Getestet werden die Vielfältigkeit der Spielmöglichkeiten und das Aufgreifen alltäglicher Umwelterfahrungen von Kindern. Auch die Größe und angemessene Menge des Spielzeugs, Konstruktion, Mechanik, Form, Farbe und ein angemessener Preis werden beachtet.
Das GS-Kennzeichen gilt durch die unabhängige und freiwillige Prüfung als deutlich aussagekräftiger als das auch bekannte CE-Zeichen. Letzteres wird tatsächlich von den Herstellern selbst angebracht.
Mit dem blauen Engel zertifizierte Produkte müssen umweltverträglich hergestellt und für Kinder gesundheitlich unbedenklich sein. Fasern müssen aus biologischem Anbau stammen und dürfen keine schädlichen Chemikalien beinhalten.
Kinderspielzeug soll Spaß machen – im besten Fall die Geschicklichkeit und Kreativität von Kindern fördern. Diese Anforderungen an Spielzeug können Eltern noch relativ leicht überprüfen. Darüber hinaus gehende Kriterien wie Kindersicherheit oder Gesundheitsverträglichkeit sind auf den ersten Blick schon weniger leicht zu beurteilen. Noch schwieriger wird es für den Verbraucher bei der Frage, ob bei der Produktion des Spielzeugs soziale und ökologische Standards eingehalten werden: Erhalten ArbeiterInnen faire Löhne, wird auf Kinderarbeit oder Raubbau an Regenwäldern verzichtet?
Viele Eltern würden gesundheits-, umwelt- und sozialverträglich hergestelltes Spielzeug bevorzugen. Doch die Suche nach Spielzeug, das all diese Kriterien erfüllt, gestaltet sich als schwierig. Denn eine einheitliche Kennzeichnung von nachhaltigem Spielzeug gibt es derzeit nicht. Allerdings bieten verschiedene Labels Eltern Orientierung beim Einkauf.
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Das „spiel gut“-Label wird von dem Arbeitsausschuss Kinderspiel und Spielzeug e.V. vergeben. Der Verein versteht sich als unabhängige Verbraucherberatung und ist auf Spielzeug und Spiele spezialisiert. Er berät Eltern, Hersteller, ErzieherInnen sowie interessierte Personen und Institutionen. Jedes Jahr werden circa 600 neue Spielsachen durch den Verein geprüft. Er geht davon aus, dass Spielzeuge die Fantasie von Kindern anregen sollen. Getestet werden die Vielfältigkeit der Spielmöglichkeiten und das Aufgreifen alltäglicher Umwelterfahrungen von Kindern. Weitere Kriterien für die Vergabe des „spiel gut“-Labels sind die Größe und angemessene Menge des Spielzeugs, Konstruktion, Mechanik, Form, Farbe und ein angemessener Preis. Außerdem werden Sicherheit, Umweltverträglichkeit sowie Material und Haltbarkeit geprüft.
Auf der spiel gut-Homepage finden Eltern Informationen über die ausgezeichneten Produkte, aktuelle Spiele-Tipps und Hintergrundinformationen rund um das Thema Spielzeug.
Kinderspielzeug, welches das GS-Label für „geprüfte Sicherheit“ trägt, wurde durch eine unabhängige zertifizierte Stelle geprüft. Um das Siegel zu erhalten, muss das Spielzeug den gesetzlichen Mindestanforderungen zur Geräte- und Produktsicherheit entsprechen. Neben gesundheitlichen Aspekten werden auch Entflammbarkeit, Sicherheit von elektronischem Spielzeug und mechanisch-physikalische Aspekte getestet.
Das GS-Kennzeichen gilt durch die unabhängige und freiwillige Prüfung als deutlich aussagekräftiger als das auch sehr bekannte CE-Zeichen. Letzteres bestätigt zwar, dass das Spielzeug den EG-Richtlinien entspricht, wird von den Herstellern aber selbst angebracht.
Die Aktion „fair spielt“ ist kein Siegel im engeren Sinne. Sie setzt sich ein für die Wahrung der Menschenrechte und grundlegende Arbeitsnormen in der Spielzeugproduktion und wird von kirchlichen Organisationen und Verbänden getragen. Denn in asiatischen Spielzeugfabriken, die für den europäischen Markt produzieren, werden soziale und wirtschaftliche Menschenrechte oft systematisch verletzt.
Die Aktion macht auf diese Missstände aufmerksam. Sie fordert die Hersteller und den Handel in Deutschland auf, für menschenwürdige Arbeitsbedingungen in ihren Zulieferfirmen zu sorgen und den Verhaltenskodex des Weltverbandes der Spielwarenindustrie – ICTI – auch in Zulieferbetrieben umsetzen. Auf der „fair spielt“-Homepage können sich Eltern darüber informieren, welche deutschen Spielzeughersteller (eine gute Übersicht deutscher Hersteller und Marken finden Sie auf spielzeug.org) sich an der Aktion beteiligen und ihr Spielzeug unter fairen Bedingungen produzieren lassen.
Der Blaue Engel ist ein relativ bekanntes Gütesiegel für umweltfreundliche Produkte, das auch zur Auszeichnung von Holz- und Stoffspielzeugen verwendet wird.
Mit dem blauen Engel zertifizierte Holzprodukte müssen umweltverträglich hergestellt und für Kinder gesundheitlich unbedenklich sein. Weitere Bedingungen sind, dass sie frei von synthetischen Duftstoffen, Flammschutz- oder Holzschutzmitteln sind und das Holz nachweislich aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt. Bei textilem Spielzeug wird getestet, ob Fasern aus biologischem Anbau verwendet wurden und ob auf gesundheitsbelastende Chemikalien wie Duftstoffe oder Flammschutzmittel verzichtet wurde.
Information und eine individuelle Beratung können Zertifikate zwar nicht ersetzen. Doch sie zeigen, dass es sich lohnt im Spielzeuggeschäft oder beim Online-Kauf von Spielzeug etwas genauer hinzugucken. Diese Labels können Eltern beim Spielzeugeinkauf helfen gute Produkte zu finden. Sie können außerdem ein Anreiz für Hersteller sein, fantasievolle Spielzeuge herzustellen, die sowohl kindersicher als auch gesundheitlich unbedenklich sind und unter Einhaltung öko-sozialer Standards produziert wurden.
Bildnachweise: Birgit Reitz-Hofmann/Adobe Stock, Jiri Hera/Adobe Stock, Sabine Naumann/Adobe Stock (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)