Das Milchzahngebiss ist in der Regel mit etwa 30 Monaten vollständig ausgebildet. In einem Alter von durchschnittlich fünf Jahren werden die Milchzähne durch die bleibenden Zähne ersetzt.
Der Zahnwechsel beim Kind verläuft in verschiedenen Phasen. Dabei gibt es eine feste Reihenfolge, in der die Milchzähne durch die bleibenden Zähne ersetzt werden.
In der Zeit des Zahnwechsels kommt es zu einer Umstellung des gesamten Körpers, die auch mit seelischen Veränderungen einhergeht. In manchen Fällen können zusätzliche Probleme, wie schief wachsende Zähne oder Zahnfleischentzündungen hinzukommen.
Der Zahnwechsel beim Kind geht klassischerweise mit dem Übergang vom Kleinkindalter zum Schulalter einher. Obwohl der Zahnwechsel in den meisten Fällen ohne Schmerzen abläuft, haben viele Kinder in dieser Zeit mit Ihrer Psyche zu kämpfen. Warum ist das so?
In unserem Ratgeber bekommen Sie viele wichtige Informationen rund um den Zahnwechsel bei einem Kind. Wir erklären Ihnen, in welchem Alter der Zahnwechsel beginnt und wie lange es dauert, bis die bleibenden Zähne komplett durchgebrochen sind. Zudem zeigen wir Ihnen auf, welche Probleme mit dem Zahnwechsel verbunden sein können.
Inhaltsverzeichnis
Im Laufe des Lebens stehen Menschen zwei verschiedene Garnituren von Zähnen zur Verfügung: die Milchzähne und die bleibenden Zähne. Die bleibenden Zähen bleiben uns oftmals bis ins hohe Alter erhalten. Bereits im Mutterleib entwickeln sich die Anlagen für das jeweilige Gebiss.
Als Baby hat der Mensch noch keine Zähne. Dies ist auch gut so, da diese die Brust der Mutter beim Stillen verletzten würden. Erst in einem Alter von sechs bis acht Monaten zeigen sich die ersten kleinen Zähnchen.
Die Milchzähne entwickeln sich von vorne nach hinten. Das bedeutet, dass sich zuerst die Schneidezähne, dann die Eckzähne und daraufhin die Backenzähne herausbilden. Mit etwa 30 Monaten ist die Entwicklung des Milchzahngebisses abgeschlossen. Dieses besteht aus insgesamt 20 Zähnen.
Achtung: Auch wenn die Milchzähne wieder ausfallen, sollten sie so gut wie möglich gepflegt werden. Regelmäßiges Zähneputzen ist daher enorm wichtig. Bildet sich Karies, kann dies die weitere Ausbildung des Kiefers negativ beeinflussen.
Das bleibende Gebiss besteht inklusive der Weisheitszähne hingegen aus insgesamt 32 Zähnen. Das bedeutet, dass die alten Zähne nicht nur ersetzt werden, sondern auch neue hinzukommen, die sogenannten Zuwachszähne.
Ein kindgerechtes Video zum Thema Zähne und Zahnwechsel finden Sie hier:
Ab einem Alter von etwa fünf Jahren beginnt bei den meisten Kindern der Zahnwechsel. Durch die neuen Zähne werden die Wurzeln der Milchzähne aufgelöst, sodass Platz für die zweiten, bleibenden Zähne geschaffen werden kann. Das bedeutet, dass die Milchzähne nach und nach wackeln und daraufhin ausfallen.
Im bleibenden Gebiss gibt es sowohl Ersatzzähne als auch Zuwachszähne. Während die Ersatzzähne die Milchzähne ersetzen, wird durch die Zuwachszähne die Zahnanzahl insgesamt erhöht. Die Ausbildung des gesamten bleibenden Gebisses kann bis zum 30. Lebensjahr dauern.
Der Zahnwechsel durchläuft insgesamt drei verschiedene Phasen, die jedoch immer die gleiche Reihenfolge aufweisen:
Die Initiative proDente stellt zum Thema Zahnwechsel eine interaktive Grafik zur Verfügung. Dort können sich Eltern zusammen mit Ihren Kindern anschauen, wie der Zahnwechsel vonstattengeht. Diese Grafik finden Sie hier.
Die Zeitangaben der einzelnen Phasen sind lediglich Richtwerte. Machen Sie sich daher keine Sorgen, wenn der Zahnwechsel bei Ihrem Kind verspätet eintritt.
In der Regel verläuft der Zahnwechsel komplikationslos. Sie können Ihr Kind jedoch unterstützen, indem Sie die lockeren Milchzähne in regelmäßigen Abständen vorsichtig wackeln. Auf diese Weise kann der Zahn schneller und leichter ausfallen.
Kinder freuen sich zumeist über das Ausfallen der Zähne, da sie ganz gespannt auf die neuen Zähne warten können. Stellen Sie Ihrem Kind am besten eine Dose zur Verfügung, in dem es die alten Zähne sammeln kann.
Im Gegensatz zum ersten Zahnen bereitet der Zahnwechsel häufig keine Schmerzen, da der Milchzahn ein sogenannter Platzhalter ist. So können sich die bleibenden Zähne einfach in die Lücke schieben. Bei einigen Kindern kann es beim Zahnwechsel jedoch zu Störungen und Problemen kommen, die sehr unangenehme Folgen haben können.
Fluide sind enorm wichtig, um Karies vorzubeugen. Sie härten den Zahnschmelz, sodass dieser widerstandsfähiger gegenüber Säuren ist. Bereits bei Milchzähnen sollte eine fluoridhaltige Zahnpasta eingesetzt werden.
Das häufigste Problem ist, dass die bleibenden Zähne nicht an der vorgesehenen Stelle durchbrechen. Dadurch kann sich das Zahnfleisch entzünden, sodass Mundgeruch, Übelkeit und Schmerzen die Folge sind. Wenn die Wurzeln der Milchzähne daraufhin nicht aufgelöst werden und die Zähne nicht von selbst ausfallen können, müssen Sie von einem Zahnarzt gezogen werden.
Die Fehlstellungen können durch einen zu engen Kiefer oder permanenten äußeren Druck zustande kommen. Die Schiefstände lassen sich am besten durch das Einsetzen einer Zahnspange richten.
Während des gesamten Zahnwechsels ist eine intensive Zahnpflege notwendig. Das liegt vor allem daran, dass die Schmelzreifung der bleibenden Zähne noch nicht abgeschlossen ist. Ist die Hygiene des Mundes unzureichend, kann das zu einem entzündeten Zahnfleisch, Karies oder Parodontitis kommen. Suchen Sie daher zur Prophylaxe regelmäßig einen Zahnarzt auf.
Aber nicht nur der Körper, sondern auch die Psyche kann durch den Zahnwechsel beim Kind in Mitleidenschaft gezogen werden. Durch die Veränderung des Körpers kommt es auch zu einer inneren Zerrissenheit. Viele Eltern berichten, dass ihr Kind in dieser Zeit häufig unruhig, traurig oder sogar aggressiv ist.
In diesem Fall handelt es sich wahrscheinlich um die sogenannte Zahnlückenpubertät. Diese beginnt häufig bereits im Vorschulalter. Die Kinder fangen an zu rebellieren und äußern den Wunsch nach mehr Selbstständigkeit.
Folgende Symptome sprechen für die Zahnlückenpubertät:
Es gibt viele Möglichkeiten, wie Sie Ihr Kind während der Zeit des Zahnwechsels unterstützen können. Wichtig ist, dass Sie Ihrem Kind Geborgenheit schenken und das Gefühl vermitteln, dass Sie immer da sind. Um die Psyche zu stärken, können in einigen Fällen auch äußerliche Veränderungen hilfreich sein. Eine neue Frisur oder ein anderer Kleidungsstil tragen oftmals zu einem ganz neuen Körpergefühl bei.
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