Beim Vena-Cava-Syndrom handelt es sich um eine Komplikation, die in der Schwangerschaft auftreten kann. Drückt die Gebärmutter auf die untere Hohlvene, kann weniger Blut zum Herzen fließen, sodass sich die Blutmenge verringert und es infolgedessen zu Kreislaufstörungen kommt.
Dadurch, dass weniger Blut zum Herzen gelangt, sinkt der Blutdruck. Die häufigsten Symptome sind Schwindel, Herzrasen, Übelkeit, Atemnot und kalter Schweiß. Nur in seltenen Fällen führt das Kompressionssyndrom zur Ohnmacht.
Die Beschwerden treten in der Regel in Rückenlage auf. Um die Hohlvene zu entlasten, sollten Sie sich in eine aufrechte Position begeben oder sich auf die linke Seite drehen. Auch nachts sollten Sie vorbeugend in Seitenlage schlafen.
In der Schwangerschaft haben Frauen mit allerlei Beschwerden zu kämpfen. Vor allem im letzten Schwangerschaftsdrittel ist aufgrund des wachsenden Bauchs vieles deutlich beschwerlicher. Drückt die Gebärmutter sehr stark auf die Hohlvene, kann es zum Vena-Cava-Syndrom kommen.
Aber was ist das Vena-Cava-Syndrom? Ab welcher SSW kann es auftreten? Und ist es gefährlich fürs Baby?
Was das Vena-Cava-Syndrom ist, welche Ursachen im Fokus stehen und welche Auswirkungen zu befürchten sind, erfahren Sie in diesem Artikel. Zudem geben wir Ihnen Tipps, was Sie in diesem Fall tun können und wie sich die Durchblutungsstörung vermeiden lässt.
Inhaltsverzeichnis
In der Schwangerschaft muss sich der gesamte Körper einer Frau umstellen. Von nun an gilt es, ein zweites menschliches Wesen zu versorgen. Anfangs machen sich diese Veränderungen vorwiegend hinsichtlich des Hormonsystems und des Stoffwechsels bemerkbar.
Im weiteren Verlauf der Schwangerschaft wächst der Bauch sichtbar an. Das Kind wird immer größer und drückt zunehmend auch auf die inneren Organe. Dies kann beispielsweise zu vermehrtem Harndrang oder Sodbrennen führen.
Einige schwangere Frauen leiden aber auch an dem Vena-Cava-Syndrom. Bei dem Vena-Cava-Kompressionssyndrom handelt es sich laut Definition um einen plötzlichen Blutdruckabfall, der vor allem im fortgeschrittenen Verlauf der Schwangerschaft auftritt. In der Regel geschieht dies etwa ab der 30. SSW, bei manchen Frauen jedoch auch schon früher.
Das Vena-Cava-Syndrom tritt zwar vermehrt, aber nicht ausschließlich bei schwangeren Frauen auf. Auch Schwellungen im Bauchraum können auf die Hohlvene drücken. Häufige Ursachen sind in diesem Fall bösartige Lebererkrankungen, Lungenkrebs oder andere Krebserkrankungen. Die entsprechenden Symptome können außerdem auch durch Thrombosen entstehen.
Weitere, wichtige Informationen zum Vena-Cava-Syndrom bekommen Sie auch in diesem YouTube-Video:
Vena Cava ist die lateinische Bezeichnung für zwei Hohlvenen, die sauerstoffarmes Blut zurück zum Herzen transportieren. Von dort wird es wieder zur Lunge gepumpt, um Sauerstoff aufzunehmen und den Körper entsprechend zu versorgen.
Die Hohlvene verläuft hinter der Gebärmutter. Im Verlauf der Schwangerschaft werden die Gebärmutter und die Plazenta größer und nehmen an Gewicht zu. Liegt die werdende Mutter nun auf dem Rücken, kann es passieren, dass das Gewicht der Gebärmutter auf die Hohlvene drückt. Dadurch wird der Blutrückstrom zum Herzen behindert, sodass es zu Kreislaufproblemen kommt.
Die häufigsten Symptome des Vena-Cava-Syndroms sind folgende:
Der Kreislauf reagiert nicht unmittelbar auf die abgeklemmte Hohlvene. In der Regel dauert es etwa drei bis sieben Minuten, bis der Blutdruck abfällt und es zu Kreislaufproblemen kommt.
Viele Schwangere haben Angst vor dem Vena-Cava-Syndrom, weil sie befürchten, dass sie in Ohnmacht fallen. Grundsätzlich ist die kurzfristige Unterbrechung des Blutkreislaufs nicht gefährlich. Sobald die untere Hohlvene entlastet wird, verschwinden die Symptome wieder.
Kommt es jedoch zur Bewusstlosigkeit, kann dies für die Mutter gefährlich werden, da die Gefahr besteht, dass Mageninhalt eingeatmet wird und es infolgedessen zum Ersticken kommt.
Aber auch für das ungeborene Baby kann das Vena-Cava-Syndrom zur Gefahr werden. Während der gesamten Schwangerschaft wird das Baby über das Blut der Mutter mit Sauerstoff versorgt, sodass das Abdrücken der Hohlvene auch unmittelbar Folgen für das Kind hat.
Gefährlich fürs Baby wird es dann, wenn der Blutdruck für längere Zeit absackt und die Versorgung damit gestört ist. Durch zu langen Sauerstoffmangel können schwerwiegende Folgen entstehen. Grundsätzlich sind solche Komplikationen aber sehr selten.
Stellt der Arzt beim CTG fest, dass sich die Herztöne des Babys verschlechtern, kann eine Not-Operation notwendig sein, um das Leben des Kindes und das der Mutter zu retten. Das Kind wird per Kaiserschnitt geholt und umgehend mit Sauerstoff versorgt.
In den meisten Fällen lassen sich die Beschwerden jedoch sehr leicht beheben, ohne dass es zu schwerwiegenden Folgen kommt. Die Therapie besteht im Grunde darin, sich aus der Position zu begeben, in der die Symptome entstehen. Die ist zumeist die Rückenlage.
Am besten begeben Sie sich möglichst schnell in Seitenlage, um den Kreislauf zu stabilisieren. Aber auch im Sitzen verringern sich die Beschwerden deutlich.
Die meisten Frauen haben besonders gute Erfahrungen damit gemacht, sich bei ersten Anzeichen auf die linke Seite zu drehen. Da die Hohlvene auf der rechten Körperhälfte verläuft, hat sie bei Linkslagerung besonders viel Platz. Aber auch wenn Sie sich auf die rechte Seite drehen, nimmt der Druck spürbar ab.
Achtung: Klingen die Symptome nicht ab oder verschlechtert sich Ihr Zustand, sollten Sie schnellstmöglich den Notarzt rufen.
Um das Vena-Cava-Syndrom zu vermeiden, sollten Sie also unbedingt die Rückenlage vermeiden. Da es auch während des Schlafs zum Vena-Cava-Syndrom kommen kann, sollten Sie sich ab dem letzten Drittel der Schwangerschaft ein Nest aus Kissen und Decken bauen. Besonders gute Erfahrungen haben Schwangere mit der Verwendung eines Stillkissens gemacht. Mit diesem können Sie verhindern, dass Sie sich unbewusst auf den Rücken drehen.
Aber auch wenn es doch mal passieren sollte, dass Sie sich im Schlaf auf den Rücken legen, ist dies nicht zwangsläufig gefährlich. Normalerweise schlägt der Körper sofort Alarm, sodass Sie sich intuitiv auf die Seite drehen.
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