Stress bei Kindern: Tipps, wie Sie Ihrem Kind den Stress nehmen

   
von Ralf-Ingo S. - letzte Aktualisierung:
Stress-bei-Kindern-Ratgeber
Woran erkenne ich Stress bei meinem Kind?

Stress bei Kindern äußert sich auf unterschiedlichste Art und Weise. Während sich einige Kinder eher zurückziehen, reagieren andere Kinder aggressiv.

Wie sollte ich als Elternteil auf mein gestresstes Kind reagieren?

Eltern tragen viel Verantwortung, da Kinder den Umgang mit Stress erst lernen müssen. Seien Sie sich daher Ihrer Vorbildfunktion stets bewusst.

Wie kann ich mein Kind gezielt unterstützen?

Es gibt verschiedene Techniken mit Stress besser umgehen zu können. Können Sie Ihrem Kind selbst nicht mehr helfen, finden Sie Unterstützung in Form einer Stresstherapie.

Stress, Hektik und eine hohe Erwartungshaltung kennen die meisten Erwachsenen. Ein langer Arbeitstag, liegen gebliebene Hausarbeiten, familiäre Verpflichtungen sowie die Kindererziehung werden für viele zur echten Herausforderung.

Allerdings macht sich Stress auch bei Kindern bemerkbar. Bereits im Kleinkindalter lassen sich bei einigen Kindern Stressanzeichen erkennen. Aber wie entsteht Stress eigentlich und inwiefern können Eltern etwas dagegen unternehmen?

In unserem Ratgeber erfahren Sie, wie sich Stress bei Kindern äußern kann und welche verschiedenen Herangehensweisen es gibt, um die Ursachen von Stress zu bekämpfen.

1. Stress bei Kindern hat häufig familiäre Auslöser

stressiger Alltag

Stress im Alltag überträgt sich unbewusst auf Ihr Kind.

Wenn wir den Begriff von Stress hören, denken die meisten Erwachsenen vermutlich an Ihre Arbeit oder aber eine Doppelbelastung von Arbeit und Familie. Es gibt allerdings einen feinen Unterschied zwischen Druck und tatsächlichem Stress, der uns angespannt werden lässt.

Kinder schauen sehr genau auf Ihre Eltern und lernen, wie diese mit Situationen umgehen. Neigen Sie beispielsweise dazu, in einer komplizierten Situation schnell den Kopf in den Sand zu stecken, wird es Ihrem Kind kaum anders gehen.
Versuchen Sie daher, nicht nur Stress bei Kindern zu bekämpfen, sondern gleichzeitig Ihr eigenes Stresslevel zu senken.

Diverse Studien zeigen, dass sich negative Assoziationen und ein Gefühl der Überforderung bereits während der Schwangerschaft auf Kinder übertragen. Im Kleinkindalter kommt fast jedes Elternpaar und erst recht jeder oder jede Alleinerziehende hin und wieder an seine oder ihre Grenzen.
Dies ist völlig normal und bringt noch lange kein Problem für ein Kind mit sich. Allerdings sollte der Alltag nicht von starken Anspannungen
geprägt sein.

Tipp: Versuchen Sie, sich selbst zu helfen und Ihren Stress nicht auf Ihre Kinder zu übertragen. Je souveräner Sie mit einer Situation umgehen, desto mehr profitieren Sie langfristig davon, da Ihr Kind das Verhalten nachahmen wird.

2. So äußert sich Stress bei Kindern

Kind ist wütend

Stress bei Kindern äußert sich sehr unterschiedlich.

Wenn Kinder Stress haben, zeigen sie unterschiedliche Symptome. Häufige Beschwerden sind psychosomatischer Art. Der Körper eines Kindes zeigt damit an, dass die aktuelle Situation nicht gut ist und geändert werden sollte.
So leiden viele Kinder und Jugendliche unter Kopfschmerzen oder Erschöpfung. Psychischer Stress kann sich allerdings auch durch Magenschmerzen oder Durchfall äußern.

Einige Kinder sind sehr unkonzentriert und können schlecht schlafen. Manche Kinder ziehen sich daraufhin stark zurück und lassen weder Eltern noch Freunde nah an sich heran.

Besonders häufig weisen Kinder, die unter Stress leiden, ein erhöhtes Aggressionspotenzial auf. Sie sind oft wütend, jedoch nicht in der Lage, ihre Angst vor der Überforderung loszuwerden. Der Ärger richtet sich daher gegen jeden und alles und ist nicht auf Personen oder bestimmte Verhaltensweisen bezogen.

Besonders problematisch ist es, wenn Stress bereits im Kindergarten auftritt. Symptome, die Stress bei Kleinkindern nahelegen, sind neben aggressiven Tendenzen auch eine bewusste Abwendung von anderen Kindern oder aber ein häufiges Einnässen.

Entsteht Durchfall durch Stress, geschieht dies meist in einem zeitlich engen Zusammenhang von wenigen Stunden. Gleiches gilt für Stress, der Magenschmerzen bereitet.

Bei ausgelöstem Schwindel durch Stress liegt das Problem oftmals tiefer und kann sich über einen längeren Zeitraum aufbauen. Sogar Haarausfall kann durch Stress ausgelöst werden.

Achtung: Es ist wichtig, zwischen positivem und negativem Stress zu unterscheiden. Es ist nicht ungewöhnlich, vor einer Klassenarbeit etwas Angst zu haben. Eine absolute Überforderungssituation sollte dies allerdings nicht darstellen.

3. Der Teufelskreis aus Stress, Angst und körperlichen Symptomen

Höherer Leistungsdruck begünstigt Stress bei Kindern:

Laut einer aktuellen Untersuchung der DAK leiden etwa 43 % aller Schüler unter Stress. Die Entwicklung ist besorgniserregend und zeigt, dass Tipps gegen Stress auch für Kinder eine hohe Relevanz haben.

Sobald das eigene Stressmanagement versagt und sich körperliche Symptome äußern, ist es Zeit, zu handeln. Ohne gezielte Entspannung sowie eine bewusste Vermeidung von stressauslösenden Faktoren kann es schnell zu einem Teufelskreis kommen.

Der Stress bei Kindern löst eine körperliche Reaktion aus. Diese bereitet Kindern in der Folge Angst und sorgt so dafür, dass dies weiteren Stress verursacht. Hiernach erhöht sich das Stresslevel immer weiter, sodass sogar Burnout bei Kindern beobachtet wird.

Treten starke Versagensängste auf, bestehen Einschlafschwierigkeiten über längere Zeit oder leiden Kinder an Appetitlosigkeit, so können dies erste Burnout-Anzeichen sein. In diesen Fällen ist es dringend angebracht, über die bestehenden Probleme zu reden und diese vor allem ernst zu nehmen.

Auf einige Eltern wirken die kindlichen Probleme eher albern und rechtfertigen in ihren Augen den damit verbundenen Stress nicht. Da Stress jedoch subjektiv empfunden wird, geht es weniger um die tatsächliche Menge an Verpflichtungen, sondern vielmehr um das dabei entstehende Gefühl einer Überforderung.

Arbeiten Sie daher möglichst gemeinsam an einer Lösung, um Krankheitssymptome, wie zum Beispiel durch Stress ausgelösten Tinnitus, zu verhindern.

Tipp: Falls Sie nicht an Ihr Kind herankommen oder sich professionelle Hilfe wünschen, zögern Sie nicht. Sie können sich an örtliche Familienberatungsstellen wenden, Ihren Kinderarzt fragen oder aber einen Termin bei einem Kindertherapeuten machen.

4. Hobbys als Ausgleich sehen

Sportliche Herausforderungen oder anderweitige Hobbys, bei denen Kinder die Möglichkeit erhalten, sich auszuprobieren, sind eine exzellente Idee, um den Stressabbau zu fördern.

Stress beim Sport abbauen

Sport bietet eine gute Gelegenheit für Kinder, Anspannung abzubauen.

Kommen jedoch die Schule, Hausaufgaben sowie diverse Freizeitaktivitäten zusammen, können die eigentlich sehr sinnvollen Ideen schnell in Stress ausarten. Versuchen Sie daher, stets den Überblick über den Tagesablauf Ihres Kindes zu behalten, sodass nicht mehrere Verpflichtungen hintereinander folgen.

Besonders im Bereich des Leistungssports kommt es schnell zu hohen Erwartungen und Leistungsdruck bei Wettkämpfen. Solange Ihr Kind diesen Aspekten grundsätzlich positiv gegenübersteht, spricht nichts gegen die Herausforderung.

Sollten Sie jedoch vermehrt Stressanzeichen bei Ihrem Kind bemerken, ist es Zeit, einen Gang herunterzuschalten und genau hinzuhören, an welcher Stelle sich gefühlter oder zeitlicher Stress reduzieren lässt.

Entspannungstechniken bei Stress sind eine clevere Möglichkeit, um kreisende Gedanken schnell in den Griff zu bekommen. Allerdings erfordern entsprechende Techniken anfangs etwas Übung und Geduld. Längeres Fernsehen oder an der Konsole spielen tragen indes nicht zielführend zur Stressbewältigung bei.

5. Hilfe von außen – Stressmanagement für Kinder

Hilfe zur Stressbewältigung für Kinder

Reagieren Sie rechtzeitig, wenn Ihr Kind Hilfe braucht.

Nicht immer können Eltern ihren Kindern zu helfen, wie diese es verdient hätten. Da es um die Gesundheit Ihrer Kinder geht, sollten Sie nicht zögern, auf professionelle Hilfe zurückzugreifen.
Im Rahmen einer Stresstherapie erhalten Kinder spezifische Tipps, wie sie mit schwierigen Situationen besser umgehen können.

Sport und Bewegung spielen ebenfalls eine große Rolle im Bereich der Stressbewältigung. Bereits relativ kurze Aktivitäten an der frischen Luft sorgen dafür, dass das Gehirn mit ausreichend Sauerstoff versorgt wird und wieder besser in der Lage ist, an einem konkreten Plan zu arbeiten und nicht im Chaos zu versinken.

Stressmanagement spielt nicht nur im Berufsleben eine extrem wichtige Rolle, sondern kann auch Kindern bei einer sinnvollen Planung ihrer Aktivitäten helfen.

6. Weiterführende Literatur zum Thema

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Bildnachweise: Jean Kobben/Adobe Stock, Ingo Bartussek/Adobe Stock, nadezhda1906/Adobe Stock, Dusan Kostic/Adobe Stock, Tiko/Adobe Stock (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)

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