Viele Paare mit Kinderwunsch suchen nach Möglichkeiten, ihre Familienplanung aktiv in die Hand zu nehmen. Schließlich ist regelmäßiger Geschlechtsverkehr um den Zeitpunkt des Eisprungs herum extrem wichtig, um möglichst schnell schwanger zu werden. Die Aufzeichnung der Basalkörpertemperatur der Frau gibt über diesen Zeitpunkt Auskunft.
Das Messen der Basaltemperatur gibt Auskunft über den richtigen Zeitpunkt um schwanger zu werden.
Indem eine Frau sich mit ihrer Basaltemperaturkurve bestens vertraut macht, kann sie im darauffolgenden Monat leichter erkennen, wann es zu ihrem Eisprung kommt. Geringe Änderungen der Aufwachtemperatur zeigen dies an. Unser Ratgeber informiert Sie nachfolgend darüber, wie Sie sich die einfache Möglichkeit der Temperaturmessung und Aufzeichnung bei Ihrem Kinderwunsch zu Nutzen machen können. Selbstverständlich erklären wir Ihnen auch, wie die einzelnen Temperaturwerte zu deuten sind.
Inhaltsverzeichnis
Dass Sie mit Hilfe der Messung der Basalkörpertemperatur leichter schwanger werden können, trifft nur dann zu, wenn Sie Ihre Aufwachtemperatur über den gesamten Zyklus hinweg bis auf 0,1 Grad Celsius genau messen. Derartig geringe Temperaturschwankungen deuten bereits auf Veränderungen in Ihrem Zyklus hin.
Tipp: Die ideale Basaltemperatur, um schwanger zu werden, ist von Frau zu Frau verschieden. Ein Temperaturanstieg von 0,2 bis 0,6 Grad Celsius kündigt den Eisprung an. Daher müssen selbst kleineste Temperaturveränderungen bei einem Kinderwunsch korrekt nachvollzogen werden.
Gehen Sie im Sinne korrekter Messwerte folgendermaßen vor, wenn Sie Basaltemperatur messen:
Wenn Sie mit dem Messen und Aufzeichnen der Basalkörpertemperatur ausreichend vertraut sind, müssen Sie nicht unbedingt täglich messen. Eine Messung im Abstand von maximal zwei bis drei Tagen bleibt ein Muss. Da der Temperaturanstieg bei Ihrem Eisprung binnen maximal 48 Stunden zu verzeichnen ist, verliert die Temperaturmethode bei zu großen Messabständen ihre Wirksamkeit.
Die Temperaturmessung können Sie mittels eines speziellen Zykluscomputers oder über ein Basalthermometer vornehmen. Im Umgang mit diesen Hilfsmitteln sind unterschiedliche Messzeiten Pflicht:
Beide Messungen liefern ein ausreichend genaues Ergebnis. Allerdings ist ein Minicomputer teurer als ein einfaches Basalthermometer. Folgende Fakten sprechen für die verschiedenen Messmethoden:
Basalthermometer | Zykluscomputer |
---|---|
Preisgünstiger als ein Minicomputer | Speichert mehrere Werte ab |
Misst die Temperatur bis auf zwei Nachkommastellen genau | Die Auswertung der Messungen erfolgt automatisiert |
Eine separate Tabelle für Auswertung ist erforderlich | Kürzere Messzeiten und ein Signalton zum Ende der Messung |
Die Nutzung eines regulären Fieberthermometers empfiehlt sich nicht. Ein Fieberthermometer liefert keine Messwerte mit einer ausreichend hohen Genauigkeit. Genau darauf kommt es allerdings an, wenn Sie mittels der Basalkörpertemperaturmessung leichter schwanger werden wollen.
Ist die Basaltemperatur einer Frau dauerhaft erhöht ist sie sicher schwanger
Wenn Sie schon schwanger sind, ist die Basaltemperatur dauerhaft erhöht. Das ist darauf zurückzuführen, dass der Eisprung zu einer vermehrten Hormonproduktion führt. Diese bedingt den Anstieg der Körpertemperatur. Wird das Ei nun befruchtet, bleibt die Hormonproduktion im Gange. Die Körpertemperatur pendelt sich daher auf einem neuen, höheren Niveau ein.
Kommt es zu keiner Befruchtung, sinkt die Hormonproduktion innerhalb von ein bis zwei Wochen ab. Dies führt zu einem Absinken der Körpertemperatur. Eine hohe Basaltemperatur ist daher sowohl ein Schwangerschaftsanzeichen als auch ein Zeichen, dass Ihr Einsprung kurz bevorsteht. Nur eine längerfristig erhöhte Basaltemperatur weist auf eine Schwangerschaft hin.
Welcher Wert als niedrig, hoch oder normal gilt, variiert von Frau zu Frau. Die normale Körpertemperatur einer gesunden Frau bewegt sich irgendwo zwischen 36,5 und 37 Grad Celsius.
Wie hoch Ihre normale Basaltemperatur ausfällt, entscheidet darüber, welche Temperatur auf Ihre fruchtbaren Tage hinweist. Daher sollten Sie die Temperaturmessungen von mindestens einem Monat auswerten. Indem Sie eine Kurve entlang der Werte anzeichnen, lässt sich der erhöhte Temperaturbereich während des Eisprungs optisch ausmachen. Ein um 0,5 Grad Celsius erhöhter Wert gilt als Anzeichen für Ihren Einsprung.
Allerdings sollte der Wert über mindestens drei Tage erhöht sein. Die Basalkörpertemperatur der vorherigen sechs Tage wird zum Vergleich herangezogen. Daher ist es so wichtig, die Werte vor, nach und während des Eisprungs zu messen.
Die Temperaturmethode kann wahlweise mit der Untersuchung des Gebärmutterhalsschleims kombiniert werden, um die fruchtbaren Tage zu bestimmen. Dieser Schleim, der sich am Gebärmutterhals bildet, hat eine klebrige, zähe und dickflüssige Konsistenz, wenn Frau gerade nicht fruchtbar ist. Der Ausfluss wird zunehmend dünner, je näher der Eisprung rückt. Dann erinnert der Schleim an rohes Eiweiß. Wenn Sie schnellstmöglich schwanger werden wollen, messen Sie die Basaltemperatur am besten regelmäßig und untersuchen Sie Ihren Gebärmutterhalsschleim auf seine Konsistenz.
Um zu bestätigen, dass Sie schwanger sind, zählt nicht nur, wie hoch der Wert ausfällt. Frauen, die letztendlich nicht schwanger geworden sind, liefern Beispiele für eine erhöhte Basalkörpertemperatur von kurzer Dauer.
Ist die Basaltemperatur mehr als 15 Tage erhöht, kann dies als frühes Schwangerschaftsanzeichen gesehen werden.
Im frühen Stadium einer Schwangerschaft kann viel schiefgehen. Möglicherweise nistet sich das Ei doch nicht korrekt ein. Dann kommt es zu einem Schwangerschaftsabgang.
Die Hormonproduktion, welche für die erhöhte Temperatur verantwortlich ist, ebbt ab. Die Temperatur sinkt entsprechend. Daher sollte nur eine Basaltemperatur, die sich mindestens 15 Tage auf einem erhöhten Niveau bewegt hat, als ein frühes
Schwangerschaftsanzeichen gewertet werden.
Die Temperaturmethode kann nicht nur im Sinne der Familienplanung eingesetzt werden. Wer seine fruchtbaren Tage kennt, kann diese Information für die natürliche Empfängnisverhütung nutzen. Während der fruchtbaren Tage, welche die Temperaturkurve anzeigt, gilt es, abstinent zu sein oder auf andere Möglichkeit der Verhütung, wie zum Beispiel Kondome, zurückzugreifen.
Allerdings können Sie bei dieser Methode trotzdem schwanger werden, auch wenn Sie Geschlechtsverkehr an den fruchtbaren Tagen meiden. Spermien überleben im Körper einer Frau bis zu fünf Tage. Wer zu nah am Eisprung ungeschützten Verkehr hat, geht das Risiko einer ungeplanten Schwangerschaft ein. Abschließend lassen sich die Vor- und Nachteile der Temperaturmethode somit wie folgt zusammenfassen:
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