdauungstrakt

magen mit geschwuer

Von Magenkrebs sind Kinder und junge Erwachsene glücklicherweise nur sehr selten betroffen.

Ein blutiger Stuhl kann sehr unterschiedlich aussehen. Da sich die Farbe des Blutes auf dem Weg durch den Verdauungstrakt ändert, können Sie bereits an der Stuhlfarbe erkennen, in welchem Abschnitt es zu Blutungen gekommen sein könnte.

Treten die Blutungen eher im Magen oder oberen Teil des Darms auf, ist der Stuhl normalerweise eher schwarz und glänzend. Das kommt daher, dass das Blut durch die Magensäure bzw. durch Darmbakterien zu Hämatin zersetzt wurde und somit schwarz erscheint.

Folgende Ursachen kommen für Blutungen im oberen Verdauungstrakt in Betracht:

  • Magengeschwüre
  • Magenkrebs
  • Speiseröhrenentzündung
  • Krampfadern in der Speiseröhre (Ösophagusvarizen)

1.2. Blutungen im mittleren und unteren Darmabschnitt

innere und aeußere haemorrhoiden

Sind Hämorrhoiden vergrößert, können sie nach außen treten.

Geschwüre und Tumore im Magen-Darm-Bereich kommen bei Kindern zum Glück nur sehr selten vor. Leiden Kinder unter Blutungen aus dem Anus, sind in den meisten Fällen Analfissuren, Hämorrhoiden oder Darmpolypen dafür verantwortlich.

Laut eines Berichts der Ärztezeitung werden bei 95% der Kinder, die aufgrund eines blutigen Stuhls einen Arzt aufsuchen, eine Analfissur diagnostiziert. Bei dieser ist zumeist hellrotes Blut zu erkennen, welches auf dem Kot aufgelagert ist. Häufig betroffen sind Säuglinge und Kleinkinder, die des Öfteren unter Verstopfung leiden.

Auch Hämorrhoiden verursachen eher helles Blut im Stuhl, da sich diese am After befinden und beim Stuhlgang aufreißen können. Helles, frisches Blut im Stuhl kann auf gutartige Schleimhautwucherungen (Polypen) oder Divertikel hindeuten. Bei Säuglingen kann es auch nach Zäpfchen oder durch einen Mangel an Vitamin K zu kleinen, harmlosen Blutungen kommen.

Leiden Kinder unter Durchfall mit Blut, kann dies auch durch chronische Krankheiten, wie Morbus Crohn oder Colitis Ulcerosa bedingt sein. Blutiger Stuhl kann Erfahrungen zufolge auch bei einer Nahrungsmittelallergie, bei Würmern oder bei einer Magen-Darm-Infektion vorkommen. In diesem Zusammenhang tritt auch häufig schleimiger Stuhl auf.

2. Ein blutiger Stuhl sollte stets abgeklärt werden

kleines baby beim arzt

Bemerken Sie bei Ihrem Kind Blut im Stuhl, sollten Sie dies immer ärztlich abklären lassen.

Wie Sie bereits gesehen haben, stecken hinter diesen Blutungen zumeist eher harmlose Ursachen. In vielen Fällen stoppt die Blutung bereits nach kurzer Zeit von selbst. Dennoch ist Blut aus dem After ungewöhnlich und sollte daher immer von einem Arzt abgeklärt werden.

Das gilt vor allem dann, wenn folgende Symptome hinzukommen:

  • Bauchschmerzen
  • Schmerzen beim Stuhlgang
  • Übelkeit und Erbrechen
  • starker Gewichtsverlust
  • Fieber
  • starker Nachtschweiß

Besonders aufmerksam sollten Sie sein, wenn die Blutmenge sehr groß ist oder das Blut sogar gänzlich ohne Kot ausgeschieden wird. Suchen Sie zunächst den Kinderarzt auf. Dieser kann Ihr Kind, wenn nötig, an einen Proktologen bzw. Gastroenterologen überweisen. Kommt es beispielsweise nachts zu starken Schmerzen, sollten Sie Ihr Kind unverzüglich in ein Krankenhaus bringen.

Benötigen Sie dringende Hilfe, weil die Gesundheit Ihres Kindes stark gefährdet ist, können Sie natürlich auch einen Notarzt rufen.

Der Arzt wird zunächst ein ausführliches Anamnesegespräch mit Ihnen und Ihrem Kind führen, um erste Hinweise auf die Ursache zu bekommen. In einer anschließenden körperlichen Untersuchung können die Ärzte herausfinden, ob sich das Blut im Darm oder Magen gebildet hat. Infrage kommen zumeist Stuhl- und Blutproben, Ultraschalluntersuchen und Magen-Darmspiegelungen.

3. Die Behandlung richtet sich nach der Ursache der Beschwerden

nahrungsmittelunvertraeglichkeit

Kommt es durch eine Nahrungsunverträglichkeit zu Blut im Stuhl, sollte Ihr Kind diese Lebensmittel in Zukunft meiden.

Leidet ein Kind unter Blut im Stuhl, muss eine entsprechende Behandlung erfolgen. Diese richtet sich natürlich stets nach den Ursachen der Blutung. Um eine Blutung im Darm zu stoppen, können verschiedene endoskopische Verfahren zum Einsatz kommen. Häufig angewandte Methoden sind Hämoclips, Laserbehandlungen oder Adrenalinlösungen.

Bei Infekten steht hingegen die symptomatische Behandlung im Vordergrund. Neben der Gabe von Medikamenten sollten Eltern darauf achten, dass ihr Kind ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt, um eventuelle Verluste auszugleichen. Kann ein Baby diese Flüssigkeit nicht aufnehmen, kann eine stationäre Behandlung notwendig sein.

Vermutet der Arzt hingegen eine Unverträglichkeit, können entsprechende Tests durchgeführt werden. Gibt es Nahrungsmittel, die ein Kind nicht verträgt, muss in Zukunft auf diese verzichtet werden.

Bei Hämorrhoiden können Salben und Zäpfchen eingesetzt werden. Sind diese stark vergrößert, kann der Arzt sie auch veröden oder mit einem Gummiband abbinden.

Sind eine Verstopfung und harter Stuhlgang für eine Analfissur verantwortlich, sollten Sie dafür sorgen, dass der Stuhlgang Ihres Kindes weicher wird. Achten Sie darauf, dass sich Ihr Kind ballaststoffreich ernährt, viel trinkt und sich ausreichend bewegt.

4. Empfohlener Ratgeber zu Kinderkrankheiten

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