Vater werden: Bedeutung und Tipps für die erste Zeit

   
von Ralf-Ingo S. - letzte Aktualisierung:
vater werden
Was bedeutet es, Vater zu sein?

Werdende Väter haben während der Schwangerschaft ihrer Frau oft nur unzureichend die Gelegenheit, sich intensiv mit dem Thema auseinanderzusetzen.
Es ist jedoch besonders wichtig, sich diese Aspekte bereits vor der Geburt des Kindes klarzumachen, da in den ersten Wochen mit einem Baby meist wenig Zeit zum Nachdenken bleibt.

Macht es Sinn, als Mann in Elternzeit zu gehen?

Immer mehr Väter entschließen sich dazu, wenigstens die ersten zwei Monate zu Hause zu verbringen, um den Alltag mit ihrem Kind kennenzulernen.
Gleichzeitig unterstützen Sie auf diese Weise Ihre Frau, die oftmals noch unter den Nachwirkungen der Geburt zu leiden hat.
Doch auch langfristig ist es durchaus eine Option, im Beruf zu pausieren. Seien Sie an dieser Stelle nicht voreingenommen, sondern offen für eine neue Perspektive.

Bin ich bereit, Vater zu werden?

Viele Männer stellen sich jahrelang diese Frage und sind sich dennoch nie ganz sicher. Sicher ist jedoch, dass fast alle Väter in ihre Rolle hineinwachsen.
Konzentrieren Sie sich daher auf die positiven Seiten des Daseins als Papa und versuchen Sie, neue Gemeinsamkeiten zu entdecken, die Sie als Familie zusammenschweißen.

Die Vaterschaft wirbelt das Leben von Männern auf einen Schlag durcheinander. Sicherlich steht die Frau während der Schwangerschaft im Fokus, doch auch Männer müssen lernen, mit der neuen Situation zurechtzukommen.

Aus diesem Grund zeigen wir Ihnen, was es bedeutet, Vater zu werden. Sie erfahren, wie Sie mit der hinzukommenden Verantwortung umgehen können und wie sich das Leben mit einem Kind verändert.


1. So bereiten Sie sich auf die Rolle als Vater vor

ein mann legt die haende auf den bauch seiner schwangeren frau

Nicht nur Frauen dient die Schwangerschaft als Zeit der Vorbereitung.

Ein Kind verändert das Leben grundlegend. Besonders in der ersten Phase, nachdem die freudige Überraschung da ist, stellt dies viele Männer vor eine große Herausforderung. Sie fragen sich, ob sie der Situation gewachsen sind, wie sie die Umstellung finanziell bewältigen sollen und wie die künftige Rollenverteilung aussieht.
All dies sind durchaus verständliche Fragen und es gibt auch berechtigte Sorgen.

Das Wichtigste ist jedoch, nicht in Panik zu geraten, sondern erst einmal tief durchzuatmen. Vater zu werden ist etwas Schönes, das nicht primär von Sorgen überschattet werden sollte.

Sprechen Sie daher mit als Paar gemeinsam über die Wünsche, die Bedürfnisse und vor allem über die Sorgen. Sind diese einmal ausgesprochen, so lassen sich viele davon deutlich leichter bewältigen.

Klären Sie die Grundlagen der Beziehung frühzeitig. Besprechen Sie gemeinsam, wer in Elternzeit geht, wie lange diese voraussichtlich dauern soll oder ob Sie sich als Paar im Rahmen der Betreuung abwechseln können.

Bereiten Sie sich vor allem emotional darauf vor, einen Sohn oder eine Tochter zu bekommen. Als werdender Papa können Sie Ihre Frau beispielsweise bei Kursen zur Geburtsvorbereitung begleiten und sich so mit anderen Fast-Vätern austauschen, die vermutlich ähnliche Sorgen mit sich herumtragen und sich erst noch finden müssen.

Tipp: Schon bei Wilhelm Busch heißt es, Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr. Nehmen Sie sich dies zu Herzen und versuchen Sie von Beginn an für Ihr Kind da zu sein.

2. Vater werden und Vater sein – entdecken Sie, was wirklich zählt

Die neue Rolle als Vater:

Im Gegensatz zu früheren Zeiten, geben 70 % aller Männer an, sich mehr um die Kindererziehung kümmern zu wollen als ihr eigener Vater.
Diese und weitere interessante Zahlen finden Sie im Väterreport des Bundes, den Sie an dieser Stelle herunterladen können.

In der Vergangenheit war die Vaterrolle relativ einfach und klar definiert. Als Oberhaupt der Familie hatte der Vater das Sagen und gleichzeitig die Verantwortung, genügend Geld für die Familie zu verdienen. Die Frau widmete sich hingegen der Kindererziehung.

Diese Zeit ist jedoch längst vorbei. Die Rolle als moderner Vater ist komplexer geworden. Dabei wachsen die Aufgaben immer weiter. Es ist zwar längst nicht mehr so, dass der Vater die alleinige Verantwortung für die Finanzen trägt. Jedoch bleibt nach wie vor fast jede Mutter eine gewisse Zeit zu Hause, sodass der Papa entsprechend Geld verdienen sollte.

Sprechen Sie am besten offen mit Ihrer Partnerin darüber, wie sich die Situation finanziell gestalten lässt. Eine Liste mit potenziellen Ausgaben und möglichen Einsparungen macht an dieser Stelle durchaus Sinn. Danach haken Sie das Thema ab, denn auch wenn weniger Geld zur Verfügung steht, so werden Sie die wirklich wichtigen Dinge des Lebens erst noch kennenlernen.

Versuchen Sie, die Elternzeit untereinander aufzuteilen, um tatsächlich auch als Vater da sein zu können. So bauen Sie eine deutlich intensivere Beziehung zu Ihrem Sohn oder Ihrer Tochter auf und haben die Gelegenheit, einmal einen komplett anderen Alltag zu erleben.

Auch wenn Sie Ihr Kind als Papa nicht stillen können, so haben Sie dennoch die Möglichkeit, Ihrem Kind ganz nah zu sein.
Kuscheln Sie gemeinsam oder nutzen Sie das Bad, um Körperkontakt herzustellen.

3. Gegenseitige Unterstützung – Frauen und Männer haben unterschiedliche Bedürfnisse

ein junges paar sitzt mit ihrem baby an einem see mit bergen im hintergrund

Nehmen Sie sich Zeit als Familie.

Während der Schwangerschaft stehen die Bedürfnisse der Frau klar im Vordergrund. Dies ist auch gut und richtig. Dennoch haben Sie jederzeit die Möglichkeit, Dinge anzusprechen, die Ihnen auf der Seele lasten. Wenn Sie Probleme bereits zu diesem frühen Zeitpunkt verschweigen, so beeinträchtigt dies die Beziehung zueinander oft massiv.
Je länger Sie zudem warten, desto schwieriger wird es, gemeinsame Lösungen zu entwickeln.

Ist das Kind auf der Welt, so sollten Sie als Eltern an einem Strang ziehen. Nehmen Sie sich gegenseitig Aufgaben ab. So bleiben Väter und Mütter fit genug, um nicht überfordert zu werden.

Was sich Frauen von Männern während der Schwangerschaft wünschen und wie sich dies umsetzen lässt, sehen Sie (aus Frauensicht) in diesem YouTube-Video:

Achtung: Zögern Sie nicht, sich Tipps von Experten zu holen und eine Beratung in Anspruch zu nehmen, wenn Sie zwischenmenschliche oder aber auch spezielle kindbezogene Probleme haben.

4. Freiheit und Gemeinsamkeit – Vater werden bedeutet sich zu verändern

Die Zeiten grenzenloser Freiheit sind mit einem Baby erst einmal vorbei. Spontane Besuche bei Freunden oder der Barbesuch, der sich bis in die frühen Morgenstunden zieht – diese Dinge lassen sich nur schwer mit einem Neugeborenen vereinbaren.

Sehen Sie den Verlust einer gewissen Freiheit jedoch nicht allzu negativ, denn Sie gewinnen eine Familie. Überlegen Sie sich daher Dinge, die Sie als Paar mit Baby unternehmen können, um nicht im Alltag zu versinken.

Tipp: Um sich nicht als Paar zu verlieren, lassen Sie Ihr Kind auch einmal bei den Großeltern übernachten.
Nutzen Sie die Zeit für einen romantischen Abend im Hotel, gehen Sie schön essen, ins Kino oder bleiben zu einfach zum Kuscheln zu Hause.

5. Bücher rund ums Vater werden – die Beschäftigung lohnt sich

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