Eingewöhnung in der Krippe: Tipps für die Eingewöhnungszeit

   
von Ralf-Ingo S. - letzte Aktualisierung:
Kind krabbelt in der Kita
Wie lange dauert die Eingewöhnung?

Planen Sie für die Eingewöhnung in der Krippe mindestens zwei, am besten jedoch vier Wochen Zeit ein.

Was macht eine gute Eingewöhnung aus?

Jede Einrichtung sollte ein durchdachtes Eingewöhnungskonzept anwenden. Besonders wichtig ist dabei, dass in dieser ersten Phase viel Zeit zur Verfügung steht, damit sich ein Kind an eine neue Bezugsperson gewöhnen kann.

Wie kann ich meinem Kind den Übergang erleichtern?

Gehen Sie mit einem guten Vorbild voran und strahlen Sie Ruhe und Entspannung aus. Ihre Nervosität und Angst überträgt sich sonst schnell auf das Kind.

Die Eingewöhnung in die Krippe ist keine leichte Sache. Nicht nur Kindern, sondern vor allem Eltern fällt die Trennung für mehrere Stunden meist schwer.

In vielen Fällen führt jedoch kein Weg an der Krippe für Kinder vorbei, da Zeit und Geld nur begrenzt vorhanden sind.

In unserem Artikel zeigen wir Ihnen, wie sich die Eingewöhnungszeit in die Kinderkrippe so angenehm wie möglich gestalten lässt. Sie erfahren, welche Eingewöhnungsmodelle es gibt und wie Sie mit Problemen umgehen können.


1. Kindern Zeit geben – der Wechsel in die Kinderkrippe ist eine Herausforderung

Baby mit Spielzeug

Geben Sie Kindern Zeit, um die neue Umgebung zu erkunden.

Kommt ein Kind in die Krippe oder etwas später in die Kita, heißt es, sich auf eine komplett neue Situation einzustellen. Stellte davor in der Regel die Mama den Mittelpunkt des Lebens dar, ändert sich die Bezugsperson hin zur Erzieherin.

Zusätzlich müssen Kinder zunächst lernen, dass sie nicht mehr allein sind, sondern mit vielen anderen Kindern in Kontakt kommen. Ruhe und Rückzugsmöglichkeiten sind anfänglich eher begrenzt.
Neben unbekannten Menschen müssen Kinder sich mit einer neuen Umgebung arrangieren.

All diese neuen Eindrücke zu verarbeiten, benötigt Zeit. Die Eingewöhnungsphase kann daher schnell ein paar Wochen in Anspruch nehmen. Machen Sie sich also keine Gedanken, wenn Ihr Kind in den ersten paar Tagen noch Probleme damit hat, Abschied zu nehmen.

2. Die Dauer der Eingewöhnungsphase variiert deutlich

Die Kinderbetreuung in der Krippe richtet sich an alle Kinder im Alter zwischen zwei Monaten und drei Jahren. Dementsprechend groß sind die Unterschiede hinsichtlich der Eingewöhnungszeit.

weinendes Kind ist von Bauklötzen umgeben

Ältere Kinder leiden anfangs oft stärker unter der Trennung.

Ganz grob lassen sich die folgenden Zeitpunkte unterscheiden:

  • Die ersten Lebensmonate: In dieser Phase ist die Bindung zur Mutter bzw. zum Vater noch weniger stark ausgeprägt, sodass Babys die Trennung nicht richtig mitbekommen. Es kommt daher im Rahmen der Krippeneingewöhnung kaum zu Schwierigkeiten.
  • Eingewöhnung in die Krippe mit 10 bis 24 Monaten: Das Bindungsgefühl ist zu diesem Zeitpunkt bereits deutlich stärker, sodass eine schrittweise Eingewöhnung stattfinden muss. Besonders wichtig ist an dieser Stelle, dass Kinder genügend Raum bekommen, um sich an eine Erzieherin als neue Bezugsperson zu gewöhnen.
  • Kinder ab zwei Jahren: Kinder sind in ihrer Entwicklung bereits etwas weiter, sodass es meist zu herzzerreißendes Abschiedsszenen kommt. Tränen sind an dieser Stelle jedoch häufig nur ein bewusst eingesetztes Druckmittel, um die Eltern zum Bleiben zu bewegen. Gelingt dies nicht, lassen sich die Kinder, sofern die Eingewöhnung in die Krippe funktioniert, bereits nach wenigen Minuten von der neuen Bezugsperson, der Erzieherin, beruhigen.

Achtung: Auch wenn dies vermuten lässt, dass eine frühere Abgabe in die Kinderkrippe sinnvoll ist, sollten Sie Ihr Kind nur dann in den ersten Lebensmonaten abgeben, wenn es sich nicht anders einrichten lässt.

3. Die Eingewöhnung in die Krippe erleichtern

Großeltern haben ein Baby auf dem Arm

Geben Sie Ihr Kind früh in gute Hände.

Wie schnell oder langsam die Eingewöhnung in die Krippe bei einem Kind abläuft, hängt maßgeblich von den Eltern ab. Je entspannter und lockerer der Umgang ist, desto leichter fällt es den meisten Kindern, sich in der neuen Situation zurechtzufinden.

Machen sich die Eltern hingegen selbst Stress oder sind eher unzufrieden, ihr Kind in die Krippe abgeben zu müssen, wirkt sich dies automatisch negativ auf das Kind aus. Auch wenn Kinder noch nicht alles verstehen, so sind sie bereits sehr früh in der Lage, Emotionen zu erfassen und einzuordnen. Ein wichtiger Aspekt sollte daher darin bestehen, sich selbst an die neue Situation zu gewöhnen, um Ihrem Kind ein besseres Gefühl mit auf den Weg zu geben.

Zusätzlich können Sie eine bessere Eingewöhnung in die Krippe dadurch erreichen, dass Sie Ihr Kind frühzeitig an neue Situationen gewöhnen. Lassen Sie Ihr Kind daher bereits mit wenigen Monaten bei den Großeltern übernachten und üben sie häufiger Trennungssituationen. Stellt es kein Problem für Ihr Kind dar, wenn Sie für eine Stunde einkaufen gehen oder sich für zwei Stunden im Fitnessstudio auspowern, so wird auch die Krippeneingewöhnung kaum Schwierigkeiten mit sich bringen.

Einige weitere Tipps für eine erfolgreiche Eingewöhnung in die Krippe sehen Sie in diesem YouTube- Video:

Tipp: Klare Bezugspersonen sind wichtig. Achten Sie jedoch darauf, den Radius Ihres Kindes frühzeitig zu erweitern, sodass es kein Problem darstellt, eine Zeit lang bei engen Freunden oder der erweiterten Familie zu verbringen.

4. Die Eingewöhnung in die Krippe läuft unterschiedlich ab

Die Geschichte der Kinderkrippen:

Die Krippe ist vor allem in den ostdeutschen Bundesländern populär. Bis heute gehen Kinder dort wesentlich früher in die Krippe oder die Kita. Mehr zum geschichtlichen Hintergrund der frühzeitigen Fremdbetreuung können Sie hier nachlesen.

Nicht jede Einrichtung entscheidet sich für das gleiche Konzept, um Kinder an die neue Situation zu gewöhnen. Besonders häufig kommen das Berliner Modell sowie das Münchner Modell zum Einsatz, die sich beide nur geringfügig voneinander unterscheiden.

Im Wesentlichen geht es zunächst darum, dass Kinder gemeinsam mit den Eltern die Krippe besuchen. In den ersten paar Tagen bleiben die Eltern in der Nähe des Kindes. So hat jedes Kind die Gelegenheit, sich in entspannter Atmosphäre an die neue Umgebung zu gewöhnen.

Während dieser Phase muss stets eine Erzieherin in der Nähe sein, welche die neue Bezugsperson darstellt. Schrittweise erfolgt nach einigen Tagen der erste Abschied von den Eltern.
An dieser Stelle kommt es häufig dazu, dass ein Kind im Kindergarten weint, um die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und die Eltern zum Bleiben zu überreden.

Tipp: Ein paar Tränen sind jedoch völlig in Ordnung, wenn sich ein Kind kurz nach dem Abschiedsritual in der Kita von der Erzieherin trösten lässt. Gelingt dies jedoch noch nicht, können die Zeiträume ausgedehnt werden.

Besonders wichtig ist es an dieser Stelle, dass der jeweilige Erzieher primär für nur ein Kind zuständig ist. Leider lässt sich dies in der Praxis nicht immer so gut bewerkstelligen. Dennoch sollten alle Kinderbetreuungseinrichtungen darauf achten, Kindern den Übergang zu erleichtern, da dies letztlich zu einem entspannteren Klima für alle Beteiligten beiträgt.

5. Tipps für Erzieher – so sorgen Sie für eine gelungene Eingewöhnung

Kind streckt seinen Arm aus

Früher oder später wendet sich ein Kind auch an Sie.

Geduld ist der Schlüssel zum Erfolg. Verhalten Sie sich in der ersten Phase eher zurückhaltend und abwartend. Unterhalten Sie sich lediglich mit dem Vater oder der Mutter des Kindes und warten Sie ab, bis das Kind von sich aus einen Schritt auf Sie zumacht.

Die eigentlich den Eltern vorbehaltenen Aufgaben können Sie nun schrittweise übernehmen. Achten Sie jedoch darauf, dass das Kind keine Einwände erhebt.

Bevor es zur ersten Trennungssituation von der wichtigsten Bezugsperson kommen kann, muss das Kind Vertrauen zu Ihnen gefasst haben. Am besten lässt sich dies über kleine Spiele miteinander oder aber den direkten Körperkontakt herstellen.
Insbesondere bei kleinen Kindern sind Wickeln und Füttern wichtige Aufgaben, die Vertrauen erfordern.

Zunehmend dreht sich das Verhältnis zwischen Ihnen und dem jeweiligen Elternteil um, sodass Sie alle Aufgaben übernehmen, während der Vater oder die Mutter lediglich anwesend sind.
Klappt dies problemlos, steht auch Trennung für mehrere Stunden meist nichts mehr im Wege. Dennoch sollte die Ausdehnung der Trennungsphase nur schrittweise erfolgen, um Kinder nicht zu überfordern.

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Bildnachweise: Claudia Paulussen/Adobe Stock, Irina Schmidt/Adobe Stock, poplasen/Adobe Stock, Monkey Business/Adobe Stock, Kzenon/Adobe Stock (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)

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