In der Grundschule lernen unsere Kinder lesen und schreiben, doch nicht nur innerhalb der Schulmauern sollte gelesen werden. Als Motivation zum Lernen sollten Sie stets mit Ihrem Kind zusammen üben und spielerisch dabei helfen, dass das Lesen besser klappt.
Im Folgenden haben wir Ihnen 4 Tipps zum Lesen beibringen aufgeschrieben, wann Sie mit den ersten Übungen starten sollten, welche Hilfsmittel und ersten Schritte Sie nutzen und wie Sie am besten mit kleinen Misserfolgen umgehen können.
Inhaltsverzeichnis
Lesen zu lernen, ist ein komplexer Vorgang und startet meistens, wenn das Kind in die Grundschule kommt. Dort stehen die ersten Versuche mit Buchstaben, Silben und Sätzen umzugehen, auf dem Lehrplan. Das Grundschulalter beläuft sich, je nach Bundesland, auf zwischen 5 und 6 Jahren.
Es ist nicht unbedingt notwendig, Ihrem Kind vor der Grundschule schon das Lesen beizubringen, vor allem, wenn es nicht gewünscht wird. Ein erstes Interesse an Büchern und Sprache zu erwecken reicht oft schon völlig aus, damit die Kleinen in der Schule fleißig mitmachen.
Dennoch gibt es einige unserer Schützlinge, welche schon vor den ersten richtigen Übungen in der 1. Klasse gerne lesen lernen möchten. Dieses Interesse sollte unbedingt gefördert werden. Bei fehlender Zeit der Eltern können die Kleinen auch schon früh in eine Online Nachhilfe gehen, welche einfach von Zuhause besucht werden kann.
Selber hat man vor Jahrzehnten lesen gelernt, die Buchstaben scheinen für uns wie selbstverständlich zu sein, ebenso ihre Bedeutung und unser Umgang damit. Aber die Kleinsten haben diesen Vorgang noch vor sich. Es ist wichtig, dass Sie Ihr Kind unterstützen und auch außerhalb der Schule fördern.
Lesen beibringen startet nicht bei einem Artikel in der Zeitung oder mit einem Kinderbuch von „König der Löwen“, sondern bei den Vokalen und Konsonanten, also den Lauten, aus welchen unsere Sprache besteht. Um so die ersten Versuche zu starten, sollten Sie folgendes zur Hand nehmen:
Kinderfreundliche Exemplare haben integrierte Bilder, wie der Mund bei der Aussprache geformt sein sollte.
Im nächsten Schritt sollten Sie regelmäßig die Aussprache und das Erkennen einzelner Vokale und Konsonanten trainieren. Achten Sie dabei von Anfang an auf korrekte Aussprache, denn einen Fehler zu entlernen, ist schwieriger, als sich die korrekte Aussprache zuerst einzuprägen. Eine gute Methoden dafür ist das Vorlesen. Sie können beispielsweis einen Satz vorlesen, welchen Ihr Kind danach wiederholt. Wenn Ihr Kind nach einiger Zeit sicher ist im Umgang mit den Anlauten, können Sie anfangen die Beziehungen zwischen Buchstaben zu üben.
Die Jüngsten können noch nicht verstehen, wie sich Silben zusammensetzen. Die Komponenten einer Silbe lassen sich folgendermaßen erklären: Eine Silbe besteht im Kern immer
Dazu kann jede Silbe unterschiedlich viele Konsonanten beinhalten.
Bevor der Schützling jedoch damit anfängt, sich komplexe Zusammenhänge zu erarbeiten, sollten Sie lieber Hilfestellung am Anfang geben. Notieren Sie einfache Worte, welche Sie danach in Silben einteilen können. Das können Sie mithilfe von farbigen Stiften oder Silbenbögen machen.
Wenn Ihr Kind das erste Gefühl für die Silbentrennung bekommen hat, können die farbigen Hilfestellungen langsam weggelassen werden. Nun kann zum Klatschen übergegangen werden. Für jede Silbe wird einmal geklatscht. Das erzeugt einen spielerischen Effekt im Umgang mit Buchstaben während Sie das Lesen beibringen.
Wenn die Buchstaben sitzen und die Silben langsam klappen, kann es an die ersten Worte gehen. Wichtig ist, dass sich Kinder selber aussuchen dürfen, welche Worte sie lernen wollen. Das können Sie durch ganz verschiedene Methoden probieren. Es gibt spezielle Erstleserbücher, die auf einfache Wörter fokussiert sind und sich stetig in der Komplexität steigern.
Themen wie Pflanzenwelten oder Meerestiere sind ein guter Start, auch Jahreszeiten oder Spielzeuge machen sich gut als Einsteigerthemen.
Es müssen auch nicht immer Bücher sein, werden Sie kreativ, mit welchen Mitteln Sie das Lesen beibringen wollen. Sie können an Gegenstände Notizzettel kleben, damit bekommen die Kleinen gleich eine visuelle Komponente zum Lernen. Das macht die Buchstaben greifbarer in ihrer Bedeutung.
Nicht immer klappt der Fortschritt beim Lesen beibringen. Die sogenannte Dyslexie, auch Lese-Rechtschreib-Schwäche genannt, tritt etwa bei 2-6 % der Kindern auf. Erste Symptome, die ernst genommen werden sollten, sind: langsames, stockendes Lesen; Verrutschen in der Zeile; Vertauschen von Buchstaben; Gelesenes wird nicht verstanden. Falls Sie diese Probleme bei Ihrem Kind feststellen sollten, suchen Sie umgehend einen Arzt auf. Dieser kann Ihnen gute Methoden im Umgang mit einer Dyslexie verraten.
Die Schnelligkeit, mit der ein Kind lesen lernt, variiert und ist beeinflusst von vielen Faktoren. Machen Sie sich selbst und Ihrem Kind bewusst, dass jeder Schritt ein Erfolg ist. Lesen lernen ist kein Wettkampf, auch wenn andere Kinder flüssiger lesen können.
Ein wichtiger Tipp, den wir geben können: Seien Sie geduldig und verständnisvoll beim Lesen beibringen. Der Stress der Eltern wirkt sich ebenfalls auf das Kind aus.
Weiterhin, zwingen Sie Ihr Kind nicht dazu, zu lesen. Wenn eine aktive Nachfrage besteht, dass der Schützling lesen lernen möchte, auch außerhalb des Unterrichts oder schon vor der Grundschule, sollten Sie dieses Interesse in jedem Fall fördern. Jedoch wirken sich Zwang und negative Gefühle auf die Lernwilligkeit und den Fortschritt aus.
Lockern Sie die Atmosphäre mit Spielen oder lustigen Wörtern, lachen wird Ihrem Kind helfen gerne zu lernen und zu lesen. Bauen Sie keinen Druck auf, wenn auch längere Zeit Probleme mit dem Lesen auftreten. Liebe zum Lernen kann nur in einem Umfeld aufgebaut werden, welches die Freude dahinter vermittelt.
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