Erzieher-Mangel: Kinder werden nach Hause geschickt

03.06.2019, 10:45 von Amelie S.

Buchstaben bilden wort kita im hintergrund spielsachen

Vermehrt kommt es immer wieder zu Fällen, bei denen Eltern morgens in der Kita dazu angehalten werden, Ihr Kind an diesem Tag anderweitig unterzubringen. Grund hierfür ist der anhaltende Erziehermangel in den deutschen Kitas.

Bundesweiter Personalnotstand in deutschen Kitas

Durch den Personalnotstand können die Kitas die Vorgaben des Betreuungsschlüssels nicht mehr einhalten. Sie sehen sich dazu gezwungen, Notgruppen einzurichten und die Eltern zu fragen, ob Sie Ihr Kind nicht selbst oder anderweitig betreuen lassen könnten. Zudem wollen immer mehr Eltern Ihre Kinder wesentlich früher oder länger in der Kita unterbringen, was die Personalprobleme verschärft.

Inzwischen lässt sich von einem bundesweiten Problem sprechen. In Hannover kam es diesem Jahr bereits zu zehn Einschränkungen oder Schließung von Kitas aufgrund von fehlendem Personal. In Berlin haben sogar über 100 Kinder Ihren Kita-Platz verloren. Nach einer Aufstockung der zu betreuenden Kinder war die Last für die Erzieher nicht mehr zu tragen, in der Folge haben nun seit 1. März 2019 113 Kinder in Berlin keinen Kita-Platz mehr.

Das Gute-Kita-Gesetz verspricht Besserung

Dem Kita-Personal fehlt junger Nachwuchs, erfahrene Kräft blicken mehr und mehr der Rente entgegen. Nordrhein-Westfalen versucht aufgrund der jüngsten Vorkommnisse kontinuierlich die Zahl der Vertretungserzieher zu erhöhen. Die Kitas leiden unter dem massiven Fachkräftemangel – Eltern und Erzieher fordern deshalb eine langfristige Lösung für das Problem.

Besserung verspricht das Gute-Kita-Gesetz, welches auf Bundesebene wirksam werden soll. Es beinhaltet die Aufstockung der Fachkräfte und eine entsprechende Verbesserung des Betreuungsschlüssels. Hierbei wird eine starke Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern gefördert, da die Länder in der Pflicht sind mit Basis einer fundierten Problemanalyse im Kita-Sektor eigene Finanzierungspläne zu gestalten. Zur Umsetzung der Ziele werden den Ländern aus einem Förderpool von insgesamt 5,5 Milliarden Euro anteilige Beträge ausgezahlt. Zudem sollen die knapp 14 000 Ausbildungsplätze zum/zur Erzieher*in stets um 500 Plätze pro Jahr erweitert werden. Die Schulgebühren für die Ausbildung sollen schrittweise abgeschafft werden.

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