Ausbildung zum Sozialassistenten: Voraussetzungen, Dauer und Aufgaben

   
von Ralf-Ingo S. - letzte Aktualisierung:
ausbildung sozialassistent
Was macht ein Sozialassistent?

Die Aufgaben eines Sozialassistenten sind vielfältig und reichen von der Versorgung behinderter oder älterer Menschen bis hin zur Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.

Wie lange dauert die Ausbildung als Sozialassistent?

In aller Regel sind zwei Jahre für die Ausbildung an der Berufsfachschule vorgesehen. Je nach individuellen Leistungen und Voraussetzungen kann die Zeit jedoch verkürzt oder verlängert werden.

Erhalte ich während der Ausbildung ein Gehalt?

Da es sich um eine primär schulische Ausbildung handelt, ist ein Gehalt nicht vorgesehen. Unter Umständen besteht jedoch die Möglichkeit, eine staatliche Förderung zu erhalten.

Die Ausbildung als Sozialassistent begeistert viele junge Menschen. In unserem Beitrag erfahren Sie, welche Ausbildungsinhalte Sie erwarten, welche Voraussetzungen Sie erfüllen müssen und in welchen Bereichen Sie später arbeiten können.

Zusätzlich geben wir Ihnen Tipps, welche persönlichen Eigenschaften wichtig sind, damit die Ausbildung als Sozialassistent Spaß macht und nicht später eine Umschulung erfolgt.

1. Die Ausbildung als Sozialassistent – Menschen dabei helfen, den Alltag zu bewältigen

Leider ist es längst nicht für jeden Menschen normal, im Alltag ohne Hilfe zurechtzukommen. Selbstverständlich sind Kinder eine lange Zeit auf ihre Eltern angewiesen, aber auch Erwachsene benötigen an der einen oder anderen Stelle hin und wieder oder auch dauerhaft Unterstützung.

eine junge frau macht eine ausbildung als sozialassistentin

Die Ausbildung ist vielseitig.

Genau an dieser Stelle kommt ein Sozialassistent ins Spiel. Konkret helfen Sie in der Regel in folgenden Bereichen:

  • Senioren: Hier findet die Arbeit meist in Privathaushalten statt. Ihre Aufgaben bewegen sich von der Pflege über das Einkaufen bis hin zum Zubereiten von Mahlzeiten.
  • pflegebedürftige ältere Menschen: In aller Regel arbeiten Sie an dieser Stelle in einem Altem- oder Pflegeheim oder aber bei mobilen Sozialdiensten. Hier haben Sie es meist mit sehr vielen verschiedenen Menschen zu tun, die Sie waschen und versorgen müssen.
  • Menschen mit einer Behinderung: Da Behinderungen sehr unterschiedlich ausgeprägt sein können, variiert auch der Aufgabenbereich entsprechend.
    Als Sozialassistent oder Sozialhelfer unterstützen Sie hilfsbedürftige Menschen jeden Alters in nahezu allen Bereichen. Die Tätigkeit kann dabei sehr umfassend sein, sodass es selten langweilig wird.
  • schwer erziehbare Kinder und Jugendliche: In der Kita oder im Kindergarten arbeiten vergleichsweise wenige Sozialassistenten.
    Dennoch können Sie sich auch auf Kinder und Jugendliche spezialisieren, sodass Sie zum Beispiel Antiaggressionstrainings leiten oder aber in Jugendhilfeeinrichtungen die Organisation übernehmen.

Ein recht umfangreiches Bild über die Möglichkeiten als Sozialassistent sehen Sie noch einmal in diesem YouTube-Video:

Tipp: Wenn Sie sich unsicher sind, ob die Ausbildung als Sozialassistent das Richtige für Sie ist, so nutzen Sie ein Praktikum, um lehrreiche Erfahrungen zu sammeln und einen direkten Einblick in die tägliche Arbeit zu bekommen.

2. Die Ausbildung als Sozialassistent findet in der Schule statt

Der Unterricht findet in der Berufsfachschule statt, während die praktischen Fähigkeiten in der jeweiligen Einrichtung gefordert sind. Generell beträgt die Dauer der Ausbildung zwei Jahre, kann jedoch bei besonders guten Leistungen oder aber einer vorherigen Ausbildung in einem ähnlichen Bereich verkürzt werden.

Alternativ besteht auch die Möglichkeit, die Ausbildungsinhalte nicht in der klassischen Schule, sondern in der Abendschule nachzuholen. Je nach Organisation kann die gesamte Ausbildungsphase so 1 Jahr länger dauern.

Möchten Sie in einem ähnlichen Bereich arbeiten, den Schwerpunkt allerdings eher auf die aktive Förderung legen, so könnte auch der Beruf als Heilungserziehungspfleger für Sie infrage kommen. Die Ausbildung ist allerdings mit 3 bis 5 Jahren deutlich länger.

3. Voraussetzungen für die Ausbildung zum Sozialassistenten

eine Frau arbeitet mit einer behinderten Frau

Ohne ein gutes Einfühlungsvermögen funktioniert es nicht.

Wie bei fast jeder Ausbildung müssen Sie gewisse Grundvoraussetzungen erfüllen, um beginnen zu können. Als Sozialassistent ist die Hürde jedoch vergleichsweise niedrig.

Je nach Bundesland reicht ein Hauptschulabschluss aus. In einigen Bundesländern, wie beispielsweise in Niedersachen, ist hingegen ein Schulabschluss der Realschule notwendig.

Wohnen Sie relativ grenznah, lohnt es sich also unter Umständen, den Weg in ein anderes Bundesland auf sich zu nehmen, um dem gewünschten Ziel schnell näher zu kommen.

Die einzelnen Berufsschulen sowie Ausbildungsstätten können jedoch weitere Voraussetzungen fordern. Üblich sind die Vorlage eines erweiterten polizeilichen Führungszeugnisses sowie eines einwandfreien Gesundheitszeugnisses.

Besonderen Wert legen die Einrichtungen meist auf eine gute Kommunikationsfähigkeit. Fächer wie Mathematik oder Englisch sind also eher von untergeordneter Bedeutung.
Spielen Sie hingegen ein Instrument, singen Sie gerne oder haben Sie exzellente Noten in Pädagogik, so macht dies einen guten Eindruck und erhöht Ihre Chancen, die Ausbildung als Sozialassistent beginnen zu können.

In persönlicher Hinsicht sollten Sie vor allem hilfsbereit, selbstständig und offen sein. Zudem sollten Sie in der Lage sein, sich viele verschiedene Dinge zu merken, da Sie im Laufe der Zeit mit sehr unterschiedlichen Menschen in Kontakt kommen werden.
Schüchternheit sowie Probleme beim Organisieren machen es Ihnen in diesem Beruf hingegen unnötig schwer.

4. Das Gehalt in der Ausbildung – leider ein unerfreuliches Thema

unterricht

Der theoretische Unterricht findet in Berufsfachschulen statt.

Sicherlich stellen Sie sich die Frage, welcher Verdienst Sie erwartet, wenn Sie die Ausbildung zum Sozialassistenten bzw. zur Sozialassistentin beginnen.

Unerfreulicherweise handelt es dabei jedoch um eine primär schulische Ausbildung, sodass Sie kein Gehalt bekommen. Teils kommen noch Aufnahme- oder Schulgebühren hinzu.

Entscheiden Sie sich im Zweifel für eine öffentliche Schule, da diese lediglich Prüfungs- und Aufnahme-, allerdings keine sonstigen Gebühren erhebt.

Für die Aus- oder Weiterbildung als Sozialassistent kommt jedoch die Förderung nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz, kurz BAföG, in Betracht.
Die aktuellen Neuerungen im Jahr 2019 finden Sie an dieser Stelle. So ist es beispielsweise möglich, dass Sie auch während eines Studiums an einer privaten Berufsakademie unterstützt werden.

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