Sie haben bereits seit längerem Sex mit Ihrem Partner ohne zu verhüten und werden nicht schwanger? Das kann vielerlei Gründe haben. Vielleicht haben Sie Sex außerhalb Ihrer fruchtbaren Tage. Vielleicht ist Ihr Leben geprägt von negativen Faktoren wie Nikotin- und Alkoholkonsum. Vielleicht machen Sie sich aber auch einfach zu viel emotionalen Stress auf dem Weg schwanger zu werden.
Es gibt allerdings auch medizinische Gründe, die dafür verantwortlich sein könnten, dass Sie trotz ungeschütztem Geschlechtsverkehr nicht schwanger werden. Von Fruchtbarkeitsstörungen ist in der Medizin dann die Rede, wenn Sie ein Jahr lang regelmäßig ohne Verhütung mit Ihrem Partner geschlafen haben und nicht schwanger sind. Über Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten informiert Sie dieser Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis
Fruchtbarkeitsstörungen können Mann und Frau treffen.
Es gibt Fruchtbarkeitsstörungen, die dazu führen, dass ein Paar nicht schwanger werden kann. Häufig liegen die Ursache dafür an einer Krankheit, einer Infektion in der Vergangenheit oder gar an Umwelteinflüssen. Auch psychische und genetische Faktoren können eine Rolle spielen, ebenso wie das Alter beider Akteure.
Achtung: Da sowohl Männer als auch Frauen unter Fruchtbarkeitsstörungen leiden können, ist es wichtig, im Rahmen einer Anamnese auszuloten, bei wem welche Einschränkungen zugrunde liegen. Dabei geht es nicht um Schuldzuweisungen, sondern darum, gemeinsam herauszufinden, welche Vorgehensweise bzw. welche Behandlung nun eingeschlagen werden kann.
15 Millionen Spermien pro Milliliter gelten als Normwert. Mindestens vier Prozent sollten so aussehen wie im Lehrbuch. 32 Prozent müssen agil sein. Ist dies der Fall, spricht man von einer guten Samenzellbildung. Alle Werte, die davon abweichen, gelten als gestörte Samenzellbildung.
Einmal schwanger geworden zu sein, muss nicht bedeuten, dass Sie vor Fruchtbarkeitsstörungen für alle Zeit gefeit sind. Das heißt, dass es auch nach einer ersten geglückten Schwangerschaft noch dazu kommen kann, dass Sie kein zweites Mal schwanger werden können. Schätzungen zufolge sieht die Wahrscheinlichkeit so aus:
Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung verteilen sich Fruchtbarkeitsstörungen in etwa so:
Will es auf natürlichem Weg nicht klappen, bietet die künstliche Befruchtung mittlerweile Wege an, um trotz Fruchtbarkeitsstörungen den Kinderwunsch zu realisieren.
Wenn Sie gemeinsam feststellen, dass Sie auf natürlichem Weg nicht schwanger werden können, gibt es Alternativrouten, die Sie nun einschlagen sollten. Die richtige Vorgehensweise beginnt – wie eingangs bereits erwähnt – bei der Anamnese. Sprich: Finden Sie heraus, warum es nicht klappt.
Je nachdem, welcher Grund als Fruchtbarkeitsstörung in Ihrem Fall zugrunde liegt, können verschiedene Behandlungen zum erfüllten Kinderwunsch führen – trotz Fruchtbarkeitsstörungen.
Sowohl beim Mann als auch bei der Frau können operative Eingriffe im Vorfeld den Kinderwunsch realistischer machen. Auch der Einsatz von Hormonpräparaten ist möglich, um den Kinderwunsch zu realisieren.
Zudem gibt es diese drei Behandlungsmethoden, die in die Rubrik der künstlichen Befruchtung fallen.
Methode der künstlichen Befruchtung | Beschreibung |
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Insemination | Bei der Insemination wird der Samen des Mannes direkt in die Gebärmutter der Frau eingesetzt. Zum Einsatz kommt diese Methode dann, wenn die Spermien zu langsam sind, um beispielsweise den Zervixschleim zu durchdringen. Auch wenn ein Paar keinen Sex haben darf, ist die Insemination eine mögliche Alternative zur Realisierung des Kinderwunsches. |
In-vitro-Fertilisation (IVF) | Bei der In-vitro-Fertilisation (IVF) werden der Frau nach einer hormonellen Stimulation der Eierstöcke Eizellen entnommen, die dann mit den Spermien des Mannes zusammengebracht werden. Die Befruchtung selbst erfolgt außerhalb des Körpers der Frau, aber ohne aktives Eingreifen. |
Intracytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) | Die Intracytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) funktioniert in weiten Teilen wie die IVF-Behandlung. Allerdings wird bei der ICSI-Behandlung die Samenzelle direkt in die Eizelle injiziert. War die Befruchtung erfolgreich, wird die Eizelle in die Gebärmutter gesetzt. |
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