Schüler demonstrieren für den Klimaschutz

18.05.2019, 16:10 von Amelie S.

Demoplakat Klimaschutz

Mit der schwedischen Schülerin Greta Thunberg wurde eine Klimabewegung von ungeahntem Ausmaß in Gang gesetzt. Seit mehreren Wochen dominiert die Debatte um die „Fridays for future“-Demos die Medien. Im Rahmen dieser Veranstaltungen gehen Schüler nunmehr jeden Freitag statt in die Schule auf die Straße und demonstrieren für den Klimaschutz. Doch neben Lob für das Engagement hagelt es auch viel Kritik.

Fridays for Future: Die Schüler hören nicht auf zu demonstrieren

Der Klimareport sorgte 2018 für großes Aufsehen in den Medien. Schnelles und konsequentes Handeln war die Forderung, um gegen den Klimawandel vorgehen zu können. Die vereinbaren Ziele des Pariser Klimaabkommens müssen in Augenschein genommen und effizient verfolgt werden. Hingegen lautete schon damals der Vorwurf, die Regierung habe nur dürftig reagiert.

Wieder neu in den Fokus der Politik rückt das Thema Klimaschutz nun durch hiesige Demonstrationen deutscher Schüler*innen. Als geschlossene Gruppierung treten die Schüler*innen mit klaren Forderungen an die Regierung und weigern sich die Demonstrationen zu beenden ehe eine Reaktion ersichtlich ist.

Demo statt Schule? Das geht gar nicht!

Eltern, Lehrer, Parteien und Behörden sind sich uneins bei den Fridays-for-future-Bestrebungen. Während Kanzlerin Angela Merkel und Präsident Steinmeier sich allgemein positiv gegenüber den politischen Bestrebungen der Heranwachsenden ausdrücken, hagelt es harsche Kritik aus den Reihen der FDP. Der FDP-Chef Christian Lindner kritisiert die mangelnde Kenntnis der Schüler*innen in dieser Thematik – Klimaschutz sei etwas für Profis.

Seitens der Bildungseinrichtungen und Schulbehörde entsteht wachsender Druck auf die Bewegung. Immerhin finden die Demos stets auf dem Freitag Vormittag statt, weswegen es in der Konsequenz zu regelmäßigen Versäumnissen des Unterrichts kommt. Die in Deutschland geltende Schulpflicht könne auch in diesem Fall nicht ignoriert werden. Es wird zunehmend über Sanktionen diskutiert. Diese können sich über entsprechende Zeugniseinträge, über das Nachsitzen bis hin zu Geldstrafen für Schüler und Eltern erstrecken.

Befürworter und Kompromissvorschläge

Inzwischen unterstützen auch mehr und mehr Eltern die Bestrebungen Ihrer Kinder und nennen sich „Parents for future“.  Auch Teile der Lehrerschaft sprechen sich positiv gegenüber den Bestrebungen aus, sind jedoch auf der Suche nach einem Kompromiss, um den Freitagsunterricht mit vollen Klassen wieder aufnehmen zu können.

Vorschläge von wöchentlichen Montagsdemos ab 17Uhr wie in der ehemaligen DDR wurden geäußert. Auch der Samstag bietet den Schülerinnen und Schülern viele Vorteile, da sie dadurch tendenziell noch mehr Personen erreichen und zum Mitdemonstrieren ermutigen können. Trotz der Vorschläge ist ein Dialog zwischen der geschlossenen Schülerschaft und den anderen Parteien nicht spürbar.

Zudem wird die Aufnahme der Schülerinteressen in den Schulstoff thematisiert. So könne man im Rahmen des Schulunterrichts Tipps für den privaten wie für den Schulalltag diskutieren. Ziele könnten beispielsweise eine plastikfreie Cafeteria sein oder Aufpreise für Pappbecher, die gleichermaßen für Kaffee und Kakao trinkende Schüler*innen und Lehrer*innen gelten.

Diskussionen zum falschen Thema: Der Fokus gerät außer Sicht

Durch die Debatte um das Schwänzen der Schüler, verliert die Berichterstattung in den Medien zunehmend den Fokus der Bewegung. Anstelle von demonstrierenden Schülern zu sprechen, die sich für die Zukunft und gegen den Klimawandel einsetzen, wird über Fehltage diskutiert. Aus diesem Grund wird es Zeit für einen offenen Dialog zwischen den gegenüberstehenden Parteien, sodass sich die Bewegung wieder in Gänze auf das eigentliche Ziel fokussieren kann.

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