Spreizhose fürs Baby: Das solltest Du wissen

   
von Redaktion - letzte Aktualisierung:
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In welchem Fall muss ein Baby eine Spreizhose tragen?

Eine Spreizhose ist notwendig, wenn eine Hüftdysplasie (eine Fehlbildung der Hüfte) vorliegt. So funktioniert eine Spreizhose.

Wie lange sollte ein Baby eine Spreizhose tragen?

Je früher die Diagnose gestellt wird, desto kürzer ist in der Regel die Behandlungszeit. Durchschnittlich tragen Babys die Spreizhose ca. zwei bis drei Monate lang.

Wie äußert sich eine Hüftdysplasie bei einem Baby?

Eine Hüftdysplasie erkennt man unter anderem daran, dass die Beine nicht gut gestreckt werden können oder unterschiedlich lang sind. Weitere Anzeichen.

Wofür ist eigentlich eine Spreizhose bei einem Baby gut und worauf solltest Du achten? In diesem Blogbeitrag erfährst du alles, was Du über die Spreizhose wissen solltest. Neben der Antwort auf die häufigsten Fragen erhältst Du hilfreiche Tipps, wie Du Deinem Spatz das Tragen der Spreizhose so angenehm wie möglich machen und Dein Baby in seiner Entwicklung optimal unterstützen kannst.

Wichtige Fragen und Antworten zum Thema Spreizhose für Babys

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Wenn Dein Baby an einer Fehlbildung der Hüfte leidet, muss es eine Spreizhose tragen.

Was ist eine Spreizhose?

Eine Spreizhose ist ein orthopädisches Hilfsmittel für Babys mit Hüftdysplasie. Bei dieser Fehlbildung ist die Hüftgelenkspfanne nicht tief genug ist, um den Hüftkopf zu halten. Mithilfe einer Spreizhose werden die Beine Deines Babys in einer gebeugten und abgespreizten Position gehalten, wodurch der Hüftkopf in die Pfanne gedrückt und das Wachstum der Pfanne gefördert wird. 

Wie lange muss ein Baby eine Spreizhose tragen?

Die Dauer der Spreizhosenbehandlung hängt von der Schwere der Hüftdysplasie und dem Alter Deines Babys ab. Je früher die Diagnose gestellt wird, desto früher kann mit der Behandlung begonnen werden, was dann auch eine kürzere Tragedauer erfordert. Durchschnittlich müssen Babys ihre Spreizhose ca. zwei bis drei Monate lang tragen. Anhand von regelmäßigen Ultraschalluntersuchungen kann Dein Arzt den Fortschritt überprüfen.

Kann man ein Baby mit einer Spreizhose normal pflegen?

Spreizhosen sind so konzipiert, dass sie Dein Baby nicht einschränken oder stören. Es ist deshalb kein Problem, Deinen Schatz ganz normal zu wickeln, zu baden, anzuziehen und zu tragen. Achte jedoch darauf, dass die Kleidung und die Windeln nicht zu eng sind und dass die Spreizhose richtig sitzt. 

Wichtig: Kontrolliere die Haut Deines Babys regelmäßig auf Druckstellen oder Rötungen und behandle diese gegebenenfalls mit einer Creme.

Dann sollte Dein Baby auch trotz Spreizhose keine großen Einschränkungen haben.

Diagnose Hüftdysplasie

Die Diagnose einer Hüftdysplasie ist oft erstmal ein Schock und sorgt bei vielen Eltern für Unsicherheit. Doch Du kannst beruhigt sein: Die Spreizhose ist eine sehr wirksame und schonende Behandlungsmethode, deren Heilungsquote sehr hoch ist. Im folgenden Abschnitt erfährst Du das Wichtigste über die Ursachen, Symptome und die Diagnose einer Hüftdysplasie.

Was sind die Ursachen einer Hüftdysplasie?

Die Hüftdysplasie ist eine angeborene Fehlbildung der Hüfte, die verschiedene Ursachen haben kann. Folgende Faktoren können das Risiko erhöhen:

  • Lage des Babys im Mutterleib: Babys in Steiß- oder Querlage haben weniger Platz für die Hüftentwicklung und sind daher häufiger betroffen als andere Kinder.
  • Geschlecht: Bei Mädchen ist das Risiko vier- bis fünfmal höher als bei Jungen. Grund dafür sind die weiblichen Hormone, die eine spätere Geburt erleichtern sollen, aber auch die Hüftgelenke lockern können.
  • Genetische Veranlagung: Gibt es in deiner Familie bereits Fälle von Hüftdysplasie, dann ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass auch Dein Baby davon betroffen ist.

Woran erkennt man eine Hüftdysplasie?

Auch wenn die Fehlbildung der Hüfte keine Schmerzen verursacht, kann sie im weiteren Entwicklungsverlauf trotzdem zu Bewegungseinschränkungen und später sogar zu Hüftarthrose führen. Deshalb ist es wichtig, eine Hüftdysplasie so früh wie möglich zu erkennen und zu behandeln. Mögliche Anzeichen sind zum Beispiel:

  • Asymmetrie der Beinlänge oder der Gesäßfalten: In der Rückenlage kannst Du gut feststellen, wenn ein Bein kürzer oder länger ist als das andere oder wenn die Falten am Po oder an den Oberschenkeln ungleichmäßig sind.
  • Abspreizhemmung oder Knickeinstellung: Wenn Dein Baby ein oder beide Beine nicht so weit spreizen kann wie normal oder sie in einer geknickten Position verharren, kann es sein, dass eine Hüftdysplasie vorliegt.
  • Klicken oder Knacken in der Hüfte: Wenn Du die Beine Deines Babys bewegst und dabei ein ungewöhnliches Geräusch zu hören ist, kannst das darauf hinweisen, dass der Hüftkopf aus der Pfanne rutscht oder springt.

Hinweis: Die Ultraschalluntersuchung wird im Rahmen der U3-Untersuchung durchgeführt (zwischen der vierten und fünften Lebenswoche). Dabei wird ein Bild der Hüftgelenke erzeugt, welches die Form und Tiefe der Hüftpfanne und die Lage des Hüftkopfes zeigt.

Diese Untersuchung kann darüber Aufschluss geben, ob eine Hüftdysplasie vorliegt und es können bei Bedarf weitere Behandlungsmöglichkeiten besprochen werden.

So funktioniert eine Spreizhose

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Ein Orthopädietechniker passt die Spreizhose individuell an Dein Baby an.

Die Spreizhose ist eine einfache und effektive Methode, um die Hüftreifung Deines Babys zu fördern. Wie genau sie funktioniert und was Du bei der Anwendung beachten solltest, erfährst Du im folgenden Abschnitt:

Wie funktioniert die Spreizhose?

Die Spreizhose besteht aus einer gepolsterten Kunststoffschale, die zwischen den Beinen Deines Babys positioniert ist und diese in einer gebeugten und abgespreizten Position hält. Gurte oder Klettverschlüsse halten die Spreizhose an ihrem Platz. Folgende Wirkung wird damit erzielt:

  • Sie drückt den Hüftkopf in die Pfanne und sorgt dafür, dass er dort stabil bleibt.
  • Das fördert das Wachstum der Pfanne und vergrößert die Hüftgelenksfläche.
  • Eine Spreizhose dehnt die Muskeln, Sehnen und Bänder, die die Hüfte umgeben, und verhindert, dass sie den Hüftkopf aus der Pfanne ziehen.
  • Das trägt zur Beweglichkeit der Hüfte Deines Babys bei und verringert das Risiko einer Verrenkung.
  • Eine Spreizhose verhindert eine Deformation oder den Verschleiß der Hüftgelenke und senkt somit das Risiko für eine Hüftarthrose im späteren Leben.

So wendest Du die Spreizhose richtig an

Zunächst wird die Spreizhose von einem Orthopädietechniker speziell an Dein Baby angepasst. Schließlich soll sie für den Zeitraum der Behandlung so oft wie möglich getragen werden, idealerweise rund um die Uhr. Achte darauf, dass die Spreizhose nicht zu fest oder zu locker sitzt, sondern Deinem kleinen Schatz einen guten Halt bietet ohne ihn einzuzwängen.

Diese Tipps können Dir außerdem noch helfen:

  • Eine Spreizhose muss richtig sitzen, um ihren Zweck zu erfüllen. Lass sie deshalb regelmäßig vom Orthopädietechniker überprüfen und bei Bedarf anpassen.
  • Kontrolliere die Haut Deines Babys täglich auf Rötungen, Schwellungen oder Wunden. Denn die Haut Deines Babys kann an den Stellen, wo die Spreizhose aufliegt empfindlicher werden.
  • Die Windeln Deines Babys sollten eine Nummer größer sein als normal, um genug Platz für die Spreizhose zu bieten.
  • Mithilfe spielerischer Übungen zur Stärkung der Hüftmuskulatur oder zur besseren Beweglichkeit kannst Du Dein Kind in seiner Entwicklung unterstützen.

Tipp: Wenn Du unsicher bist, welche Spiele oder Übungen sich für Dein Baby eignen, kannst Du Dich von einem Physiotherapeuten oder einer Hebamme beraten lassen.

Mit diesen Tipps wird das Tragen der Spreizhose für Dein Baby leichter und auch Du kannst beruhigt sein, dass es Deinem Schatz damit gut geht.

Die Spreizhose – kein Grund zur Sorge

Die Spreizhose ist eine wirksame und schonende Behandlungsmethode für Babys mit einer Hüftdysplasie. Sie hält die Beine Deines Babys in einer optimalen Position und fördert die Hüftreifung (so kann im späteren Leben übrigens auch eine Hüftarthrose vermieden werden).

Du kannst beruhigt sein, denn: Die Spreizhose beeinträchtigt Dein Baby nicht in seiner Bewegung und Entwicklung, sondern unterstützt es vielmehr dabei. Du kannst Dein Baby ganz normal pflegen, mit ihm spielen und es fördern, sodass vor ihm eine gesunde und glückliche Zukunft liegt.

Quellen:

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