Würmer bei Kindern – Diagnose und Behandlung

   
von Christiane S. - letzte Aktualisierung:

Eine Wurminfektion bei Kindern kommt sehr häufig vor. Viele Eltern erschrecken bei dieser Diagnose zunächst und zugegeben ist die Vorstellung, Würmer im Körper zu haben auch alles andere als schön. Wir verraten Dir, wie Du eine Wurminfektion bei Deinem Kind erkennen kannst und welche Behandlungen dann durchgeführt werden sollten.

Was ist eine Wurminfektion?

Eine Wurminfektion wird durch Parasiten verursacht. Würmer können auf ganz unterschiedliche Art und Weise, zum Beispiel durch verunreinigte Nahrung, ungeschützten Geschlechtsverkehr oder Kontakt mit einem infizierten Tier, auf den Menschen übertragen werden. Zu den häufigsten Wurminfektionen bei Kindern zählen der Madenwurm, der Rinderbandwurm, der Fuchsbandwurm und der Fischbandwurm.

Anzeichen und Symptome

Eine Infektion durch Madenwürmer erfolgt häufig über den Verzehr von verunreinigter Nahrung oder durch direkten Kontakt mit infizierten Personen. Die Symptome bei einer Madenwurm-Infektion zeichnen sich durch starken Juckreiz im Analbereich, Unruhe, Appetitlosigkeit und nächtliches Aufwachen aus.

Der Fuchsbandwurm wird meist durch den Verzehr von rohem und unzureichend gekochtem Fleisch übertragen. Symptome dieser Infektion sind vor allem Müdigkeit, Gewichtsverlust, Bauchschmerzen und Appetitlosigkeit.

Eine Fischbandwurm-Infektion sieht ähnlich aus. Die Übertragung erfolgt dabei meist durch den Verzehr von rohem oder nicht gut gekochtem Fisch. Zu den Symptomen zählen ebenfalls starke Erschöpfung, Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen und Gewichtsverlust.

Auch der Rinderbandwurm wird häufig über unzureichend gekochtes Fleisch übertragen. Anzeichen für eine Infektion sind hier vor allem Veränderungen des Stuhlgangs und ebenfalls Müdigkeit, Bauchschmerzen und Gewichtsverlust.

Diagnose

Sollte ein Kind einige der Symptome aufweisen ist es in jedem Fall empfehlenswert direkt einen Kinderarzt aufzusuchen. Nur hier kann eine genaue Diagnose gestellt und die richtige Medikation eingeleitet werden.

Zunächst einmal wird der Arzt eine körperliche Untersuchung durchführen. Er wird das Kind nach den unterschiedlichen Symptomen wie Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Juckreiz, Appetitlosigkeit oder Müdigkeit fragen.

Danach wird der Arzt wahrscheinlich einen Stuhltest durchführen, um festzustellen, ob eine Infektion vorliegt. Dieser Test dient dazu, die genau Art der Würmer zu identifizieren. Ebenfalls möglich ist eine Blutuntersuchung. Hier muss man allerdings meist länger auf ein Ergebnis warten.

Behandlung

Obwohl eine Wurminfektion in vielen Fällen harmlos verläuft, kann es doch zu schwerwiegenden gesundheitlichen Komplikationen kommen. Daher ist es wichtig, dass eine Infektion schnell behandelt wird. Die Behandlung hängt dabei von der Art der Wurminfektion ab, die beim Kind diagnostiziert wurde.

Madenwürmer beispielsweise werden häufig mit einem einmaligen Anthelminthikum behandelt. Diese Medikamente gegen Würmer töten die Parasiten ab, so dass sie aus dem Körper des Kindes ausgeschieden werden können. Einige dieser Medikamente können ohne Rezept in der Apotheke erworben werden, für andere ist ein Rezept vom Arzt nötig. Generell empfiehlt es sich immer die Medikamente mit einem Arzt abzusprechen.

In einigen Fällen können Wurminfektionen auch durch die Einnahme von Präbiotika oder Probiotika behandelt werden. Diese Nährstoffe unterstützen das Wachstum gesunder Darmbakterien des Kindes. Eine Wurminfektion kann so verhindert oder auch behandelt werden.

Generell ist es auch wichtig, dass Eltern bei einer Wurminfektion des Kindes auch die Hygiene im Blick behalten. Würmer können durch direkten Kontakt oder durch verunreinigte Gegenstände übertragen werden. Eltern sollten daher besonders darauf achten, dass sich Kinder regelmäßig die Hände waschen. Es empfiehlt sich auch Spielzeug und andere Gegenstände regelmäßig zu reinigen.

Wurminfektionen bei Kindern kommen relativ häufig vor, können in der Regel aber gut und sicher zu Hause behandelt werden. Damit keine Komplikationen entstehen, sollte die Behandlung durch einen Arzt allerdings schnell erfolgen.

Komplikationen

Leider kann es aber bei sehr schwerwiegenden oder unerkannten Infektionen auch zu einigen Komplikationen kommen.

In seltenen Fällen kommt es bei einem Wurmbefall zu Infektionen der Leber oder der Bauchspeicheldrüse. Dies kann zu starken Bauchschmerzen und Fieber führen. Eine weitere schwerwiegende Komplikation ist die Entstehung einer Hirnhautentzündung. Diese kann unter anderem zu Sehstörungen, starken Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen führen.

Bleibt eine Infektion für längere Zeit unentdeckt, können ein Nährstoffmangel, Anämie, Gewichtsverlust und sogar Organschäden eine Folge davon sein.

Präventive Maßnahmen

Präventive Maßnahmen sind ein wichtiger Bestandteil, die zur Gesundheitsfürsorge des Kindes beitragen. Hier ist in jedem Fall auf die Handhygiene zu achten. Das Kind sollte sich immer richtig die Hände waschen, vor allem nach dem Toilettengang, nach dem Spielen im Freien und vor dem Essen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist auch die Kontrolle der Umwelt. Kinder sollten nicht an öffentlichen Orten spielen, die mit Kot verseucht sein könnten. Wenn Haustiere in der Familie vorhanden sind, sollten diese regelmäßig entwurmt werden, damit sie keine Infektion bekommen, die dann auf die Kinder übergehen könnte.

Ebenfalls sollte das Immunsystem der Kinder immer gestärkt werden. Dadurch werden sie generell weniger anfällig für diverse Krankheiten.

Das Wichtigste in Kürze

Eine Wurminfektion bei Kindern ist weit verbreitet und entsteht vor allem durch den Konsum von rohem oder unzureichend gekochtem Fleisch und Fisch, aber auch Kontakt mit anderen infizierten Menschen oder Tieren. Die Symptome sind meist sehr eindeutig und sollten dann von einem Arzt untersucht werden. Dieser kann die genau Art der Infektion diagnostizieren und die Behandlung einleiten. Wurminfektionen lassen sich in der Regel sehr gut behandeln. In einzelnen Fällen kann es allerdings auch zu schweren Komplikationen kommen. Ebenfalls hilfreich ist es, auf einige präventive Maßnahmen zu achten, damit eine Infektion erst gar nicht entsteht.

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