133.080 Menschen erlebten im Jahr 2016 häusliche Gewalt und haben diesen Vorfall auch gemeldet. 109.000 dieser Personen waren Frauen.
Gewalt, die innerhalb der Familie oder der Partnerschaft passiert, ist meist unabhängig von der sozialen Herkunft und der sozialen Schicht. So werden Frauen, die in erster Linie zu den Opfern zählen, nicht nur im Umfeld sozialer Brennpunkte Opfer von Gewalt.
Eltern müssen begreifen, dass Kinder das elterliche Verhalten häufig spiegeln. Wer mit einem harschen Ton mit seinen Kindern kommuniziert, erzieht die Kinder langfristig auch zum Schreien und Brüllen.
Gewalt in der Familie ist keine Seltenheit, jedoch häufig ein Tabuthema. Häufig werden Frauen Opfer von Gewalt innerhalb der Familie oder die Gewalt psychischer oder körperlicher Natur richtet sich gegen Kinder. Wenn in der Familie Gewalt herrscht, ist eine Ursache nur schwer ausfindig zu machen. Welche Formen von häuslicher Gewalt es gibt und wohin sich Betroffene wenden können, zeigt dieser Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis
Die Ausmaße von häuslicher Gewalt sind eklatant, wie das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend online mit einer Statistik untermauert: Demnach erlebt jede vierte Frau sexuelle oder körperliche Gewalt – und das mindestens einmal in ihrem Leben. In 80 Prozent der Fälle werden Frauen Opfer von sogenannter „Partnerschaftsgewalt“. Davon fallen mehr als die Hälfte der Fälle in die Rubrik „Gewalt in der Familie“, denn in diesen Fällen leben Frauen mit dem gewalttätigen Mensch in einem Haushalt.
Aus der Kriminalstatistik für das Jahr 2016 gehen diese Zahlen hervor:
Tipp: Um Frauen, die Opfer von Gewalt in der Familie geworden sind, zu helfen, wurde das Hilfe-Telefon eingerichtet. Unter der Nummer 08000-116 016 ist rund um die Uhr sowie das ganze Jahr über ein Ansprechpartner erreichbar, der kostenfrei und anonym berät und Hilfe anbietet. Darüber hinaus gibt es viele regionale Interventionsstellen, die im Fall von Gewalt innerhalb der Familie beratend zur Seite stehen und auch präventiv aktiv werden.
Dieses Video zeigt ein Anti-Aggressionstraining, das ebenfalls der Prävention dienen soll:
In einem Punkt sind sich viele Statistiken zum Thema „Gewalt in der Familie“ einig: Gewalt, die innerhalb der Familie oder der Partnerschaft passiert, ist meist unabhängig von der sozialen Herkunft und der sozialen Schicht. So werden Frauen, die in erster Linie zu den Opfern zählen, nicht nur im Umfeld sozialer Brennpunkte Opfer von Gewalt, sondern auch in mittleren und höheren Sozial- und Bildungsschichten. Knackpunkte, die häufig im Vorfeld einer Gewalttat auszumachen waren, waren Trennungsabsichten in der Beziehungen sowie Gewalterfahrungen in der Vergangenheit.
Achtung: Neben diesen in Statistiken erfassten Zahlen rückt eine große Unbekannte: die Dunkelziffer. So wird die Anzahl der Fälle bezeichnet, die zwar passiert sind, aber in keiner offiziellen Statistik zu finden sind.
Gewalt innerhalb der Familie kann viele Gesichter haben. Welche Form der Prävention möglich ist und, wie auf die einzelnen Situationen idealerweise reagiert wird, zeigen diese Fallbeispiele:
Gewalt in der Familie umfasst ganz unterschiedliche Fallbeispiele. So kann Gewalt in der Familie bedeuten, dass Eltern gegen Kinder Gewalt anwenden, dass Geschwisterkinder sich untereinander Gewalt antun und auch, dass Kinder ihren Eltern gegenüber gewalttätig werden. Alle diese Fallbeispiele sind Beispiele von Gewalt in der Familie, die in keinem der Fälle geduldet werden darf.
Richtig ist: Kinder und Familie sind nicht nur das größte Geschenk im Leben, sondern mitunter auch die größte Herausforderung im Leben. Jedes Mitglied der Familie trägt Gefühle in sich: Liebe und Freude, aber auch Aggression und Wut. Der Unterschied liegt jedoch darin, dass die Kontrolle über diese Gefühlswelt sich mit dem Alter verändert und kontrollierbarer wird.
Die Ursachen für den Ausbruch kindlicher Gewalt können…
Tipp: Eltern müssen begreifen, dass Kinder das elterliche Verhalten häufig spiegeln. Wer mit einem harschen Ton mit seinen Kindern kommuniziert, erzieht die Kinder langfristig auch zum Schreien und Brüllen.
Eine Misshandlung kann psychisch und körperlich geschehen. Eindeutiger zu erkennen sind körperliche Misshandlungen, die eine Form der Gewaltanwendung gegen Kinder darstellen können, aber auch gegen Frauen. Misshandlungen seelischer Natur sind hingegen weit weniger offensichtlich – weder für Betroffene, noch für Dritte, die eingreifen und helfen könnten.
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