Eine Wichteltür ist eine kleine Tür, die man in die Wand eines Raums einbaut, um den Anschein zu erwecken, dass dahinter ein kleiner Wichtel wohnt.
Der Wichtel baut seine Wichteltür in der Regel in der Adventszeit auf.
Der Wichtel soll in Deinem Haus leben und helfen. Er besucht gern Kinder in der Adventszeit und macht ihnen Geschenke.
Hast Du schon einmal von der Tradition der Wichteltür gehört? Wenn Du mehr darüber erfahren möchtest, bist Du hier richtig. In diesem Beitrag erklären wir Dir, was es mit der Tradition auf sich hat, wo ihr Ursprünge liegen und wir geben Dir Tipps für eine erfolgreiche Umsetzung.
Die Wichteltür ist eine skandinavische Tradition im Advent, die auch in Deutschland in den letzten Jahren immer beliebter wird. Dahinter steckt die Idee, dass ein Wichtel in der Adventszeit jeden Tag bei Dir zu Besuch ist und eine kleine Überraschung hinterlässt. Am 24. Dezember hat man dann eine ganze Sammlung an Überraschungen, die man öffnen und genießen kann.
Besonders bei Kindern ist diese Tradition deshalb sehr beliebt. Die Wichteltür hat ihren Ursprung in Dänemark und Skandinavien. Dort gibt es unterschiedliche Bräuche, wie die Wichteltür an Weihnachten umgesetzt wird.
Gut zu wissen: In der Mythologie und den Traditionen der skandinavischen Länder spielen Kobolde eine wichtige Rolle. So gibt es verschiedene Wichtel, zu, Beispiel Buchwichtel oder Kirchenwichtel, die verschiedene Hilfen oder Streiche verrichten und den Menschen dadurch das Leben zum Teil erleichtern und manchmal auch erschweren. Der Weihnachtswichtel heißt „Julenisse“ und ist besonders beliebt.
In Dänemark und Norwegen hört der Weihnachtswichtel auf den Kurznamen „Nisse“. Er leitet sich vom dänischen Wort für Nikolaus ab: Niels. Nisse hinterlässt jeden Tag eine kleine Überraschung, die die Hausbewohner allerdings erst am 24. Dezember öffnen dürfen.
In Schweden und Finnland hingegen heißen die kleinen Mitbewohner Tonttu oder Tomte. Auch hier gibt es Unterschiede in der Umsetzung der Tradition der Wichteltür an Weihnachten: Ähnlich des in Deutschland weit verbreiteten Adventskalenders darfst Du die Überraschungen hier direkt öffnen, sobald der Wichtel sie gebracht hat.
Der Einzug des Wichtels ist der Beginn des Wichteltür-Brauchs. Hierbei wird der Wichtel in Dein Zuhause eingeladen und auf einer besonderen Tür platziert. Ab diesem Zeitpunkt wird der Wichtel jeden Tag eine kleine Überraschung hinterlassen.
Manchmal backt der Wichtel auch nachts heimlich Weihnachtsplätzchen und hinterlässt dabei nicht selten ein kleines Chaos in der Küche. Klitzekleine Fußabdrücke im Mehl verraten ihn dabei. Manchmal schmückt der Wichtel in der Weihnachtszeit auch den Weihnachtsbaum mit winzigen Christbaumkugeln. Man soll auch schon von Wichteln gehört haben, die kleine Wunschlisten in der Briefkasten gesteckt haben und im Gegenzug nachts das Wohnzimmer aufräumen.
Vorsicht: Der Wichtel wird oft als schelmisch und verspielt beschrieben und deshalb machen viele Familien die Erfahrung, dass der Wichtel in der Adventszeit ihnen auch mal kleine Streiche spielt. Zum Beispiel versteckt oder verändert er gern Gegenstände. Manchmal bedient er sich auch an den Spielzeugen der Kinder und hinterlässt ein Chaos, dass erst am nächsten Morgen bemerkt wird.
Am 24. Dezember zieht der Wichtel dann wieder aus. Dafür kannst Du dem Wichtel eine kleine Abschiedszeremonie vorbereiten. Spätestens jetzt dürfen die gesammelten Überraschungen geöffnet werden.
In den letzten Jahren hat sich die Tradition der Wichteltür an Weihnachten immer weiter verbreitet. Vor allem in den USA ist sie stark kommerzialisiert worden. Dadurch gibt es mittlerweile viele Wichtel-Sets zu kaufen, die alles enthalten, was man für die Umsetzung der Tradition zu Hause benötigt. Auch viele Online-Shops bieten Wichtel-Sets an.
Der Wichteltür-Brauch bietet jedoch auch viel Raum, um sich kreativ auszuleben. Gerade mit Kindern kann so eine schöne vorweihnachtliche Tradition entstehen. DIY-Ideen sind im Internet weit verbreitet. So kannst Du mit Deinen Kindern eine ganz Geschichte um den kleinen Wichtel inszenieren und für den kleinen Hausbesucher kochen, backen und basteln, was das Zeug hält.
Besonders bietet es sich an, die Wichtel in der Weihnachtszeit ins Zimmer der Kleinen einziehen zu lassen. Dazu bringst Du die Wichteltür im Kinderzimmer über einer Fußleiste an. Deine Kinder werden sich riesig freuen, wenn sie am Morgen bemerken, dass der Wichtel aktiv war und sie gar nichts bemerkt haben – obwohl sie im gleichen Raum geschlafen haben! Eine Wichteltür im Kinderzimmer ist allerdings auch schwierig in der Umsetzung, da Du Dich nachts ins Zimmer schleichen musst, ohne Deine Kinder zu wecken. Am besten überlegst Du Dir schon vorher eine Geschichte, die Du Deinen Kindern erzählen kannst, falls sie Dich dabei erwischen, wie Du Dich der Wichteltür im Kinderzimmer näherst ;).
Tipps für Eltern zur Umsetzung des Wichteltür-Brauchs zu Hause: Du möchtest diese Tradition auch zu Hause einführen? Hier sind ein paar Tipps für Dich:
Übersicht: 4 Tipps für eine stressfreie Umsetzung des Wichteltür-Brauchs:
Plane im Voraus: Überlege Dir, welche Überraschungen Du jeden Tag bereitstellen möchtest und besorge alles, was Du dafür benötigst.
Erkläre Deinen Kindern die Wichteltür-Tradition: Gerade, wenn Deine Kinder den Brauch noch nicht kennen, solltest Du ihnen zu Beginn des Brauchs der Wichteltür eine Erklärung geben und ihnen die Regeln klarmachen. Wenn Du z. B. beschlossen hast, dass die Überraschungen erst am 24. Dezember geöffnet werden dürfen, halte Dich daran. So ersparst Du Deinen Kindern Frust. Es fällt ihnen leichter, sich darauf einzulassen, wenn sie wissen, was sie erwartet.
Was zählt, ist der Spaß und nicht die perfekte Umsetzung: Die Tradition sollte nicht in Stress ausarten. Nehmt Euch lieber weniger vor als zu viel, damit ihr die Tradition auch genießen könnt. Wenn Du zum Beispiel nicht gern bastelst, bieten sich Wichtel-Sets an. Verbinde die Wichteltradition mit Dingen, die Euch allen leicht fällt.
Es muss nicht jeden Tag etwas passieren: Der kleine Nisse kann durchaus auch mal ein oder zwei Tage Pause machen. Dann gibt es eben an Tag 3 mehrere Überraschungen ;). Nisse überrascht mit Kleinigkeiten! Es muss nicht jeden Tag ein neues Spielzeug sein! Manchmal reicht auch eine Walnuss, ein Foto oder ein neuer Buntstift. Überlege Dir, wie Du die Tradition realistisch und stressfrei umsetzen kannst.
Das Internet ist voll von Ideen und mittlerweile gibt es sogar Bastelbücher mit tollen Ideen zum Thema Wichteltüren. Im Folgenden haben wir einige Anregungen für Dich zusammengestellt, wie Du die Tradition der Wichteltür umsetzen kannst.
Wenn Tomte eingezogen ist, begrüßt er die Familie durch einen kleinen Brief, in dem er sich vorstellt. Auf diese Weise kannst Du Deinen Kindern die Tradition auch spielerisch nahelegen und im Begrüßungsbrief erklären, warum der kleine Kobold jetzt bei Euch wohnt und was er vorhat.
Wenn Deine Fußleisten sehr hoch sind, bietet es sich an, eine kleine Leiter für den Wichtel zu basteln, zum Beispiel aus dem Holz von Eisstielen. Über der Fußleiste wird dann die Wichteltür angebracht.
Wenn Du mit Deinen Kindern gerne Weihnachtsplätzchen backst, bietet es sich an, winzige Plätzchen für den hauseigenen Wichtel mitzubacken.
Kinder haben großen Spaß daran, dem Wichtel auch mal ein Geschenk zu bereiten. Wie wäre es mit einem klitzekleinen Buch oder einem Kissen für den Wichtel?
Auch Wichtel möchten mal einen Tag Pause machen. Der Wichtel kündigt das meistens an, damit die Kinder ihn nicht allzu sehr vermissen. Wenn er dann im Urlaub ist, schickt er eine Postkarte, natürlich in Wichtelgröße.
Lass Deine Kinder ein Bild für den Wichtel malen, zum Beispiel von einer Mandarine oder einer Kerze. Die Kinder legen das Bild abends vor die Wichteltür – und am nächsten Morgen hat der Wichtel das Bild gegen einen richtigen Gegenstand ausgetauscht.
Mit etwas Mehl und einem Sieb kannst Du es vor der Wichteltür schneien lassen. Besonders aufregend ist das für Kinder, wenn sie kleine Fußstapfen des Wichtels im Schnee entdecken.
Wenn Deine Kinder morgens aufstehen, finden sie eine kleine Mütze auf dem Frühstückstisch. Sie werden sich freuen und dem Wichtel die Mütze vor die Tür bringen.
Vielleicht finden Deine Kinder in ihren Spielsachen etwas, dass sie dem Wichtel überlassen können? Zum Beispiel ein Paar Puppenschuhe oder auch ein Jäckchen? Die Größe des Wichtels ist in der skandinavischen Mythologie übrigens nicht festgelegt, von Finger-groß bis Kinder-groß kann Euer Wichtel jede Größe haben.
Am 24. Dezember zieht der Wichtel wieder aus. Dann solltest Du Dich mit Deinen Kindern vom Wichtel verabschieden. Um den Auszug anzukündigen, legt der Wichtel am Vorabend schon seine Koffer vor die Tür. Deine Kinder können ihm ein Abschiedsgeschenk auf das Köfferchen legen. Wie wäre es mit einer Erdnuss als Wegzehrung?
Abschließend haben wir noch einige Vor- und Nachteile zur Umsetzung des Brauchs zusammengestellt. Sie sollen Dir eine Orientierungshilfe bei der Entscheidung sein, ob eine Wichteltür in Eure Vorweihnachtszeit passt.
Vorteile | Nachteile |
+ regt die Fantasie an | – Umsetzung beim ersten Mal relativ aufwendig |
+ Kinder werden aktiv einbezogen | – Geschenke müssen besorgt werden |
+ kann mit viel oder wenig Aufwand umgesetzt werden | – starke Kommerzialisierung |
Wie wir Dir hoffentlich aufzeigen konnten, ist die Wichteltür-Tradition eine wunderbare Möglichkeit, die Adventszeit zu verschönern und die Vorfreude auf Weihnachten zu steigern. Mit ein bisschen Planung und Kreativität kannst Du den Brauch auch ganz einfach zu Hause umsetzen und gemeinsam mit Deiner Familie die Adventszeit genießen.
Wir in der Redaktion finden die Wichteltür sogar ein bisschen schöner als den klassischen Adventskalender, weil man die Kinder sehr schön in die Tradition einbeziehen und seine eigene Geschichte um den Wichtel erfinden kann. Der Brauch eröffnet schließlich viel Raum für die eigene Kreativität und Fantasie. Viel Spaß also und frohe Weihnachten!
Die Wichteltür kann mit doppelseitigem Klebeband oder kleinen Nägeln an der Wand befestigt werden.
Was für eine Frage, hinter der Wichteltür befindet sich natürlich die kleine Stube des Wichtels, in der er die Geschenk verpackt, Plätzchen backt und sich tagsüber ausruht.