Das Baby schläft nicht durch, die Eltern sind übermüdet, gestresst und schnell macht sich Frust breit. Kommt dann vielleicht auch noch der Baby-Blues dazu, ist es für viele Eltern oft schwer, die erste gemeinsame Zeit mit dem Kind genießen zu können.
In diesem Ratgeber erklären wir, welche Ursachen dahinter stecken können, wenn das Baby nicht durchschlafen kann und was Sie dagegen tun können.
Inhaltsverzeichnis
Manche Baby brauchen einige Monate, bis sie das „durchschlafen“ gelernt haben. Bei einem 8 Monate altem Kleinkind sollte man noch ein wenig Geduld haben!
Grundsätzlich sollten sich Eltern bewusst machen, dass es vollkommen normal ist, wenn beispielsweise ein 6 Monate altes Baby noch nicht durchschläft. Viele Eltern müssen zudem erst lernen, ob das Kind wirklich wach ist oder vielleicht einfach nur unruhig schläft oder Geräusche im Schlaf von sich gibt. Das Kind bei jedem kleinsten Geräusch bzw. kleinen Bewegungen aus dem Bett zu nehmen und „richtig wach zu machen“ wäre fatal, weil oft unnötig.
Auch wir Erwachsenen wachen in der Nacht manchmal auf, drehen uns und schlafen nach kurzer Zeit wieder ein. Bei einem Baby ist das nicht anders! Verzichten Sie auf jeden Fall auf das Einschalten vom Licht in einer nächtlichen Wachphase. Licht oder auch viele Geräusche (Musik, viel Reden mit dem Kind) machen das Kind nur noch wacher, statt es zurück in den Schlaf zu bringen.
Doch manchmal stecken auch echte Bedürfnisse dahinter. Ist es vielleicht möglich, dass das Baby wegen Hunger nachts wach wird? Hat es trotz Abendbrei oder Stillen in der Nacht Hunger, kann dies ein Zeichen dafür sein, dass es mit dem Durchschlafen entweder noch zu früh ist und mindestens einmal in der Nacht noch gestillt werden muss (stellen Sie keine zu hohen Ansprüche an Ihr Kind und lassen Sie ihm Zeit) oder aber die Mahlzeit am Abend war nicht ausreichend genug.
Folgende Tricks können ebenfalls helfen, wenn das Baby nicht durchschlafen kann:
Am Abend/In der Nacht | Tagsüber |
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Bleiben Sie zu Beginn in der Nähe Ihres Babys, um es allein mit Ihrer Anwesenheit beruhigen zu können (auch hilfreich, wenn der Schnuller mal runterfällt). | Legen Sie das Baby nur zum Schlafen in sein Bett. So verbindet es das Bett mit dem Schlafen und nicht mit anderen Aktivitäten. |
Sorgen Sie für Ruhe, bevor es ins Bett geht. Laute Musik oder der Fernseher sollten das Kind nicht munter machen. | Sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind am Abend müde ist. Bewegung (vor allem an der frischen Luft) können einen guten und durchgehenden Schlaf fördern. |
Wärme kann beim Einschlafen helfen. Ein warmes Körnerkissen ist ideal, wenn das Kind beispielsweise bisher oft nur bei Körperkontakt (und der damit verbundenen Wärme) in den Schlaf gefunden hat. | Achten Sie gezielt auf die Ernährung. Diese sollte weder zu Bauchschmerzen noch zu Blähungen führen, welche das Kind am Einschlafen und dem anschließenden Durchschlafen hindern. |
Manchmal ist ein Wachstumsschub der Grund, warum das Kind einfach nicht durchschlafen kann. Hier ist Geduld gefragt.
Ihr neun Monate altes Baby schläft nicht durch? Vielleicht machen ihm aktuell die Zähne zu schaffen oder es hat plötzlich einen neuen Wachstumsschub? In der Regel wird gesagt, dass ein Baby oft auch in der 55. Lebenswoche einen Wachstumsschub hat. Wenn ein 1 Jahr altes Baby, das bisher immer gut geschlafen hat, plötzlich in der Nacht sehr unruhig wird, kann dies darauf hindeuten.
Das Baby schläft nicht durch seit es Beikost oder seit es Brei zu essen bekommt? Dann kann dies ein Zeichen dafür sein, dass das Kind das Essen nicht verträgt und beispielsweise Bauchweh hat. Manchmal wird die Beikost zu schnell oder in einer zu hohen Menge verabreicht, so dass der Magen-Darm-Trakt noch gar nicht richtig mit der Verdauung klarkommt und es zu Schmerzen oder Blähungen kommt.
Manchmal reicht eine beruhigende Hand in der Nacht, um das Baby zurück in den Schlaf zu führen.
Manche Kinder fühlen sich beispielsweise am Anfang im eigenen Bett (und eigenem Zimmer) fremd und unwohl. Kein Wunder, denn das Kind hat vor dem Start ins Leben geborgen in der Gebärmutter gelegen und war somit nie allein. Ist das Kind in der Nacht unruhig, stellen Sie das Babybett neben Ihr eigenes Bett und legen Sie, wenn das Kind unruhig wird, einfach nur die Hand auf den Bauch, das Bein oder den Arm. Oft reicht der Kontakt der Mama schon aus, um das Kind (vor allem innerlich) zu beruhigen und zurück in den Schlaf zu bringen.
Es gibt auch flexible Beistellbetten mit einer seitlichen Öffnung, die sich an das Elternbett anpassen. Mit solchen Baby-Betten haben Sie immer Kontakt zum Neugeborenen und müssen Nachts deutlich weniger aufstehen, um das Baby zu beruhigen.
Hat das Baby bisher durchgeschlafen, plötzlich aber nicht mehr, sollten Sie sich Hilfe von anderen holen. Oft werden wir in der eigenen Wohnung „blind“:
Tipp: Manchmal ändern sich Situationen, die uns Erwachsenen gar nicht bewusst sind. Hilfe von anderen (der Oma, der besten Freundin) kann schon helfen, einen klaren Blick für die Situation zu bekommen und rasch eine Lösung zu finden.
Manchmal hilft es schon, eine Schlafphase am Tag auszulassen. Beschäftigung – egal in welcher Form – ist dann besonders wichtig.
Das 11 Monate alte Baby schläft trotz aller Tricks nicht durch und auch die Bedürfnisse scheinen alle gestillt zu sein? Oft vergessen Eltern den Natürlichsten aller Gründe: Das Baby ist vielleicht einfach gar nicht müde! Wenn man sein 10 Monate altes Baby auch tagsüber immer wieder schlafen lässt, ist es logisch, dass es am Abend nicht müde ist.
Führen Sie eine kleine Liste und notieren Sie sich wenige Tage lang, wie viele Stunden am Tag Ihr Kind schläft. Manchmal hilft es schon, die eine oder andere Schlafphase zu übergehen und das Kind in dieser Zeit zu beschäftigen. Dann ist es am Abend meist automatisch müde.
Vor- und Nachteile vom tagsüber „wach halten“
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