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Heutzutage ist es keine Besonderheit mehr, in den Dreißigern das erste Kind zu bekommen. Tatsächlich verschiebt sich der Trend immer weiter in diese Richtung.
Laut Experten ist das dritte Lebensjahrzehnt, also die Zeit zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr ein optimales Alter für eine Schwangerschaft. Denn hier sind Frauen am fruchtbarsten und das Risiko für Komplikationen, Fehlbildungen und genetische Defekte ist am geringsten. Verallgemeinern lässt sich dies allerdings nicht, da jeder Mensch andere Vorstellungen von seinem Leben und dem idealen Alter zum Kinder kriegen hat.
Heutzutage steht die Karriere in diesem Alter meist an erster Stelle. An Kinder kriegen denken Frauen in den Zwanzigern nur noch selten, obwohl die meisten Menschen wissen, dass Sie sich für ihr Leben auch Kinder wünschen.
Diese Einstellung geht häufig mit der Annahme einher, dass sich die Fruchtbarkeit durch einen gesunden Lebensstil positiv beeinflussen lasse. Dies ist allerdings nicht richtig. Denn entscheidend für die Fruchtbarkeit ist die Qualität der Eizellen, welche stark durch das biologische Alter der Mutter beeinflusst wird.
Unmöglich ist eine Schwangerschaft zwischen dreißig und vierzig oder sogar darüber hinaus nicht, jedoch nimmt die Wahrscheinlichkeit rapide ab. Was für den Einzelnen ein perfektes Alter zur Erfüllung des Kinderwunsches ist, muss immer selbst entschieden werden.
In der folgenden Tabelle können Sie ablesen, wie die Fruchtbarkeit in einem bestimmten Alter aussieht und wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, unfruchtbar zu werden. So können Sie für sich entscheiden, welches das beste Alter ist, um schwanger zu werden.
Alter | Fruchtbarkeit | Unfruchtbarkeit |
---|---|---|
20-24 | 86,00% | 3,00% |
25-29 | 78,00% | 5,00% |
30-34 | 63,00% | 8,00% |
35-39 | 52,00% | 15,00% |
40-44 | 36,00% | 32,00% |
45-49 | 5,00% | 69,00% |
50+ | 0% | 100% |
Für Frauen mit Kinderwunsch ist es natürlich interessant zu wissen, ab welchem Alter ein Risiko für verschiedene Komplikationen während der Schwangerschaft vorliegt. Mehr zum Verlauf einer Schwangerschaft finden Sie hier.
Wer die Entscheidung trifft, sich erst im späteren Verlauf seines Lebens mit der Familienplanung auseinanderzusetzen, muss dafür einige Risiken in Kauf nehmen. Denn ab dem 35. Lebensjahr liegt das Risiko für Komplikationen während der Schwangerschaft etwa doppelt so hoch, wie bei Frauen zwischen zwanzig und dreißig – nämlich bei rund 20%.
Die zu erwartenden Risiken sind zum Beispiel:
Darüber hinaus beeinflusst das Alter während der Schwangerschaft auch das Risiko für verschiedene Gendefekte. Das Risiko, ein Kind mit Down-Syndrom auf die Welt zu bringen, liegt bei 25 Jahren alten Frauen bei etwa 1:1.500.
Bei Frauen ab dem 35. Lebensjahr liegt das Risiko bereits bei 1:1400 und bei Frauen über vierzig bei 1:1109. Eine 45 Jahre alte Frau geht sogar ein sehr hohes Risiko von 1:32 ein.
Tipp: Diese Statistiken klingen natürlich erst mal sehr dramatisch. Trotz der erhöhten Wahrscheinlichkeit für Risiken und Gendefekte kommen jedoch die meisten Kinder älterer Mütter gesund auf die Welt.
Wer sich entscheidet, erst später schwanger zu werden, nimmt dabei nicht nur Nachteile in Kauf. Ganz im Gegenteil. Denn ältere Mütter haben vor allem in seelischer und auch in körperlicher Hinsicht einige Vorteile.
Beispielsweise haben sie oft ein besseres Gefühl für ihren Körper und achten vermehrt auf ausreichend Bewegung und eine gesunde, ausgewogene Ernährung. Studien besagen, dass ältere Frauen aufgrund einer positiveren Einstellung zu ihrem Körper oft gelassener auf die körperliche Umstellung während der Schwangerschaft reagieren.
Darüber hinaus bereiten sich Frauen in höheren Altersklassen meistens intensiver auf Ihre Mutterschaft vor und sind finanziell besser aufgestellt.
Die deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt Frauen mit Kinderwunsch, die ihr bestes Alter überschritten haben, eine falatreiche Ernährung und die zusätzliche Einnahme eines synthetischen Folsäurepräparates. Dies fördert die Gesundheit der Frau sowie des ungeborenen Kindes und kann darüber hinaus der Entstehung von Neuralrohrdefekten entgegenwirken.
Damit sich vor dem ungeschützten Geschlechtsverkehr ein ausreichender Folsäurespiegel aufbauen kann, sollte die Nahrungsergänzung bereits einen Monat vor dem Versuch erfolgen, schwanger zu werden.
Darüber hinaus ist auch Zink eine sinnvolle Ergänzung, da das Mineral zur Entwicklung einer befruchtbaren Eizelle beiträgt.
Die Wahrscheinlichkeit für eine Schwangerschaft wird sehr stark vom Alter der jeweiligen Frau bestimmt. Wenn eine Frau als unfruchtbar eingestuft wird, gibt es allerdings noch eine letzte Möglichkeit, doch noch schwanger zu werden – eine künstliche Befruchtung.
Hierbei wird eine Eizelle von einer jungen und fruchtbaren Frau, welche zuvor in einem Labor mit einem Spermium befruchtet wurde, in die Gebärmutter eingesetzt. Vorher erfolgt allerdings eine Hormonstimulation, wobei der weibliche Zyklus unterdrückt wird, um mit einer anschließenden hormonellen Therapie eine bessere Kontrolle über die Eireifung zu haben.
Dieser Prozess zieht sich über mehrere Wochen hin und bietet keine 100%ige Aussicht auf eine erfolgreiche Befruchtung. Genau gesagt beträgt die Chance, durch eine künstliche Befruchtung schwanger zu werden etwa 10-20%.
Hier finden Sie nähere Informationen zu den Möglichkeiten einer künstlichen Befruchtung.
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