Auch wenn die Kleinen sie noch so lieben, Lätzchen mit gummierten Aufdrucken sollten nach Erkenntnissen der Zeitschrift „Öko-Test“ tabu sein. Wie Laboruntersuchungen ergaben, weisen die Aufdrucke stark erhöhte Gehalte an PAK-Verbindungen auf, das sind polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe. Und diese stehen zum Teil unter Krebsverdacht. „Besonders frech“, so die Zeitschrift in ihrer aktuellen Juli-Ausgabe, ist der Hersteller des Hello-Kitty-Lätzchens. Dieser wirbt zwar mit dem Öko-Tex Standard 100, doch die im Produkt gefundenen PAK-Verbindungen übersteigen die ohnehin nicht sehr strengen Vorgaben des Labels. Bei einem anderen Modell fanden die Wissenschaftler außerdem Dibutylzinn. Diese Substanz kann das Immunsystem beeinträchtigen.

Aber nicht nur in den Aufdrucken fand das Untersuchungslabor bedenkliche Substanzen, sondern auch im Stoff selbst. Zum Beispiel den krebsverdächtigen Farbstoffbaustein Anilin oder halogenorganische Verbindungen. Diese können sich in der Umwelt anreichern. Manche dieser Substanzen gelten auch als allergieauslösend oder krebserregend. In fast allen Lätzchen stecken zudem optische Aufheller, die allergische Reaktionen hervorrufen können.

Ärgerlich fanden es die Forscher zudem, dass manche Materialien abfärben. Bei drei Produkten erweisen sich die Einfassbänder als nicht farbecht, bei einem anderen Lätzchen das Motiv. Die Folge: Sollten Kinder daran lutschen, können sich Farben herauslösen. Glücklicherweise erwiesen sich diese Farbstoffe jedoch als nicht bedenklich.

Insgesamt testete die Zeitschrift 18 Produkte, darunter drei Artikel aus Baumwolle. Enorm die Preisspanne. Sie reicht von unter einem Euro das Stück bis zu zehn Euro für Markenprodukte. Die Hälfte der Lätzchen erhielt das Prädikat „gut“ oder „sehr gut“. Die andere Hälfte überzeugte die Tester dagegen nicht. Drei der Produkte sind dermaßen mit Schadsoffen belastet, dass sie mit „ungenügend“ durchfallen.

Der Rat von „Öko-Test“: Lätzchen vor dem ersten Tragen immer einmal gründlich waschen