Laut Definition sind Schlüsselkinder regelmäßig allein Zuhause, da die Eltern oder der alleinerziehende Elternteil arbeitet. Der aus der Psychologie stammende Begriff kam in Deutschland 1956, in den USA sogar schon 10 Jahre zuvor, erstmals auf.
Generell zeigen die Erfahrungen, dass Kinder nicht vor dem achten Geburtstag einen eigenen Schlüsselring bekommen sollten, um sich längere Zeit selbst zu beschäftigen.
Wir haben in Kapitel 4 einige Tipps parat gestellt. Unter anderem sollte als erstes das vorbereitete Essen aufgewärmt und gegessen werden, anschließend haben die Kinder etwas (15 – 30 Minuten) Freizeit, dann geht es an die Hausaufgaben.
Nicht jedes Kind, welches aus der Schule nach Hause kommt, wird bereits mit offenen Armen erwartet. Schlüsselkinder sind bereits früher auf sich selbst gestellt und müssen einen Teil ihrer Zeit allein verbringen.
Aber ab wann ist es eigentlich in Ordnung, ein Kind allein Zuhause zu lassen? Gibt es Probleme im Hinblick auf die psychische Entwicklung?
In unserem Artikel widmen wir uns dem Thema Schlüsselkinder und geben Ihnen Tipps mit auf den Weg, wie sich Familie und Beruf unter einen Hut bringen lassen.
Inhaltsverzeichnis
Laut Definition sind Schlüsselkinder regelmäßig allein Zuhause, da die Eltern oder der alleinerziehende Elternteil arbeitet. Der aus der Psychologie stammende Begriff kam in Deutschland 1956, in den USA sogar schon 10 Jahre zuvor, erstmals auf.
Damals konnten viele Familien sich schlichtweg keine Betreuung ihrer Kinder leisten, sodass sie bereits in der Grundschule einen Schlüsselbund erhielten, um nach der Schule zu Hause nicht vor einer verschlossenen Tür zu stehen.
Der in ein schlechtes Licht gerückte Begriff ist heute nicht mehr ganz so negativ besetzt. Dennoch fragen sich viele Eltern, ob es in Ordnung ist, das eigene Kind auch einmal für ein paar Stunden allein zu lassen.
Im Gegensatz zu früher werden Kinder heute weniger sich selbst überlassen, sondern lernen, allmählich selbstständig zu sein und gewinnen eine nicht zu unterschätzende Freiheit.
In aller Regel sind die Gründe, Schlüsselkinder allein zu lassen, beruflich bedingt. Nicht immer fehlt jedoch das Geld, um für eine alternative Betreuung zu sorgen.
Vielmehr erscheint eine Betreuung nicht zwingend erforderlich, sofern Kinder nicht zu lange und nicht zu früh lernen müssen, mehr oder weniger selbst zurechtzukommen.
Das digitale Zeitalter erlaubt Eltern eine bessere Kontrolle in der Wohnung. Schlüsselkinder haben jederzeit die Möglichkeit, ihre Mutter oder ihren Vater anzurufen oder per Nachricht zu kontaktieren.
Achtung: Auch wenn der Kontakt einfacher ist, ersetzt dies keine echte Nähe. Lassen Sie Ihr Kind daher nicht zu viel allein.
Gemäß § 1626 BGB obliegt es den Eltern, für ihr minderjähriges Kind zu sorgen. Inwieweit dies ein Alleinlassen möglich macht, ist allerdings nicht näher geregelt.
Jedes Kind ist auf die eigenen Eltern angewiesen. Je nachdem, wie die Erziehung abläuft und wie früh Kinder lernen, Verantwortung zu übernehmen, lassen sich unterschiedliche Entwicklungen beobachten.
Manche Kinder haben Angst, allein zu bleiben. Werden sie dennoch dazu gezwungen, hat dies oft drastische Auswirkungen auf die Psyche. Anderen Kindern hingegen gefällt das Alleinsein für ein, zwei oder drei Stunden, sodass es keinerlei Probleme gibt.
Entscheiden Sie daher stets individuell, ob Sie Ihrem Kind das Alleinsein zutrauen. Überlegen Sie sich, ob Ihr Kind bereit ist, etwas Sinnvolles mit der Zeit anzufangen und sie sich einteilen kann oder aber nur Unsinn im Kopf hat.
Generell zeigen die Erfahrungen, dass Kinder nicht vor dem 8. Geburtstag einen eigenen Schlüsselring bekommen sollten, um sich längere Zeit selbst zu beschäftigen.
Dass ein Baby sowie ein Kleinkind noch nicht in der Lage sind, sich selbst zu versorgen, dürfte jedem bewusst sein. Doch auch ein Kind in der 1. Klasse der Grundschule ist nur selten fähig, Essen warmzumachen, die Uhr korrekt zu lesen und zu wissen, in welchen Situationen es Hilfe benötigt.
Falls Sie also überlegen, Ihr Kind für längere Zeit ohne Betreuung zu Hause zu lassen, starten Sie schrittweise. Es muss feststehen, dass Ihr Kind gut zurechtkommt, bevor Sie es tatsächlich allein lassen können.
Kinder, die drei Stunden allein bleiben sollen, müssen zunächst lernen, eine halbe, eine und zwei Stunden Zeit ohne einen Aufpasser zu verbringen. Ist dies geglückt, steht dem Vorhaben nichts mehr im Wege.
Besonders hilfreich ist es, wenn Nachbarn, Freunde oder Verwandte in der Nähe Bescheid wissen, zu welchen Zeiten das Kind allein ist.
Damit Kinder in ihrer Zeit, die sie allein verbringen, nicht gänzliche überfordert sind, ist es wichtig, klare Regeln aufzustellen, an die sich Schlüsselkinder während Ihrer Abwesenheit halten müssen.
Ideal ist ein geregelter Tagesablauf, der bestimmte Zeiten für einzelne Aktivitäten vorsieht. Funktioniert alles reibungslos, können Sie die Freiheiten schrittweise erweitern, sodass Ihr Kind zunehmend mehr Raum für sich bekommt.
Besonders am Anfang ist ein abgesteckter Rahmen jedoch wichtig, um Kindern Sicherheit zu vermitteln. Aus Sicht der Psychologie haben es Kinder leichter, sich frei zu entfalten, wenn gewisse Grundregeln ihr Leben bestimmen.
Im Folgenden finden Sie einige Regeln für Schlüsselkinder, die sich gut eignen, um die Eigenständigkeit zu fördern und dem Bedürfnis nach Schutz gerecht zu werden:
Tipp: Sorgen Sie stets für hell erleuchtete Räume, etwa durch eine Smart-Home-Steuerung oder eine Zeitschaltuhr, sodass Ihr Kind sich sofort zu Hause willkommen fühlt und keine Angst haben muss, in ein dunkles Gebäude zu gehen.
Das Alleinlassen Ihres Kindes kann nur dann funktionieren, wenn gegenseitiges Vertrauen besteht. Zum einen müssen Sie Ihrem Kind zutrauen, zu Hause keinen Unsinn anzustellen. Auf der anderen Seite muss jedoch auch Ihr Kind die Sicherheit haben, dass Sie sich jederzeit an getroffene Vereinbarungen halten.
Konkret bedeutet dies, dass vereinbarte Zeiten stets einzuhalten sind. Lässt sich eine Verspätung doch einmal nicht verhindern, informieren Sie Ihr Kind rechtzeitig darüber.
Wenn etwas passiert, müssen Sie sich Zeit nehmen oder es muss jemand in der Nähe sich um Ihr Kind kümmern können.
Bei Zweifeln gibt es stets alternative Möglichkeiten, wie eine Ganztagsbetreuung in der Schule, einen Hort oder das Buchen eines Babysitter oder einer Nanny.
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