Beim Co-Sleeping schläft das Baby entweder bei den Eltern im Ehebett oder in einem speziellen Beistellbett. Dieses gemeinsame Schlafen ist weltweit verbreitet.
Das Co-Sleeping ist die sicherste, gemütlichste und bedürfnisorientierteste Lösung für ein Baby. Aber auch Eltern können von diesem Modell profitieren.
Damit Ihr Baby sicher schlafen kann, sollten Sie ein paar Dinge in Bezug auf das Co-Sleeping beachten.
Die meisten Eltern beschäftigen sich schon während der Schwangerschaft mit der Frage, wo das Baby schlafen soll, wenn es auf der Welt ist. Da die Meinungen der Experten sehr unterschiedlich ausfallen, sind viele Paare verunsichert, was das Richtige für ihr Kind ist.
Wenn die Babys zusammen mit ihren Eltern in einem Bett oder in einem unmittelbar angrenzenden Beistellbett schlafen, wird dies als Co-Sleeping bezeichnet. Warum diese Praxis sowohl für das Baby als auch für die Eltern am besten geeignet ist, möchten wir Ihnen gerne in den folgenden Kapiteln erläutern.
Inhaltsverzeichnis
Co-Sleeper sind spezielle Betten für Babys, die am Elternbett befestigt werden können. Dies hat den Vorteil, dass die Babys die Nähe der Eltern spüren, aber dennoch ihren eigenen Platz zum Schlafen haben.
Co-Sleeping bezeichnet die Praxis, dass das Kind im gleichen Bereich wie die Eltern schläft. Dabei spielt es keine Rolle, ob sich das Kind im Bett der Eltern oder in einer speziellen Co-Sleeping-Wiege befindet. Wichtig ist nur, dass ein unmittelbarer Körperkontakt zur Mutter und/oder zum Vater besteht.
Noch vor einigen Jahrzehnten wurde Eltern geraten, ihr Baby oder Kleinkind so schnell wie möglich an das eigene Bett zu gewöhnen. Dies ist jedoch heutzutage ganz anders. Nur in wenigen Familien schläft das neugeborene Baby allein in seinem Kinderzimmer.
Das gemeinsame Schlafen in einem Bett wird nicht nur in Deutschland häufig praktiziert. Auch in vielen anderen Länder ist das Co-Sleeping weit verbreitet. In Schweden ist es beispielsweise üblich, dass noch Schulkinder zusammen mit ihren Eltern in einem Bett schlafen.
Aus evolutionärer Sicht handelt es sich dabei um die natürlichste Art des Schlafens. In der menschlichen Frühgeschichte war es das Wichtigste, vor den Wetterverhältnissen und den wilden Tieren geschützt zu sein. Daher vermittelte der enge Körperkontakt zu vertrauten Menschen Sicherheit und Geborgenheit.
Durch den engen Körperkontakt bauen Babys eine starke Bindung zu ihren Eltern auf.
Gerade am Anfang benötigen Neugeborene enorm viel Nähe und Zuneigung. Allein der Körperkontakt zu den Eltern wirkt sich beruhigend auf das Baby aus. Schläft die Familie gemeinsam in einem Bett, können die Kinder sicher sein, dass ihnen nichts passieren kann. Zudem wirkt sich das gemeinsame Schlafen positiv auf die Entwicklung des Kindes aus. Ist das Urvertrauen gestärkt, wachsen die Babys zu selbstbewussten Kindern heran.
Das Co-Sleeping ist jedoch nicht nur in Bezug auf die Bindung zur Mutter von Vorteil. Diese Praxis hat auch einen sehr praktischen Nutzen für Mütter, die ihr Kind stillen. Dadurch, dass das Kind im oder direkt am Bett schläft, muss die Mutter zum Stillen nicht aufstehen. So kann das Stillen im Halbschlaf stattfinden, sodass danach beide wieder schnell einschlafen können.
Der Alltag mit einem oder gar mehreren Kindern kann sehr anstrengend sein. Ein guter Schlaf ist daher enorm wichtig, um am nächsten Tag wach und ausgeruht zu sein. Weder Mutter noch Vater müssen im Regelfall nachts aufstehen, um ihr Baby zu beruhigen.
Welche Vorteile das Co-Sleeping noch mit sich bringt, zeigen wir Ihnen in diesem Video:
Möchten Sie Ihr Kind zwar ganz nah bei sich, aber nicht mit im Bett haben, ist ein Beistellbett die beste Lösung.
In den letzten Jahrzehnten gab es immer wieder Diskussionen darüber, ob es gefährlich ist, wenn das Baby zusammen mit den Eltern in einem Bett schläft. Vor allem vor dem plötzlichen Kindstod (SIDS) fürchten sich viele Eltern. Aber erhöht sich das Risiko durch das Co-Sleeping?
Die Frage, ob das Co-Sleeping das Risiko des plötzlichen Kindstods erhöht, wird unter Experten sehr strittig diskutiert. Immer wieder sind Aussagen zu lesen, dass Kinder, die im elterlichen Bett schlafen, ein erhöhtes SIDS-Risiko haben. Dies bestätigt auch eine viel zitierten Studie des SIDS-Forschers Robert Carpenter. Laut Kritikern beruhen die Berechnungen von Carpenter allerdings auf unzulässigen Annahmen und veralteten Daten.
Eine neuere Studie des britischen Forschers Peter Blair zeigt, dass der Schlaf im elterlichen Bett genauso sicher ist wie das Schlafen in einem eigenen Bett. Dabei dürfen jedoch nur die Fälle betrachtet werden, bei denen das Kind zusammen mit seinen Eltern im Bett und nicht auf der Couch schläft.
Mittlerweile gibt auch es einige Studien, die belegen, dass das Co-Sleeping das Risiko des plötzlichen Kindstods sogar erheblich verringern kann. Das liegt vor allem daran, dass die Kinder durch die Bewegungen und Geräusche der Eltern nicht in den Tiefschlaf fallen, in dem die Wahrscheinlichkeit für einen Herzstillstand höher ist. Dies gilt jedoch nur, wenn das Baby in einem Beistellbett im Schlafzimmer der Eltern schläft.
Schläft das Kind mit im Elternbett sollten Sie Folgendes beachten:
Achtung: Leiden Sie an Adipositas oder Schlafapnoe, sollte das Kind unbedingt im Beistellbett schlafen. Gleiches gilt, wenn Sie Raucher sind oder Alkohol oder Drogen konsumiert haben.
In einigen Familien schlafen auch ältere Kinder noch im Bett der Eltern.
Es gibt keine strikte Vorgabe, wie lange Kinder im oder am Bett der Eltern schlafen sollten. Jede Familie sollte für sich entscheiden, wie lange sie das Familienbett aufrechterhalten möchten. In der Regel entscheiden die Kinder in einem Alter von drei bis vier Jahren ganz von allein, dass sie nun in ihrem eigenen Zimmer schlafen möchten. Zwingen Sie Ihr Kind jedoch nicht, im eigenen Zimmer zu schlafen, wenn es dies nicht möchte.
Wenn Ihr Kind sich nach einiger Zeit dazu entscheidet, in seinem eigenen Zimmer zu schlafen, sollten Sie auf keinen Fall klammern. Respektieren Sie diese Entscheidung und helfen Sie Ihrem Kind dabei, selbstständig werden. Erklären Sie Ihrem Kind, dass es jederzeit zu Ihnen ins Bett kommen darf, wenn es nachts Angst verspürt.
Viele Eltern haben Probleme damit, ihr Kind abends ins Bett zu bringen. Wenn das Kind nicht alleine einschlafen kann, sollten Sie darauf achten, das Kind ins Bett zu legen, wenn es zwar müde, aber noch wach ist. So lernt Ihr Kind die Umgebung besser kennen, sodass es nachts keine Angst mehr haben muss. Auch Einschlafrituale, wie das Vorlesen oder das Kuscheln, können hilfreich sein, um Ihrem Kind das Einschlafen zu erleichtern.
Wenn Kinder eigentlich bereits in ihrem eigenen Bett schlafen, aber plötzlich wieder im Bett der Eltern schlafen möchten, wird dies als Re-Co-Sleeping bezeichnet. Zumeist passiert dies in einer Phase, in der die Kinder plötzlich Ängste entwickeln und daher Geborgenheit und Sicherheit suchen. Solange es sich nur um eine vorübergehende Phase handelt, ist das Re-Co-Sleeping völlig unbedenklich.
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