Nein, es gibt keinen bundeseinheitlich geregelten Ausbildungsplan für Erzieher. Je nach Bundesland und Einrichtung unterscheiden sich die Ausbildungsinhalte sowie die gesamte Dauer der Ausbildungsphase erheblich voneinander.
Nein, allerdings ist es so, dass je höher Ihr Bildungsabschluss ist, desto weniger Zeit müssen Sie in die Erzieherausbildung investieren. Die grundlegenden Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung lesen Sie hier.
Als angehende Erzieherin oder angehender Erzieher werden Sie mit den genauen Begriffen wie Pädagogik, Gesprächsführung, Erziehungstheorien uvm. in Theorie und Praxis vertraut gemacht. Einen ersten Überblick über die Bedeutung dieser Begriffe erhalten Sie hier.
Die Ausbildung als ErzieherIn bringt viele Vorteile mit sich. Der sichere Job ist allerdings durchaus anstrengend und sollte nicht unterschätzt werden. Aber wie sieht es während der Ausbildung eigentlich finanziell aus?
Welche Fähigkeiten sind für die Aufgabe als ErzieherIn wichtig? Wie lange dauert die Ausbildungsphase und welche Regeln gelten in der verschiedenen Bundesländern?
In unserem Ratgeber zum Thema Ausbildungsplan für Erzieher und Erzieherinnen erfahren Sie, welche Stationen Sie absolvieren müssen, um als staatlich anerkannter Erzieher bzw. Erzieherin arbeiten zu können. Wir informieren Sie über Entwicklungs- und Weiterbildungsmaßnahmen und klären ob dieser Job zu Ihnen passt.
Inhaltsverzeichnis
Das Berufsbild eines Erziehers bzw. einer Erzieherin deckt sich leider in den seltensten Fällen mit der Realität. Sie haben Spaß, mit Kindern zu spielen und zu arbeiten? Gut, das ist selbstverständlich die wichtigste Voraussetzung.
Neben dem Spaß und den schönen Seiten des Berufs sollte jedoch niemand, der erwägt, eine Ausbildung als ErzieherIn zu beginnen, den hohen Stressfaktor unterschätzen. Es ist etwas anderes, mal ein paar Stunden auf ein oder zwei Kinder aufzupassen oder aber permanent jeden Tag für eine ganze Gruppe kleiner Kinder verantwortlich zu sein.
Sofern Sie sich dessen bewusst sind, ist der Beruf als ErzieherIn selbstverständlich eine tolle Gelegenheit, Kindern eine glückliche Zeit zu verschaffen. Neben Spielen und diversen Gruppenaktivitäten steht dabei vor allem die Erziehungsaufgabe im Vordergrund.
Wer eine Ausbildung als ErzieherIn oder als Erzieher erwägt, sollte
Neben diesen persönlichen Voraussetzungen als ErzieherIn, gibt es sehr unterschiedliche Wege, um Erzieher zu werden. Generell gilt, dass Sie die mittlere Reife benötigen, um eine Ausbildung als ErzieherIn zu beginnen.
Verfügen Sie lediglich über einen Hauptschulabschluss, ist eine andere abgeschlossene Berufsausbildung zwingend erforderlich. Mit der Hochschulreife brauchen Sie in einigen Bundesländern, wie NRW, Baden-Württemberg, Hessen oder Berlin, keine weitere Nachweise erbringen, um den schulischen Bereich abzudecken.
Neben diesem schulischen Teil, müssen Sie, um Kindergärtnerin zu werden, jedoch zusätzlich praktische Erfahrungen sammeln. Diese können Sie auf unterschiedliche Art und Weise erlangen:
In Nordrhein-Westfalen haben Sie die Möglichkeit die fachschulische Ausbildung mit der Praxisphase zu kombinieren. So erhalten Sie im Rahmen der dreijährigen Praxisintegrierten Ausbildung, kurz PIA, eine Ausbildungsvergütung.
Diese Regeln werden jedoch von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich gehandhabt. Welche Wege anerkannt werden, können Sie im umfangreichen Bericht des WIFF (Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Fachkräfte) nachlesen.
Alternativ können Sie ein Sozialpädagogik-Studium absolvieren oder die Erzieherausbildung im Rahmen einer Umschulung als ErzieherIn in Angriff nehmen. Es gibt sehr viele verschiedene Wege, um letztlich als staatlich anerkannter Erzieher zu arbeiten.
Sie haben auch als Quereinsteiger Chancen, ErzieherIn zu werden. Letztlich gilt, je mehr Erfahrung Sie im Bereich der Erziehung haben und je höher Ihr Bildungsabschluss ist, desto leichter wird es, als ErzieherIn zu arbeiten.
Die meisten Bundesländer setzen auf eine zweijährige Ausbildungsphase mit einem anschließenden Anerkennungsjahr als ErzieherIn. Das letzte Jahr zählt zwar noch zur Erzieherausbildung, ist jedoch, abgesehen von Klausuren, ein reines Praxisjahr.
Der Ausbildungsplan für ErzieherInnen beinhaltet dabei sowohl einen allgemeinbildenden als auch einen fachspezifischen Teil. Neben der Theorie spielt die Praxis im Verlauf der Kindergärtnerin-Ausbildung eine immer wichtigere Rolle.
Fächer der Allgemeinbildung sind die folgenden:
Der fachspezifische Bereich unterscheidet sich in den einzelnen Bundesländern und Einrichtungen stark voneinander. Oft besteht eine Wahlmöglichkeit, sodass Sie sich in eine bestimmte Richtung spezialisieren können, die Ihnen besonders liegt. Häufig sind folgende Fächer:
Je nachdem, ob Sie Ihre Ausbildung als ErzieherIn in Berlin, Hessen, Sachsen oder Bayern machen, werden unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt. Das Hauptaugenmerk des gesamten Unterrichts ist darauf ausgerichtet, dass jeder angehende Erzieher und jede angehende Erzieherin lernt, tolerant zu sein, dennoch erziehend einzugreifen und klare Wertvorstellungen der Gesellschaft zu vertreten.
Achtung: Während des schulischen Teils der Erzieherausbildung erhalten Sie kein Gehalt. Eine Ausbildungsvergütung für ErzieherInnen ist erst im Rahmen der einjährigen Praxisphase vorgesehen.
Sie können jedoch eine Ausbildungsförderung (BAföG) beantragen. Ob Ihnen ein Anspruch auf finanzielle Unterstützung zusteht, können Sie hier herausfinden.
Besonders wichtig ist den Leitern vieler Einrichtungen die Deutschnote ihrer potenziellen zukünftigen Mitarbeiter. Um bei der Bewerbung als ErzieherIn gute Chancen zu haben, sollten Sie hier einen Schwerpunkt legen. Dies gilt nicht nur für angehende Erzieher und Erzieherinnen mit Migrationshintergrund.
Letztlich gilt die Devise, dass nur derjenige verantwortungsvoll sein erworbenes sozialpädagogisches Wissen anwenden kann, der auch gut mit der deutschen Sprache umgehen kann. Eine Ihrer Aufgaben als ErzieherIn besteht schließlich darin, sprachfördernd auf die Ihnen anvertrauten Kinder einzuwirken.
Selbstverständlich müssen Sie auch abseits des täglichen Umgangs mit Kindern fit in der Kommunikation und Anwendung von Sprache sein. Im Laufe Ihres Lebens werden Sie es beruflich viel mit Anweisungen, neuen Leitlinien oder aber Elterngesprächen zu tun haben.
Nur, wer auf diese Aufgaben vorbereitet ist, kann sich voll auf den Beruf als Erzieher oder Erzieherin einlassen.
Da es vermehrt Kinder und Eltern mit Migrationshintergrund gibt, sollten Sie neben deutschen auch ausländische Sprachkenntnisse besitzen. Keiner erwartet von Ihnen, dass Sie arabisch oder türkisch lernen, Ihr Englisch sollte allerdings für ein einigermaßen flüssiges Gespräch ausreichen.
Neben der Elternkommunikation spielt die erste Fremdsprache bereits im Kindergarten eine nicht zu unterschätzende Rolle. Daher sollten Sie als ErzieherIn eine solides Sprachverständnis mitbringen oder sich im Rahmen Ihrer Ausbildung aneignen.
Im Bereich der Sozialkunde steht die bundespolitische Ausrichtung im Zentrum. Sie sollten Solidarität und Zivilcourage kennenlernen und die Veränderung der Werte im Laufe der Zeitgeschichte erfahren.
Die folgende Tabelle soll Ihnen dabei helfen, sich einen Überblick zu verschaffen, welches Wissen die einzelnen Fächer umfassen:
Unterrichtsfach | Kurzbeschreibung |
---|---|
Pädagogik | Im Mittelpunkt steht die Akzeptanz unterschiedlicher Denk- und Herangehensweisen. Dabei soll jedem der Schüler genügend Wissen vermittelt werden, um sinnvoll als ErzieherIn arbeiten zu können. Wer im Anschluss als Erzieher oder Erzieherin tätig ist, soll die Kinder ihrerseits zu mündigen und gewissenhaften Menschen erziehen. |
Erziehungstheorien | Bei diesem Unterrichtsfach geht es um die Vermittlung unterschiedlicher Ansätze. Je nachdem, in welchem Kindergarten oder welcher Kita Sie später einmal arbeiten, gibt es fundamentale Unterschiede. An dieser Stelle erhalten Sie einen Überblick über die verschiedenen Konzepte, deren Schwachpunkte und Ziele. |
Gesundheitserziehung und Ernährung | Im Zentrum steht die Bedeutung der gesamten Umwelt sowie der eigenen Bedürfnisse. Es gilt, den Zusammenhang zwischen individueller Gesundheit, Umweltschutz sowie der Rücksicht auf die Natur zu erkennen.
Aufgrund der immer dicker werdenden Gesellschaft sollte jeder über ein Basiswissen im Bereich Ernährung verfügen. Im Anschluss an Ihre Ausbildung sollen Sie möglichst als Vorbild dienen. |
Rechtliches | In diesem Bereich werden die Grundlagen der Gesetzgebung vermittelt. Wer verabschiedet Gesetze? Welche Organe sind für die Einhaltung zuständig? Welche Leitlinien gibt es und wie ist die Struktur des Kindergartens aufgebaut? Ist der Bund, das Land oder die Kommune für die Entscheidung zuständig? |
Gesprächsführung | Zunächst wird das Bild eines Erziehers/einer Erzieherin in der Gesellschaft skizziert. Anhand dieser Wahrnehmung lassen sich potenzielle Gesprächssituationen simulieren und der Umgang mit konfliktgeladenen Situationen verbessern. |
Sport und Musik | In diesen Bereichen geht es neben konkreten Spielen um die persönliche Weiterentwicklung beim Musizieren und beim Sport. |
Neben der klassischen Ausbildung können Sie alternativ auch studieren, um später den Beruf des Erziehers oder der Erzieherin auszuüben. Selbstverständlich steht es Ihnen ebenfalls frei, neben der Erzieherausbildung berufsbegleitend an Weiterbildungsmaßnahmen teilzunehmen.
Wenn Sie eine Bewerbung als ErzieherIn schreiben, ist es stets von Vorteil, wenn Sie über zusätzliche Qualifikationen verfügen. Ist neben der praxisintegrierten Ausbildung als ErzieherIn nicht genügend Zeit für weiteres Lernen, können Sie sich auch später neben dem Beruf weiterbilden.
Je mehr Zeit Sie in die Weiterbildung stecken, desto eher werden Sie nicht nur eine Gruppe übernehmen, sondern eine eigene Kita leiten. Seien Sie sich jedoch darüber bewusst, dass dies mit einem Aufgabenwechsel verbunden ist.
Die Leitung einer Kita, eines Jugendheims oder einer Kindertagesstätte erfordert viel Organisation. Daher wird Ihnen nur noch wenig Zeit für die Erziehungsaufgaben bleiben während Sie viel Zeit in die Verwaltung investieren müssen.
Grundsätzlich erhalten Sie während der schulischen Phasen kein Gehalt. In einigen Bundesländern müssen Sie zudem Schulgeld bezahlen.
Im Anerkennungsjahr erhalten Sie im Schnitt etwa 1.500 Euro pro Monat brutto, vorausgesetzt, Sie arbeiten in einer städtischen Einrichtung und werden nach dem geltenden Tarifvertrag entlohnt.
Bei privaten Kindergärten liegt Ihr Ausbildungsgehalt in der Regel etwas tiefer.
Etwa ein Viertel aller Erzieher wird nach dem Tarifvertrag des Öffentlichen Dienstes, dem TVÖD SUE, bezahlt. Als Einsteiger werden Sie gem. Stufe 1 der Gruppe 8a bezahlt. Das Bruttoentgelt liegt bei 2.754,54 Euro, wird jedoch im Zuge einer im März und April stattfindenden Verhandlung vermutlich angepasst.
Im Laufe Ihres Arbeitslebens steigt die Eingruppierung der Stufe von Eins auf Sechs. Entsprechend erhöht sich auch Ihr Gehalt.
Arbeiten Sie bei kirchlichen Trägern, gelten interne Tarifverträge. Private Kindergärten oder Kindertagesstätten verhandeln individuell. Im Schnitt liegen die Löhne dort etwas niedriger.
Vielfach werden neben ErzieherInnen auch Kindergartenhelfer eingesetzt. Sie stehen Erziehern und Erzieherinnen dabei zur Seite. Für diese Tätigkeit benötigen Sie meist eine Ausbildung zum Sozialassistenten. Sie verdienen aufgrund der geringeren Verantwortung sowie einer kürzeren Ausbildungszeit etwa 500 Euro weniger pro Monat.
Bildnachweise: Syda Productions/shutterstock, johoo/Adobe Stock, Christian Schwier/Adobe Stock, FM2/Adobe Stock, domoskanonos/Adobe Stock, lassedesignen/Adobe Stock, Woodapple/Adobe Stock, Marco2811/Adobe Stock (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)
wo findet man hier die Ausbildungsordnung für die praktische Ausbildung?
Welche Fähigkeiten und Kenntnisse sollen in der Einrichtung vermittelt werden?
Danke