Die Definition nennt Werte „allgemein erstrebenswerte, ethisch und moralisch als gut angesehene Wesensmerkmale einer Person innerhalb einer Wertegemeinschaft„.
Häufig werden Werte in die vier Kategorien geistige Werte, sittliche Werte, religiöse Werte und private Werte unterschieden.
In allererster Linie natürlich das Elternhaus. Aber auch in Einrichtungen mit Bildungsauftrag und Sportvereinen kann Ihr Kind von anderen lernen.
Haben Ihre Eltern Ihnen früher auch immer gepredigt, dass es wichtig ist, pünktlich zu sein oder tolerant mit anderen Menschen umzugehen? Hierbei handelt es sich um den natürlichen Prozess der Werteerziehung, der meist ohne größere Überlegungen vonstatten geht. In den meisten Fällen werden allgemeine Werte von Generation zu Generation weitergereicht – und das ist auch gut so. Im folgenden Beitrag erfahren sie, was Werte eigentlich sind, welche es gibt und welche Instanzen an der Werteerziehung eines Kindes beteiligt sind.
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Jeder Mensch hat seine individuellen, persönlichen Werte, die ihn durch sein gesamtes Leben begleiten. Doch was sind Werte eigentlich? Nun, die Definition ist recht kompliziert. Genau genommen handelt es sich dabei um „allgemein erstrebenswerte, ethisch und moralisch als gut angesehene Wesensmerkmale einer Person innerhalb einer Wertegemeinschaft“.
Unter dem Strich sind Werte positive Charakterzüge wie Pünktlichkeit, Ehrlichkeit, Toleranz oder einfach nur ein hohes Bewusstsein für die Gesundheit. Dabei sind Werte immer etwas positives. „Schlechte Werte“ gibt es grundsätzlich nicht.
Die Werte eines Menschen sind ein bedeutender Teil seiner Persönlichkeit und maßgeblich entscheidend für sein Handeln. Ein Mensch mit festen Werten profitiert von einer gewissen Charakterfestigkeit, die es einem leichter macht, schwierige Lebensphasen durchzustehen.
Immaterielle Normen oder Werte prägen die Persönlichkeit eines Menschen und sind entscheidend für sein späteres Handeln. In den meisten Fällen ist die Wertevermittlung schon im jungen Erwachsenenalter abgeschlossen.
Dass ein Mensch seine Werte im Laufe seines Lebens grundlegend ändert, ist eher unwahrscheinlich. Dementsprechend wichtig ist es, dass Sie Ihrem Kind von Beginn an positive Werte mit auf den Weg geben. Diese lassen sich grundsätzlich in vier Bereiche unterteilen:
In erster Linie sind es natürlich die Eltern, die Ihr Kind prägen und ihm die wichtigsten Werte für sein weiteres Leben vermitteln. Dafür brauchen Sie kein besonderes Spezialwissen. Sie müssen Ihrem Kind Werte wie Hilfsbereitschaft, Ehrlichkeit oder Toleranz einfach vorleben und zum Nachahmen animieren.
Allerdings findet Erziehung auch zu großen Teilen im Kindergarten sowie anderen Einrichtungen mit Bildungsauftrag statt. Hier lernt Ihr Kind vor allem Werte, die für das Leben in einer Gemeinschaft wichtig sind.
Im Kontakt mit anderen Menschen kann Ihr Kind außerdem die Werte vertiefen, die Sie ihm bereits vermittelt haben. Und das geschieht natürlich nicht über Arbeitsblätter, sondern eher über Projekte, Unternehmungen und gemeinsamen Tätigkeiten.
Ähnlich wie im Kindergarten oder der Schule, kann sich Ihr Kind in Sportvereinen im Umgang mit anderen Menschen üben. Hier werden vor allem Werte wie Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit und Toleranz geschult.
Damit die Werteerziehung im Sportverein auch wirklich funktioniert, ist es jedoch wichtig, dass Ihrem Kind die jeweilige Sportart auch Spaß macht. Ansonsten artet das Vorhaben schnell in Zwang aus. Der Besuch eines Sportvereines lehrt Ihr Kind außerdem ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl und sorgt bestimmt auch für viele neue Freunde.
Seit jeher gibt es in allen Kulturen gewisse Werte, die für alle gelten und ein friedliches Zusammenleben erst ermöglichten. Die Grundlage bildet oftmals eine religiöse Zugehörigkeit. Hierzulande sind christliche Werte besonders weit verbreitet.
Sobald Ihr Kind die erste Bildungseinrichtung betritt, wird es Mitglied einer völlig fremden Gruppe und muss sich entsprechenden Gruppenregeln unterordnen. Kitas und Schulen vermitteln Kindern die Bedeutung von Werten wie Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Gerechtigkeit oder Ehrlichkeit.
Natürlich sind Erzieher, Lehrer und alle anderen Aufsichtspersonen ebenfalls von den Werten der eigenen Familie und des Umfeldes geprägt, in dem sie aufgewachsen sind. Bewusst oder unbewusst vermitteln, werden diese Personen auch zur Wertevermittlung Ihres Kindes beitragen. Eine gute Kommunikation zwischen Lehrern und Eltern ist unter anderem auch deshalb sehr wichtig.
Als Eltern sollten sie klar kommunizieren, welche Werte sie als besonders wichtig erachten. Allerdings können diese von den „normalen“ gesellschaftlichen Vorstellungen abweichen, wie es in vielen Religionen der Fall ist. Daher ist es wichtig, dass hier möglichst verständnisvoll sind – so leben Sie Ihren Kindern auch den Werte wie Toleranz vor.
Für eine umfassende Bildung und zielgerichtete Werteerziehung gibt es in Deutschland an jeder öffentlichen Schule die Möglichkeit, am Ethikunterricht teilzunehmen. Ob dieser als Ersatzfach für den Religionsunterricht oder als Wahlpflichtfach belegt wird, hängt vom jeweiligen Bundesland ab. Dort wird soziales Lernen auch mit dem einen oder anderen gemeinschaftlichen Projekt in den Vordergrund gestellt.
Das Unterrichtsmaterial des Ethikunterrichts umfasst die Weitergabe von Werten und die Erklärung von Weltanschauungen und Religionen. Dabei wird, wie im schulischen Religionsunterricht, die Betrachtungsweise relativ Neutral gehalten. Hier erfahren Sie mehr zum Unterrichtsmaterial des schulischen Ethikunterrichts.
Das Ziel des Ethikunterrichtes ist, den Schülerrinnen und Schülern bei der Bildung einer eigenen Moral zu helfen, damit sie gesellschaftlich gültige Werte und Normen nachvollziehen und sich dementsprechend verhalten können.
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