Feuermal beim Baby: Wissenswertes über den Storchenbiss

   
von Dana S. - letzte Aktualisierung:
feuermal baby
Was ist der Unterschied zwischen einem Storchenbiss und einem Feuermal?

Der Storchenbiss ist eine Sonderform des Feuermals. Ein Storchenbiss tritt ausschließlich im Gesicht oder im Nacken auf und ist wesentlich blasser als ein Feuermal. Während ein Feuermal ein Leben lang besteht, kann der Storchenbiss mit der Zeit verblassen.

Welche Ursachen sind für die Hautveränderungen verantwortlich?

Feuermale sind nicht genetisch bedingt. In der Regel sind erweiterte Blutgefäße unter der Haut für die Veränderung verantwortlich. Steigt die Durchblutung, ist auch der rote Fleck wesentlich sichtbarer.

Wie kann ein Storchenbiss bzw. ein Feuermal behandelt werden?

Feuermale können mithilfe einer Lasertherapie aufgehellt werden. Diese Behandlung ist bereits für Babys oder Kleinkinder geeignet. In den meisten Fällen bleiben keinerlei Narben zurück.

Es ist eine alte Mär, dass der Storch die Babys bringt. Dennoch wird sie Kindern noch heute gerne erzählt. Hat dieser zu fest zugebissen, bildet sich eine Hautverfärbung, die umgangssprachlich als Storchenbiss bezeichnet wird. So einfach ist die medizinische Erklärung für dieses Phänomen jedoch nicht.

In diesem Artikel erklären wir Ihnen, wie Sie erkennen können, ob es sich bei der Hautveränderung um einen Storchenbiss oder ein Feuermal handelt. Wir zeigen Ihnen außerdem die Ursachen und die möglichen Therapien auf.

1. Storchenbiss oder Feuermal – das sind die Unterschiede

storch mit baby

Der Legende nach bringt der Storch die Babys.

Vielen Kindern wird immer wieder erzählt, dass die Babys vom Storch gebracht werden. Dieser packt die Babys dabei im Nacken oder im Gesicht und bringt sie zu ihren Eltern. Dabei kann es schon mal passieren, dass der Storch zu fest zupackt und ein roter Fleck entsteht. Aus dieser Sage hat sich der Begriff Storchenbiss entwickelt.

In vielen Fällen werden die Begriffe Feuermal und Storchenbiss synonym verwendet. Dies ist jedoch nicht ganz richtig.

Ein Feuermal, medizinisch als Naevus flammeus bezeichnet, macht sich als scharf begrenzter dunkelroter Fleck auf der Haut bemerkbar. Während er in einigen Fällen bereits bei der Geburt sichtbar ist, entwickelt er sich wiederum bei anderen Kindern erst im Laufe der Zeit. Die Größe des Flecks kann zwischen wenigen Millimetern und einigen Zentimetern betragen. In vielen Fällen sind sie auf eine Körperhälfte begrenzt.

Der Storchenbiss, auch Naevus flammeus simplex genannt, ist eine Sonderform des Feuermals. Fast jeder dritte Säugling ist davon betroffen. Bei den meisten Kindern verschwindet er jedoch im Laufe des ersten Lebensjahres von selbst.

Während ein Feuermal am ganzen Körper, beispielsweise auch am Arm oder Bein auftreten kann, ist der Storchenbiss auf das Gesicht und den Hinterkopf begrenzt.

Die Unterschiede im Überblick:

  Feuermal Storchenbiss
Häufigkeit sehr selten; nur etwa 2 von 100 Neugeborenen relativ häufig; 60-70% der Babys
Aussehen dunkelrote Färbung der betroffenen Stellen blasse, hellrote Flecken
Körperstelle kann am gesamten Körper auftreten vorwiegend im Bereich der Nasenwurzel, der Stirn, des Hinterkopfes und des Nackens
Prognose bleibt zumeist ein Leben lang bestehen verschwindet häufig im ersten Lebensjahr von selbst

2. Ein Feuermal tritt aufgrund erweiterter Blutgefäße auf

blutgefaesse

Weisen die Blutgefäße eine Fehlbildung aus, können sich auf der Haut Feuermale bilden.

Die Entstehung eines Feuermals bzw. eines Storchenbisses sind immer noch weitestgehend ungeklärt. Forscher haben jedoch herausgefunden, dass eine Gefäßerweiterung in dem betroffenen Bereich zu dieser Hautveränderung führt. Besonders intensiv sind die Stellen zu sehen, wenn sie stark durchblutet werden. Warum es zu dieser Fehlbildung der Gefäße kommt, ist jedoch weiterhin unklar.

Leidet das Kind nicht zusätzlich unter anderen Krankheiten oder Fehlbildungen, kann die Entstehung auch nicht auf eine Vererbung zurückgeführt werden. Das gilt auch dann, wenn sich mehrere Male zeigen.

Nur in seltenen Fällen tritt ein Feuermal beim Baby in Verbindung mit anderen Krankheiten, wie z.B. dem Sturge-Weber-Syndrom auf. Leidet Ihr Kind unter einem Feuermal im Gesicht, beträgt die Wahrscheinlichkeit dieses Syndrom zu haben, lediglich bei 6%.

Verläuft das Feuermal beim Baby in Längsrichtung an einem Bein oder am Arm, kann ein Kind unter dem Klippel-Trénaunay-Syndrom leiden. Bei dieser Krankheit sind Venen und Krampfadern vergrößert.

Ein Irrglaube ist, dass sich ein Feuermal beim Baby entwickelt, wenn die Mutter während der Schwangerschaft beispielsweise zu enge Kleidung trägt. Auch durch den Einsatz einer Saugglocke oder einer Zange können keine Feuermale entstehen.

3. Hautverfärbungen regelmäßig untersuchen lassen

Ausnahme: Blutschwämmchen

Ein Blutschwamm lässt sich hingegen daran erkennen, dass er im Gegensatz zu einem Feuermal oder einem Storchenbiss mit der Zeit wächst. Bei einem Blutschwämmchen handelt es sich um einen knäuelförmigen gutartigen Tumor, sodass eine frühzeitige Behandlung dringend notwendig ist.

Auch wenn Feuermale und Storchenbisse in der Regel harmlos sind, sollten Sie die Hautveränderungen beim Arzt abklären lassen. Dieser kann zumeist mit bloßem Auge erkennen, um welche Erkrankung es sich handelt. Um eine Einblutung oder eine Fehlbildung der Blutgefäße innerhalb der Hirnhaut auszuschließen, kann er zusätzlich spezielle Untersuchungen durchführen.

Mittels Ultraschall lässt sich feststellen, ob auch tiefer sitzende Blutgefäße einen erhöhten Blutfluss aufweisen. Zudem ist es wichtig, dass ein Arzt prüft, ob das Feuermal beim Baby als einziges Symptom auftritt oder in Verbindung mit anderen Erkrankungen steht.

Um beispielsweise Tumore auszuschließen, ist es außerdem wichtig, dass Sie Ihr Kind regelmäßig untersuchen lassen. Dies gilt vor allem dann, wenn sich das Feuermal im Gesicht und in der Nähe der Augen befindet.

4. Ein Feuermal beim Baby lasern lassen

kleiner junge wird in narkose versetzt

Da das Lasern Schmerzen bereiten kann, werden Babys und Kleinkindern unter Narkose behandelt.

Da ein Storchenbiss in den ersten Lebensjahren zumeist von selbst wieder verschwindet, ist eine spezielle Therapie in diesem Fall nicht notwendig. Anders sieht es jedoch bei Feuermalen aus, die das zumeist das ganze Leben lang bestehen bleiben.

Dass ein Feuermal in den meisten Fällen harmlos ist, bedeutet jedoch nicht, dass Betroffene nicht darunter leiden müssen. Die Hautveränderung kann für viele betroffene Kinder und Jugendlich eine große seelische Belastung darstellen. So gibt es viele Kinder, die aufgrund eines Feuermals von Mitschülern gemobbt werden.

Eine erste Möglichkeit ist es, die betroffene Stelle mit speziellem medizinischem Make-up abzudecken. Hierzu benutzt man hellgrünes Make-up, um den dunkelroten Fleck zu neutralisieren. Daraufhin wird normales, hautfarbenes Make-up und Puder aufgetragen. Diese Maßnahme ist jedoch sehr zeitaufwendig.

Weiterhin ist es auch möglich, das Feuermal mittels Laser entfernen zu lassen. Dabei werden die erweiterten Blutgefäße mit Laserstrahlen verödet. Diese Behandlung kann jedoch schmerzhaft sein, sodass sie für Babys in einer kurzen Vollnarkose durchgeführt wird. Im besten Fall kann das Feuermal in vier bis acht Sitzungen vollständig beseitigt werden. Die Risiken einer solchen Laserbehandlung sind sehr gering.

Tipp: Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihr Kind psychisch stark unter dem Feuermal leidet, sollten Sie sich unbedingt Hilfe holen. Geeignete Anlaufstellen finden Sie hier.

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