Milch abzupumpen macht besonders dann Sinn, wenn Sie Ihr Kind ausschließlich mit Muttermilch versorgen möchten, sich jedoch nicht rund um die Uhr in der Nähe Ihres Babys aufhalten können. Die abgepumpte Muttermilch können Sie außerdem auch an Muttermilchbanken spenden.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Muttermilch aufzubewahren. Lagern Sie sie bei Raumtemperatur, ist sie nur etwa vier Stunden haltbar. Im Kühlschrank hält sie sich hingegen bis zu fünf Tage. Möchten Sie sich einen Vorrat anlegen, sollten Sie die Muttermilch in der Tiefkühltruhe lagern.
Gekühlte Muttermilch lässt sich am besten im warmen Wasserbad auftauen. Dabei darf die Milch jedoch nur auf maximal 37°C erwärmt werden, da ansonsten die Nährstoffe zerstört werden. Eingefrorene Muttermilch sollte zunächst etwa 24 Stunden im Kühlschrank auftauen.
Muttermilch ist die beste und gesündeste Form, ein Neugeborenes zu ernähren. Da einige Mütter jedoch nicht rund um die Uhr in der Nähe ihres Kindes sein können, ist das Stillen manchmal nicht möglich. In diesem Fall macht es Sinn, die Muttermilch abzupumpen und aufzubewahren. Aber wie kann ich Muttermilch aufbewahren? Und wie sieht es dann mit der Haltbarkeit aus?
In diesem Artikel erklären wir Ihnen, welche Vorteile das Abpumpen und Lagern von Muttermilch hat. Wir stellen Ihnen die verschiedenen Möglichkeiten vor und geben Ihnen Informationen dazu, wie lange die Muttermilch jeweils hält. Zudem geben wir Ihnen Tipps, wie Sie die Muttermilch im Anschluss wieder aufwärmen können.
Inhaltsverzeichnis
Stillen bietet einem Baby genau das, was es in den ersten Lebenswochen und -monaten benötigt. Die Muttermilch ist leicht verdaulich, enthält alle wichtigen Nährstoffe und schützt das Baby vor Krankheiten. Durch zahlreiche Studien konnte bereits belegt werden, dass gestillte Neugeborene seltener von Infekten betroffen sind als Babys, die mit der Flasche gefüttert werden.
Laut der „Studie zur Erhebung von Daten zum Stillen und zur Säuglingsernährung in Deutschland“ der Deutschen Gesellschaft für Ernährung liegt die Stillquote von Müttern in Deutschland bei 82%. 56% der Frauen versorgen ihr Baby in den ersten vier Monaten ausschließlich mit Muttermilch.
Mütter, die ihr Kind stillen, sind jedoch oftmals sehr eingeschränkt, da sie ihr Baby alle paar Stunden an die Brust anlegen müssen. Wer berufliche Verpflichtungen hat oder einfach zwischendurch eine Auszeit haben möchte, muss jedoch nicht auf das Stillen verzichten.
Um Ihr Kind auch in diesen Situationen mit Muttermilch versorgen zu können, macht es Sinn, die Muttermilch abzupumpen. Auf diese Weise können Sie sich ganz einfach einen Milchvorrat anlegen. Wer Gutes tun möchte, kann diese Muttermilch außerdem spenden.
Grundsätzlich gibt es folgende Möglichkeiten, die Brust zu entleeren:
Tipp: Sie können eine Pumpe auch benutzen, um die Milchproduktion anzuregen.
Wie lange Sie die Muttermilch aufbewahren können, hängt vor allem davon ab, wie und bei welcher Temperatur Sie sie lagern. Ungekühlt ist die Muttermilch natürlich nicht so lange haltbar wie bei der Aufbewahrung in der Tiefkühltruhe.
Im Folgenden möchten wir Ihnen verschiedene Möglichkeiten zur Aufbewahrung von Muttermilch vorstellen. Wir zeigen Ihnen, wie es jeweils mit der Haltbarkeit aussieht und geben Ihnen Tipps, worauf Sie unbedingt achten sollten.
Insgesamt gilt: Frisch abgepumpte Muttermilch ist nährstoffreicher als gekühlte Muttermilch. Diese ist jedoch wiederum besser als tiefgefrorene Muttermilch.
Wer den ganzen Tag über unterwegs ist und daher nicht stillen möchte, kann die Muttermilch auch in speziellen Flaschen mit sich führen. Diese sollten entweder aus Glas oder BPA-freiem Plastik bestehen. Vor dem Gebrauch müssen sie außerdem unbedingt sterilisiert werden, da sich ansonsten Bakterien und Keime sammeln und verbreiten können.
Frisch abgepumpte Muttermilch mag es kühl und ist daher bei Raumtemperatur nur maximal vier Stunden haltbar. Wurde sie unter sehr hygienischen Bedingungen abgepumpt, sollte sie innerhalb von sechs Stunden verbraucht werden. Auch wenn die Haltbarkeit sehr kurz ist, hat die frische, ungekühlte Milch den Vorteil, dass sie besonders viele wichtige Nährstoffe enthält.
Wenn Sie die Muttermilch also frisch geben möchten, sie aber dennoch hin und her transportieren müssen, können Sie sie sicherheitshalber in einer Kühltasche mit zusätzlichen Kühlakkus aufbewahren. Auf diese Weise hält sie sich bis zu acht Stunden.
Eine weitere Möglichkeit ist es, Muttermilch in einem speziellen Behälter oder in Flaschen im Kühlschrank aufzubewahren. Am besten bewahren Sie die Milch ganz hinten in der untersten Ablage des Kühlschranks auf, da dort die niedrigste Temperatur herrscht.
Geben Sie die Muttermilch direkt nach dem Abpumpen in den Kühlschrank. Benutzen Sie dazu am besten Muttermilchflaschen oder Muttermilchbeutel. Normale Gefrierbeutel, Babyflaschen oder Eiswürfelbehälter sind hingegen nicht geeignet. Bei einer Temperatur von etwa vier Grad Celsius hält sich die Milch dort etwa drei bis fünf Tage.
Wenn Sie sich einen Vorrat an Muttermilch anlegen möchten, macht es Sinn, diese im Gefrierfach zu lagern. Tiefgefroren hält sich Muttermilch bis zu sechs Monate. Um den Überblick zu behalten, können Sie die Beutel ganz einfach mit einem Datum versehen.
Pumpen Sie die Milch ab und füllen Sie sie am besten in spezielle Muttermilchbeutel. Diese sind besonders hygienisch und zusätzlich sehr platzsparend. Flaschen aus Glas könnten bei so geringen Temperaturen bersten. Füllen Sie diese Beutel jedoch nur zu etwa drei Vierteln, da sich die Milch bei Minusgraden ausdehnt.
Am besten ist es, wenn Sie die Muttermilch in möglichst kleine Portionen aufteilen (etwa 60 ml). Auf diese Weise ist das anschließende Auftauen besonders einfach. Zudem bleiben weniger Reste übrig, die Sie wegschütten müssten.
Tipp: Sie können die Milch auch sammeln und sie aus mehreren Abpumpsitzungen zusammenschütten. Dies bietet sich besonders dann an, wenn die einzelnen Portionen sehr klein sind. Wichtig ist jedoch, dass die Milchportionen die gleiche Temperatur haben.
Wenn Sie die Muttermilch im Kühlschrank oder in der Kühltruhe gelagert haben, sollten Sie sie möglichst schonend auftauen. Auf diese Weise können Sie verhindern, dass wertvolle Vitamine und wichtige Nährstoffe zerstört werden.
Stellen Sie die eingefrorene Milch zunächst für etwa 12 bis 24 Stunden in den Kühlschrank. Danach ist sie noch weitere 24 Stunden haltbar. Im Anschluss können Sie die Flasche oder den Beutel in eine Schale mit maximal 37 Grad warmem Wasser legen, um sie auf Körpertemperatur zu erwärmen. Anschließend etwas schütteln, damit sich das abgesetzte Fett wieder mit der Milch vermischt.
Dass die aufgetaute Milch etwas ranzig riechen kann, ist völlig normal, da ein Enzym die Fette spaltet und dabei Fettsäuren freisetzt. Dieser Prozess ist äußerst wichtig, da er verhindert, dass sich Bakterien vermehren.
Tipp: Wenn es besonders schnell gehen muss, können Sie die eingefrorene Milch auch unter fließend warmem Wasser (maximal 37 Grad) auftauen. Ein Auftauen in der Mikrowelle sollte jedoch unbedingt vermieden werden.
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