In den meisten Fällen entscheiden sich Frauen aus psychischen Gründen für einen Wunschkaiserschnitt. Sie haben entweder Angst vor den Geburtsschmerzen, dem Kontrollverlust oder davor, dass es bei der Entbindung zu Komplikationen kommt, die im schlimmsten Fall tödliche Folgen für die Mutter und/oder das Kind haben können.
Ein Wunschkaiserschnitt wird in der Regel etwa eine Woche vor dem errechneten Geburtstermin angesetzt. Einige Tage zuvor erklärt der behandelnde Arzt, wie die Betäubung und die anschließende Geburt ablaufen. Anschließend wird das Baby mithilfe der Misgav-Ladach-Methode auf die Welt gebracht.
Ein Kaiserschnitt auf Wunsch ist für Frauen besser planbar und bringt den Vorteil mit sich, dass die Entbindung schmerzfrei ist. Allerdings kann es wie bei jeder anderen Operation zu Komplikationen kommen. Beim Baby treten zudem manchmal Anpassungsstörungen auf.
Die Art der Entbindung ist eines der Themen, welches unter Müttern sehr kontrovers diskutiert wird. Während einige Mütter den Wunschkaiserschnitt als entspanntere Geburtsvariante wahrnehmen, sprechen sich wiederum andere Mütter vehement gegen den geplanten Eingriff in die Natur aus.
In diesem Artikel möchten wir die Gründe für einen geplanten Kaiserschnitt genauer beleuchten. Wir klären Sie darüber auf, wie der Wunschkaiserschnitt abläuft und mit welchen Vor- und Nachteilen er verbunden ist.
Inhaltsverzeichnis
In der Schwangerschaft sollte sich jede Frau frühzeitig Gedanken darüber machen, auf welche Weise sie ihr Kind zur Welt bringen möchte. Natürlich kann es passieren, dass dieser Wunsch aufgrund äußerer Umstände und Komplikationen nicht realisiert werden kann. Dennoch ist es wichtig, einen generellen Plan zu haben.
Bei der Überlegung, ein Kind entweder auf normale Weise oder per Kaiserschnitt zur Welt zu bringen, spielen jedoch nicht nur Wünsche, sondern auch Ängste und Sorgen eine große Rolle.
Der häufigste Grund für einen Kaiserschnitt auf Wunsch ist die Angst vor den Geburtsschmerzen. Die betroffenen Frauen machen sich Sorgen, dass sie die Schmerzen nicht aushalten und die Kontrolle über die gesamte Situation verlieren. Der Grund für diese Angst liegt in diesem Fall zumeist in einem mangelnden Vertrauen dem eigenen Körper gegenüber.
Viele Frauen haben jedoch auch Angst, dass während der Entbindung etwas schiefläuft, sodass die Gesundheit der Mutter und/oder des Kindes gefährdet sein könnte.
Einige Mütter, die sich eigentlich einen geplanten Kaiserschnitt gewünscht, ihr Baby aber auf natürliche Weise auf die Welt gebracht haben, berichten größtenteils von positiven Erfahrungen. Die meisten von ihnen konnten es kaum glauben, dass ihr eigener Körper solche Wunder vollbringen kann.
Möchten Sie Ihr Kind per Kaiserschnitt auf die Welt bringen, sollten Sie dies dem von Ihnen ausgewählten Krankenhaus frühzeitig mitteilen. Ein Wunschkaiserschnitt wird meist eine Woche vor dem errechneten Termin angesetzt. Eine weitere Woche zuvor findet ein Gespräch zwischen dem Arzt und den werdenden Eltern bezüglich der Betäubung und des Ablaufs statt.
Während ein Kaiserschnitt aus akuten medizinischen Gründen häufig unter Vollnarkose stattfindet, werden Sie bei einem geplanten Kaiserschnitt in der Regel per Spinalanästhesie betäubt. Mit einer speziellen Nadel spritzt der Anästhesist das Narkosemittel zwischen den Lendenwirbeln ins Nervenwasser. Damit die werdenden Eltern nichts von der Prozedur mitbekommen, wird vor dem Bauch ein Sichtschutz angebracht.
Sobald die Betäubung wirkt, setzen die Ärzte oberhalb des Schambeins einen etwa zehn Zentimeter langen Schnitt, um daraufhin die Haut Schicht für Schicht aufzuspalten und das Baby anschließend aus der Gebärmutter zu holen. Diese Technik wird als Misgav-Ladach-Methode bezeichnet.
Nachdem die Nabelschnur durchtrennt wurde, darf die Mutter ihr Kind in den Armen halten. Der Arzt entnimmt daraufhin die Plazenta und vernäht sowohl die Gebärmutter als auch die Bauchdecke. Insgesamt dauert ein Wunschkaiserschnitt nicht länger als circa 60 Minuten.
Sie müssen einen Wunschkaiserschnitt nicht selber zahlen. Die Kosten für den Eingriff übernimmt die Krankenkasse. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie gesetzlich oder privat versichert sind. Die Kostenübernahme kann lediglich abgelehnt werden, wenn eine ärztliche Zustimmung fehlt.
Ist Ihre Familienplanung nach der Geburt Ihres Kindes abgeschlossen, können Sie auf Wunsch auch im gleichen Zug eine Sterilisation durchführen lassen. Dadurch, dass kein weiterer Eingriff notwendig ist, reduziert sich das gesundheitliche Risiko. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Kosten in der Regel von der Krankenkasse übernommen werden.
Einen kurzen Einblick, wie ein geplanter Kaiserschnitt verläuft, bekommen Sie in diesem Video:
Wenn sich Frauen gegen eine vaginale Geburt entscheiden, tun sie dies jedoch zumeist nicht nur aus Angst, sondern weil sie sich auch Vorteile von dieser Art der Geburt erhoffen. Ein geplanter Kaiserschnitt ist wesentlich besser planbar und ermöglicht eine schmerzfreie Entbindung. Zudem kommt es nicht zu Dammverletzung und seltener zu Schädigungen des Beckenbodens.
Ein Kaiserschnitt bringt jedoch nicht nur Vorteile, sondern auch Risiken mit sich. Dadurch, dass es zu kaiserschnittbedingten Komplikationen kommen kann, müssen Mütter mindestens drei Tage im Krankenhaus bleiben. Zudem kann es vorkommen, dass ein Baby Anpassungsstörungen hat. Babys, die per Kaiserschnitt zur Welt kommen, haben ein höheres Risiko für Allergien, Asthma, Zöliakie und Diabetes mellitus.
Im Folgenden bekommen Sie noch einmal einen kurzen Überblick über die wichtigsten Vor- und Nachteile, die mit einem geplanten Kaiserschnitt einhergehen.
Frauen, die sich bewusst für einen geplanten Kaiserschnitt entscheiden, werden in unserer Gesellschaft nicht selten verurteilt und angefeindet. Der Großteil der Menschen ist noch immer der Meinung, dass die natürliche Geburt die gesündeste und natürlichste Variante der Entbindung ist.
Aber auch wenn die Mehrheit dieser Meinung ist, sollten Sie diese wichtige Entscheidung nicht vom Standpunkt anderer Menschen abhängig machen. Lassen Sie sich stattdessen von Ihrem Frauenarzt oder Ihrer Hebamme ausführlich über die jeweiligen Vorteile und Risiken beraten. Nur auf diese Weise ist eine eigenverantwortliche Abwägung möglich.
Sprechen Sie in diesem Zuge auch unbedingt über Ihre Sorgen und Ängste. Je besser und liebevoller Sie betreut werden, desto einfacher wird es für Sie sein, eine Entscheidung zu treffen, die Ihren eigenen Wünschen und Vorstellungen entspricht.
Hören Sie außerdem stets auf Ihre eigene Intuition. Haben Sie ein ungutes Gefühl im Hinblick auf eine normale Geburt, sollten Sie sich weder von Ihrer Familie noch von Ihren Freunden reinreden lassen. Jede Mutter muss selbst entscheiden, auf welche Weise Sie das Wunder der Geburt erleben möchte.
Wenn Sie Ihr Kind per Kaiserschnitt auf die Welt bringen, werden Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit auch jedes weitere Kind per Kaiserschnitt bekommen müssen. Dennoch ist eine Spontangeburt grundsätzlich möglich.
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