Naturpädagogik: Methoden, Ziele und Ausbildungsmöglichkeiten

   
von Ralf-Ingo S. - letzte Aktualisierung:
kind beruehrt baumstamm
Worin liegen die Ziele der Naturpädagogik?

Das Hauptziel aller Naturpädagogen liegt darin, Menschen für die Umwelt zu sensibilisieren. Nur so kann nachhaltiges Handeln funktionieren.

Existiert eine einheitliche Ausbildung im Bereich der Naturpädagogik?

Bislang gibt es keine geschützte Berufsbezeichnung, sodass Sie sich die Auswahl eines entsprechenden Anbieters nicht allzu leicht machen sollten.

Gibt es Stellenangebote für Naturpädagogen?

Besonders in naturverbundenen Einrichtungen, Waldkindergärten oder Umweltschutzorganisationen sind Menschen mit einer Ausbildung für Naturpädagogik willkommen.

Natur und Umwelt zählen sicherlich zu den wichtigsten Themen des 21. Jahrhunderts. Dennoch spielt dies in der Kita, in der Grund- sowie auf weiterführenden Schulen nur eine sehr untergeordnete Rolle.

Umso wichtiger erscheint es, Kindern, Jugendlichen und auch Erwachsenen ein Verständnis für die uns alle umgebende Natur zu vermitteln.

Genau hier setzt Naturpädagogik an, nimmt jedoch nicht den klassischen Weg der reinen Wissensvermittlung.

1. Die Ziele der Naturpädagogik im Überblick

unberuehrte natur auf der einen, eine stadt auf der anderen bildseite

Die Natur wird immer weiter zurückgedrängt.

Die Natur- und Umweltpädagogik erkennt die Wichtigkeit rund um ökologisches Handeln und versucht deshalb mit gezielten Methoden, Menschen unterschiedlichen Alters das notwendige Wissen zu vermitteln.

Die Ziele liegen vor allem darin, dass Kinder und Erwachsene lernen, dem Bereich der Umwelt mehr Aufmerksamkeit zu schenken und sich entsprechend zu verhalten.

Im Gegensatz zur klassischen Umweltbildung, bei welcher Begriffe und Phänomene lediglich erklärt und auswendig gelernt werden müssen, geht die ganzheitliche Naturpädagogik einen anderen Weg.
Mit Spielen und Erlebnissen in der Natur soll das Verständnis gefördert werden.

Naturerfahrungen, die bereits im Kindergarten gemacht werden, sind dabei deutlich prägender als sachliche, später erlernte Fakten in der Schule.

Naturpädagogik vermittelt also laut Definition Wissen über die Natur, indem praktische Erfahrungen gesammelt werden.
Konkret beinhaltet dies:

  • Die Vermittlung notwendigen Grundwissens auf spielerische Art und Weise
  • Die Erkenntnis der Zusammenhänge verschiedener Naturphänomene
  • Eine Einordnung des Menschen in den Kreislauf des Lebens
  • Der Aufbau eines von Respekt geprägten Umgangs mit der Natur (Nachhaltigkeit)

2. Methoden der Naturpädagogik – den Bezug zwischen Mensch und Natur herstellen

kinder erleben naturpaedagogik hautnah

In der Naturpädagogik wird ein direkter Bezug zur Natur hergestellt.

Immer mehr Kinder haben nur einen sehr schwachen Bezug zur Natur. Dies gilt insbesondere dann, wenn Kinder einen Kindergarten in der Großstadt besuchen und Ausflüge in den Wald, in die Berge oder in ein Sumpfgebiet nie oder zumindest sehr selten stattfinden.

Der Bezug zu Wiesen, Bäumen, Bächen und Tieren leidet, sodass fast zwangsläufig der Respekt gegenüber der Natur mehr und mehr abhandenkommt.

Im Rahmen der Naturerlebnispädagogik lernen Kinder nicht nur verschiedene Bäume kennen und können diese voneinander unterscheiden, sondern haben die Möglichkeit, ihre Grenzen in der Natur auszutesten.

Über Baumstämme zu balancieren, auf einen Baum zu klettern oder gemeinsam einen Staudamm zu errichten, sind Erfahrungen, die deutlichere Erinnerungen schaffen, als dies eine Unterrichtsstunde über den Wald zu leisten vermag.

Durch das bewusste Erleben und die direkte Verbindung zur Natur soll es Kindern leichter fallen, sich für den Naturschutz einzusetzen und nachhaltig zu handeln.

Tipp: Auch wenn Sie kein Studium oder eine Ausbildung für Naturpädagogik erwägen, versuchen Sie, Kindern die Gelegenheit zu verschaffen, die Natur hautnah zu erleben.

3. Aus-, Weiter- und Fortbildungen im Bereich der Naturpädagogik

lehrerin unterrichtet schueler in der freien natur

Je nach gewünschtem Tätigkeitsfeld unterscheiden sich die Ausbildungsinhalte deutlich voneinander.

Im Bereich der Naturpädagogik gibt es zahlreiche Angebote. Teils handelt es sich um eine kurze Weiterbildung, einen mehrtägigen Lehrgang oder aber eine komplette Ausbildung.

Da es sich bei dem Begriff des Naturpädagogen nicht um eine geschützte Berufsbezeichnung handelt, setzen die einzelnen Anbieter sehr unterschiedliche Schwerpunkte.

Planen Sie also, sich im Bereich der Naturpädagogik weiterzubilden, so schauen Sie sich den Kursplan verschiedener Anbieter am besten genau an.
Je nach Umsetzung können Sie also mit einem Wochenendkurs beginnen oder aber eine Ausbildung von ein oder zwei Jahren absolvieren.

Wie eine solche Ausbildung ablaufen könnte, sehen Sie in diesem YouTube-Video:

Suchen Sie indes nach einer staatlich anerkannten Berufsbezeichnung im Bereich der Naturpädagogik, können Sie ein Studium für Umweltpädagogik absolvieren. Leider wird der Studiengang bislang nur in Wien (Österreich) und nicht in Deutschland angeboten.

Tipp: Möchten Sie die Entwicklung in Ihrem Kindergarten voranbringen und eigene Ideen umsetzen, so sprechen Sie die Leitung am besten direkt an, ob und inwieweit diese bereit wäre, eine Weiterbildungsmaßnahme komplett oder teilweise zu finanzieren.

4. Jobs für Naturpädagogen – die Zusatzqualifikation kann Türen öffnen

ein kleines maedchen beobachtet eine blume durch eine lupe

In der Natur gibt es viel zu entdecken.

Generell haben Sie zwar mit einer Ausbildung im Bereich der Naturpädagogik keinen höheren Abschluss als ein klassischer Erzieher, können sich allerdings über diese zusätzliche Qualifikation profilieren und von anderen Bewerbern abgrenzen.

Ob und inwieweit dies Einfluss auf Ihre Bewerbung in einem Kindergarten ab, hängt allerdings in entscheidendem Maße davon ab, welche Konzeption die jeweilige Einrichtung verfolgt.

Während Ihre Chancen in einem Waldkindergarten sicherlich gut stehen, interessiert Ihre Ausbildung in einer städtisch geprägten Kita kaum jemanden.

5. Weiterführende Literatur zu naturpädagogischen Erlebnisreisen

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