Zyklusschwankungen – was normal ist

   
von Redaktion - letzte Aktualisierung:
Zyklusschwankungen sind meist normal
  • Zyklusschwankungen von einigen Tagen sind ganz normal.
  • Beobachten Sie Ihren Zyklus genau, um die fruchtbaren Tage zu identifizieren.
  • Bei besonders unregelmäßigen Schwankungen sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Unzählige Frauen erleben Zyklusschwankungen im Laufe ihres Lebens und vor allem, wenn es sich nur um eine Unregelmäßigkeit von einigen Tagen handelt, ist das völlig normal. Die Schwankungen können unterschiedliche Gründe haben, wie etwa das Absetzen der Pille, Stress, Reisen oder andere Umstellungen im Hormonhaushalt.

Wenn Sie einen Kinderwunsch haben und Zyklusschwankungen erleben, ist es besonders wichtig, den eigenen Körper gut zu kennen und mithilfe einiger Methoden die fruchtbaren Tage im Zyklus zu bestimmen. So können Sie gezielt versuchen, schwanger zu werden. In diesem Artikel erfahren Sie mehr darüber, wie Sie trotz Zyklusschwankungen einen Kinderwunsch erfüllen können.

1. Zyklusschwankungen: Ein Teil der Natur

Der weibliche Zyklus ist ein faszinierender Prozess, der nur von wenigen verstanden wird. Er beginnt mit der Menstruation, bei der die Gebärmutterschleimhaut des vorangegangenen Zyklus abgestoßen wird. Zugleich stellt der Körper ideale Bedingungen für Spermien her und gibt viel Östrogen ab. Dies führt unter anderem dazu, dass pro Zyklus eine Eizelle reift, die am Tag des Eisprungs, der etwa 13-15 Tage nach Beginn des Zyklus stattfindet, bereit ist, befruchtet zu werden. 24 Stunden nach dem Eisprung sind Sie bis zu Beginn des nächsten Zyklus nicht mehr fruchtbar.

Wenn ein Kinderwunsch besteht, setzen Frauen häufig die Pille ab, die bis dahin den Zyklus auf 28 Tage geregelt hat. Ohne die künstlichen Hormone wird die Periode oft unregelmäßig und es kann eine Weile dauern, bis sich der Körper wieder einpendelt und der Zyklus seine natürliche Dauer findet. Bei manchen Frauen schwankt der Zyklus immer. Sie können trotzdem lernen, wie Sie die fruchtbaren Tage identifizieren, um schwanger zu werden.

Tipp: Führen Sie Buch über Ihren Zyklus, um so trotz Unregelmäßigkeiten stets einen Überblick über Eisprung und fruchtbare Tage zu behalten.

Die folgenden Hinweise sind besonders wichtig, um den Unterschied zwischen Eisprung und fruchtbaren Tagen zu verstehen:

  • Sie sind bereits etwa vier oder fünf Tage vor dem Eisprung fruchtbar, denn die männlichen Spermien überleben so lange in Ihrem Körper.
  • Sobald die Eizelle im Eierstock freigesetzt wird, kann sie sich mit einem vorhandenen Spermium verbinden
  • Die Eizelle ist für etwa 24 Stunden fruchtbar.
  • Pro Monat wird fast immer nur eine Eizelle freigesetzt.

Das bedeutet, dass Sie einige Tage vor dem Eisprung sowie in den 24 Stunden nach erfolgter Freigabe der Eizelle fruchtbar sind. Um dieses Zeitfenster zu nutzen, gibt es einige Methoden, mit denen Sie auch bei unregelmäßigen Zyklen ermitteln können, wann die fruchtbare Zeit beginnt. Zugleich sollten Sie die Zyklusunregelmäßigkeiten stets im Blick behalten, um gegebenenfalls einen Arzt aufzusuchen.

1.1. Die Ursachen für Zyklusschwankungen sind vielfältig

Im Durchschnitt dauert ein Zyklus zwischen 20 und 35 Tagen, wobei die am häufigsten vorkommende Dauer 27 Tage beträgt. Mit der Pille, die den Zyklus künstlich herbeiführt, dauert der Zyklus stets 28 Tage, weshalb sich der Irrglaube breitgemacht hat, dass alle anderen Zahlen nicht normal sind. Tatsächlich aber gehören Schwankungen zu einem gesunden Zyklus dazu, denn schließlich ist der weibliche Körper täglich verschiedensten Einflüssen ausgesetzt. Dazu gehören unter anderem Umstellungen in der Ernährung, Jahreszeitenwechsel, Stress im Alltag oder auch das Betreiben von Sport.

Solange die Zykluslänge trotz Schwankungen im oben genannten Rahmen bleibt, besteht kein Grund zur Sorge. Bleibt die Regelblutung allerdings aus, ohne dass Sie schwanger sind, oder sind die Schwankungen extrem, sollten Sie einen Arzt konsultieren.

2. Mit der Kalendermethode auch unregelmäßige Zyklen verstehen

Gerade bei unregelmäßigen Monatszyklen ist es wichtig, dass Sie sich, wenn ein Kinderwunsch besteht, gut mit Ihrem Körper auskennen und verstehen lernen, wann die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden, am größten ist. Daher empfiehlt es sich, mithilfe der Kalendermethode Buch über Ihren Eisprung und die fruchtbaren Tage zu führen.

Als Faustregel gilt für alle Frauen, dass Sie den Tag des Eisprungs ermitteln können, indem Sie die folgende Formel anwenden: 1. Tag der letzten Periode + (durchschnittliche Dauer des Zyklus– 15 Tage). Dies bedeutet zum Beispiel, dass bei einem 30-tägigen Zyklus der Eisprung vermutlich am 15. Tag nach Beginn der Periode einsetzt.

kalender mit markierungen und blumen

Die sogenannte Kalendermethode gibt Aufschluss über den Tag des Eisprungs.

Mit den im Folgenden erklärten Methoden können Sie überprüfen, ob die 15-Tage-Regel bei Ihnen auch zutrifft. Wenn dies der Fall ist, hilft Ihnen die Kalendermethode Ihnen dabei, für jeden Zyklus den ungefähren Tag des Eisprungs zu bestimmen. Dies bedeutet, dass die Tage davor die fruchtbaren Tage sind. Übrigens können Sie zusätzlich Ihre Basaltemperatur messen, die sich in der fruchtbaren Zeit erhöht.

2.1 Veränderungen des Ausflusses gibt Hinweise auf die Fruchtbarkeit

Ein weiterer Hinweis darauf, in welcher Phase des Monatszyklus sich Ihr Körper aktuell befindet, kann der natürliche Ausfluss sein. Beobachten Sie aufmerksam, wie sich dieser verändert: In den fruchtbaren Tagen kurz vor dem Eisprung ist der Ausfluss oft transparent, zieht Fäden und hat eine sehr flüssige Konsistenz. Nach dem Eisprung, wenn Sie für etwa zwei Wochen nicht mehr fruchtbar sind, wird der Ausfluss weiß oder gelblich und verändert seine Konsistenz bis hin zu bröckelig am Ende des Zyklus.

Indem Sie also Ihren vermuteten Tag des Eisprungs im Kalender notieren und zugleich auf die Qualität des Ausflusses achten, können Sie bereits viele wichtige Informationen über Ihre Fruchtbarkeit sammeln – unabhängig von Schwankungen im Monatszyklus.

2.2. Den Eisprung mit Ovulationstest zeitlich verorten

Eine recht sichere Methode, um den Eisprung zeitlich genau zu bestimmen, ist ein Ovulationstest. Hierbei urinieren Sie auf einen kleinen Teststab, der sich entsprechend färbt und damit einen Hinweis darauf gibt, wie Ihre Hormonlage ist. Etwa 24 bis 36 Stunden vor dem Eisprung steigt der Gehalt des luteinisierenden Hormons (LH), das für den Eisprung zuständig ist, deutlich an. Sobald Sie mit dem Ovulationstest also Veränderungen feststellen, dürfen Sie sicher sein, dass der Eisprung kurz bevorsteht. Sie befinden sich bereits in der fruchtbaren Phase.

Nutzen Sie den Ovulationstest am besten während mehrerer Zyklen, um trotz Unregelmäßigkeiten zu bestimmen, an welchem Tag nach Beginn der Periode Ihr Eisprung normalerweise einsetzt. Gerade, wenn Sie erst vor kurzem die Pille abgesetzt haben und Ihr Körper sich noch einpendelt, ist es hilfreich, mit dieser Methode den Eisprung zu analysieren.

3. Kinderwunsch: Auch bei Zyklusschwankungen kein Problem

Vorausgesetzt, dass Ihre Zyklusschwankungen nicht über die normalen Unregelmäßigkeiten hinausgehen, sollte es kein Problem für Sie darstellen, die fruchtbaren Tage zu ermitteln. Dadurch erhöht sich auch deutlich die Chance, schwanger zu werden.

frau liegt im bett

Lernen Sie Ihren Körper und die Anzeichen der verschiedenen Zyklusphasen durch genaue Beobachtung und Messung gut kennen.

Nutzen Sie die beschriebene Kombination an Methoden, um Ihren Zyklus zu verstehen und achten Sie auch darauf, was Schwankungen beeinflussen könnte. Ein Wechsel der Zeitzone, eine lange Reise oder andere ungewöhnliche Situationen zum Beispiel führen fast immer zu Schwankungen. Was tun, um den Kinderwunsch zu erfüllen? Lesen Sie abschließend noch einmal diese Zusammenfassung der besten Methoden, um den Eisprung und die fruchtbaren Tage zu erkennen. Diese müssen Sie dann nur noch gemeinsam mit Ihrem Partner optimal ausnutzen.

  • Per Kalendermethode feststellen, ob der 15. Tag nach Einsetzen der Blutung auch bei Ihnen dem Eisprung entspricht
  • Durch Messen der Basaltemperatur die fruchtbaren Tage mit leicht erhöhter Temperatur erkennen
  • Ausfluss beobachten, um die Vorbereitungen des Körpers auf den Eisprung zu verstehen
  • Mit einem Ovulationstest den genauen Zeitpunkt des Eisprungs erkennen

 

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Bildnachweise: Rido/Adobe Stock, LarsZ/shutterstock, valeriiaarnaud/shutterstock (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)

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