In Deutschland rauchen noch immer etwa 20 Prozent aller Frauen während der Schwangerschaft. Dabei hat die Wissenschaft schon lange bewiesen, dass dies fatale Folgen für das ungeborene Kind hat, die sich bis auf die Zeit nach der Geburt erstrecken können. Um Ihrem Kind den bestmöglichen Start ins Leben zu geben, sollten Sie sofort mit dem Rauchen aufhören, wenn die Schwangerschaft beginnt.
Gerade Viel-Raucherinnen fällt es schwer, so plötzlich mit dem Rauchen aufzuhören. Dennoch ist dies unerlässlich für eine gesunde Schwangerschaft. Insbesondere in den ersten Monaten, wenn der Embryo besonders empfindlich ist, kann Rauchen schreckliche Folgen haben. Idealerweise beginnen Sie daher bereits mit dem Entzug, sobald der Kinderwunsch besteht. Denn häufig wird eine Schwangerschaft nicht von der ersten Woche an registriert. In diesem Ratgeber-Artikel finden Sie hilfreiche Informationen und Tipps rund um das Thema Rauchen in der Schwangerschaft.
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Da die Nabelschnur keine Filterfunktion hat, kommt alles, was Sie während der Schwangerschaft konsumieren, direkt bei Ihrem Kind an. Produkte wie Alkohol, Drogen und Nikotin sind daher strikt tabu. Sie sind nicht nur ungesund für Mutter und Kind, sondern können auch schädliche Folgen für den Verlauf der Schwangerschaft haben: Die Durchblutung der Plazenta wird durch Nikotin verschlechtert, sodass der Fetus weniger Nährstoffe und Sauerstoff erhält. Dies resultiert in Wachstumsstörungen und Entwicklungsproblemen und auch angeborene Herzfehler sowie andere Missbildungen kommen bei den Babys von Raucherinnen häufiger vor. Im schlimmsten Fall kann das Rauchen während der Schwangerschaft, insbesondere im ersten Trimester, zu Fehl- oder Totgeburten führen.
Tipp: Hören Sie bereits mit dem Rauchen auf, sobald der Kinderwunsch besteht, um das ungeborene Kind vom ersten Moment an zu schützen.
All dies sind mögliche Gesundheitsfolgen für den Fetus, wenn Sie sich während der Schwangerschaft Rauch aussetzen. Dies kann auch durch Passivrauchen geschehen.
Noch dazu hat Rauchen natürlich auch die bekannten Risiken für Sie. Dazu gehören Krebserkrankungen und Lungenversagen. Daher sollten Sie die Schwangerschaft als Anlass nutzen, um mit dem Rauchen aufzuhören.
Selbst, wenn Ihr Baby die Schwangerschaft trotz Zigaretten gut übersteht, kann es auch zu folgenschweren Spätfolgen kommen, die durch Rauchen ausgelöst wurden:
Wie Sie sehen, gibt es eine Vielzahl an Gründen, um bereits bei bestehendem Kinderwunsch mit dem Rauchen aufzuhören. Zur Übersicht sehen Sie hier noch einmal einen Vergleich zwischen den ungeborenen Kindern von Raucherinnen und Nichtraucherinnen:
Gesundheit des Fetus einer Nichtraucherin | Gesundheit des Fetus einer Raucherin |
---|---|
Die Plazenta sorgt dafür, dass keine Schadstoffe beim ungeborenen Kind ankommen | Alkohol und Nikotin werden von der Plazenta nicht gefiltert, weshalb das Kind jede Zigarette mitraucht |
Normale Sauer- und Nährstoffzufuhr, ideales Wachstum | Verminderte Zufuhr von Sauerstoff und Nährstoffen aufgrund von Durchblutungsstörungen, daher Entwicklungsprobleme |
Geburt zum natürlichen Zeitpunkt | Deutlich erhöhtes Risiko für Fehl- und Frühgeburten |
Auch die Spätfolgen für das Kind, die noch Jahre nach der Geburt eintreten können, sollten ein Beweggrund dafür sein, das Rauchen als Schwangere aufzugeben. Bereiten Sie sich also mental darauf vor, zu Ihrem eigenen Wohl und dem des Kindes einen sofortigen Rauchstopp einzulegen.
Sobald Sie merken, dass Sie schwanger sind, sollten Sie die Glimmstängel sofort aus Ihrem Leben verbannen. Dazu gehört auch, dass Ihr Partner und das nähere Umfeld in Ihrer Gegenwart nicht raucht. Die Schadstoffe bleiben sogar in der Kleidung hängen und Sie sollten in der Schwangerschaft wirklich streng gegen Rauch vorgehen.
Viele Frauen merken erst in der fünften Schwangerschaftswoche, wenn die Regelblutung das erste Mal ausbleibt, dass sie schwanger sind. Insbesondere in den ersten Wochen ist der ungeborene Fetus allerdings besonders empfindlich. Daher sollten Sie bereits am Anfang der Schwangerschaft einen Rauchstopp machen, idealerweise bereits dann, wenn Sie mit der Nachwuchsplanung beginnen.
Obwohl der Entzug nicht immer leicht fällt, ist es doch die einfachste und schnellste Lösung, um eine unkomplizierte Schwangerschaft zu ermöglichen und alles dafür zu tun, dass Ihr Baby gesund zur Welt kommt.
In Absprache mit Ihrem Arzt erhalten Sie viele wertvolle Tipps dafür, in der Schwangerschaft mit dem Rauchen aufzuhören. Wenn das Aufhören schwer fällt, sollten Sie sich stets vor Augen führen, dass der Embryo in Ihrem Bauch jede einzelne Zigarette im wahrsten Sinne des Wortes mitraucht.
Zuerst einmal sollten Sie Ihrer Sucht begegnen, indem Sie die Zigaretten durch Kaugummi oder eine andere Angewohnheit austauschen. Trinken Sie jedes Mal ein Glas Wasser oder einen für die Schwangerschaft harmlosen Tee, wenn die Lust auf Nikotin Sie überkommt. Verschieben Sie die nächste Zigarette gedanklich immer weiter nach hinten, bis Sie weniger daran denken müssen. Zudem können Sie auch die Möglichkeit von Nikotinpflastern mit Ihrem Arzt besprechen, wenn Sie Hilfe beim Aufhören benötigen. Es kann auch hilfreich sein, sich in verschiedenen Foren über die Erfahrungen anderer werdender Mütter zu informieren.
Die verbreitete Angst, dass Sie ohne Zigaretten zunehmen, ist unbegründet und gerade in der Schwangerschaft unsinnig. Um zwei Personen zu ernähren, ist es sogar essentiell, in der Schwangerschaft eine Gewichtszunahme zu akzeptieren und aktiv zu unterstützen. Nutzen Sie die Schwangerschaft besser als einen geeigneten Zeitpunkt, um endlich mit dem Rauchen aufzuhören. Nach der Geburt ändert sich ohnehin vieles in Ihrem Körper und im Rahmen der Schwangerschaftsrückbildung wird sich Ihr Gewicht relativ problemlos einpendeln.
Nach wie vor hält sich der hartnäckige Mythos, dass es besser ist, langsam mit dem Rauchen aufzuhören. Das ist falsch, denn nur der sofortige Rauchstopp vermeidet, dass Ihr ungeborenes Kind weitere Schadstoffe aufnehmen muss. Zwar haben Sie dadurch mit den Folgen des Entzugs zu kämpfen, aber Sie tun das Beste für Ihr Baby. Der starke Mutter- und Schutzinstinkt sollte dabei genutzt werden, um die innere Stärke für den Rauchstopp zu finden. s
Um Komplikationen der Schwangerschaft und Wachstumsstörungen Ihres Kindes zu verhindern, ist es unerlässlich, das Rauchen aufzugeben. Zudem sollten Sie Passivrauchen vermeiden und keine Orte frequentieren, an denen viel geraucht wird. Wichtig ist auch, dass Ihr Partner Sie unterstützt und selbst einen Rauchstopp einlegt.
Tatsächlich ist die Schwangerschaft auch von den Rahmenbedingungen her ein guter Zeitpunkt, um den Nikotinentzug anzugehen. Dank der ausgeschütteten Hormone sind Sie bereit, Ihr Kind zu beschützen, komme, was wolle. Sie sind außerdem durch viele andere Dinge abgelenkt und können die Nikotingelüste gut auf andere Produkte umlenken.
Abschließend sehen Sie hier noch einmal die Vor- und Nachteile davon, in der Schwangerschaft mit dem Rauchen aufzuhören:
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