Beim Wochenfluss handelt es sich um einen Ausfluss, der nach der Geburt eines Kindes auftritt. Ziel ist es, das restliche Blut, Schleim und weitere Überreste aus der Schwangerschaft auszuscheiden. Auf diese Weise kann die Wundfläche nach und nach abheilen.
Die Dauer des Wochenflusses kann von Frau zu Frau sehr unterschiedlich sein. In der Regel dauert er jedoch nicht länger als sechs Wochen. Nach einem Kaiserschnitt kann er hingegen etwas länger andauern. In den unterschiedlichen Phasen ändert sich der Wochenfluss stetig bezüglich der Menge und der Farbe.
Grundsätzlich ist der Wochenfluss etwas völlig Natürliches und Normales. Kann er jedoch nicht abfließen, kann es zu einem Stau kommen. Häufige Symptome sind Fieber, Kopfschmerzen, Schüttelfrost und Abgeschlagenheit. Zudem kann der Wochenfluss einen unangenehmen Geruch aufweisen.
Auch nach der Geburt ist der weibliche Körper großen Veränderungen ausgesetzt. Während des Wochenbetts kann sich der Körper von den Strapazen erholen. Gleichzeitig findet die Rückbildung statt, bei welcher sich die Gebärmutter wieder auf die ursprüngliche Größe zusammenzieht. Der Wochenfluss spielt im Hinblick auf die Wundheilung eine besonders wichtige Rolle.
In diesem Artikel erklären wir Ihnen, was der Wochenfluss ist, wie lange er andauert und inwiefern es zu Komplikationen kommen kann. Zudem bekommen Sie Tipps, was Sie im Hinblick auf den Wochenfluss beachten sollten.
Inhaltsverzeichnis
In einer Meta-Studie haben Forscher herausgefunden, dass bis zu 15% aller jungen Mütter nach der Geburt eine postpartale Depression entwickeln. Bei Frauen, die unter Schwangerschaftsdiabetes litten, ist dieses Risiko deutlich erhöht.
Nachdem ein Baby das Licht der Welt erblickt hat, kommt es zu Nachwehen, durch welche die Plazenta aus der Gebärmutter gelöst wird. Auf diese Weise entsteht eine Wunde, die nach und nach abheilen muss. Zusätzlich müssen die Gebärmutterschleimhaut, Blutreste, die Käseschmiere und weitere Überreste der Schwangerschaft aus dem Körper ausgeschieden werden.
Daher kommt es in den ersten Wochen nach der Geburt zum Wochenfluss, der auch Lochien (griech. lochios: zur Geburt gehörend) genannt wird. Dadurch, dass die Überreste ausgeschieden und Bakterien abtransportiert werden, kann die Gebärmutter abheilen.
Der Wochenfluss setzt nicht nur nach einer natürlichen Geburt, sondern auch nach einem Kaiserschnitt ein. Denn es bleibt eine Wunde im Mutterleib zurück, egal welche Art der Entbindung stattgefunden hat. Im Falle eines Kaiserschnitts ist der Wochenfluss jedoch häufig nicht so stark ausgeprägt.
Sie können die Wundheilung und die Rückbildung unterstützen, indem Sie Ihr Kind stillen. Denn bei Frauen, die stillen, ist der Wochenfluss zu Beginn in der Regel stärker ausgeprägt. Dies ist durch die erhöhte Oxytocin-Ausschüttung bedingt. Dass die Gebärmutterschleimhaut stärker herausgepresst wird, hat wiederum den Vorteil, dass sich die Gebärmutter schneller zurückbilden kann.
Tipp: Sie können den Wochenfluss zudem aktiv anregen, indem Ihr Partner eine Bauchmassage durchführt. Bei Fragen diesbezüglich können Sie sich auch jederzeit an Ihre Hebamme wenden.
Wie lange der Wochenfluss bei Ihnen anhält, kann nicht genau vorhergesagt werden. In der Regel beträgt die Dauer etwa vier bis sechs Wochen. Innerhalb dieser Zeitspannen werden verschiedene Phasen durchlaufen.
In den ersten Tagen nach der Geburt ist der Wochenfluss besonders stark. Bis zu 100 ml werden täglich ausgeschieden. Das liegt vor allem daran, dass neben der Gebärmutterschleimhaut, der Käseschmiere und den Eihautresten auch sehr viel Blut ausgeschieden wird. Der Wochenfluss hat daher eine rote Farbe und die Konsistenz ist flüssig.
Nach etwa einer Woche verändert sich der Wochenfluss bereits sehr stark. Die Stärke nimmt ab, die Konsistenz ist sehr dünnflüssig und die Farbe ändert sich von Rot zu Braun. In dieser zweiten Phase besteht der Ausfluss vorwiegend aus weißen Blutkörperchen, Lymphen und Blutserum.
Im weiteren Verlauf schwächt sich der Wochenfluss immer weiter ab. Nun wird hauptsächlich verflüssigtes abgestorbenes Gewebe ausgeschieden, sodass der Ausfluss Gelb ist. Zudem ist er nicht mehr wässrig, sondern eher zähflüssig.
Ab der dritten Woche ist der Wochenfluss bei den meisten Frauen nur noch sehr schwach. Der Ausfluss nimmt eine weißliche Farbe an und besteht hauptsächlich aus Wundflüssigkeit.
Normalerweise wird der Wochenfluss stetig schwächer, bis er irgendwann vollständig abklingt. In einigen Fällen kann es jedoch zu Komplikationen kommen, sodass der Wochenfluss plötzlich stoppt. Häufig ist ein Stau die Ursache dafür, dass der Wochenfluss nicht richtig abfließen kann. Dieser Lochialstau kann beispielsweise durch Blutpfropfen oder Eihautreste verursacht werden.
Folgende Symptome deuten auf einen Stau des Wochenflusses hin:
Auch wenn der Wochenfluss ungewöhnlich stark stinkt, kann dies auf eine Infektion hindeuten. Der normale Geruch des Wochenflusses ist hingegen lediglich etwas fade, jedoch nicht übelriechend.
Wenn Sie eines oder sogar mehrere dieser Symptome bemerken, sollten Sie unbedingt Ihren Frauenarzt aufsuchen. Findet keine Behandlung statt, kann der Lochialstau eine Entzündung der Gebärmutter hervorrufen.
Der Arzt führt einen Ultraschall durch, um festzustellen, welche Ursache für die Symptome verantwortlich ist. Wenn sich tatsächlich noch zu viel Flüssigkeit in der Gebärmutter befindet, muss diese mithilfe eines Schlauchs abgeleitet werden. Um den Wochenfluss in Gang zu bringen, können auch Wehenmittel verabreicht werden.
Achtung: Suchen Sie außerdem unbedingt einen Arzt auf, wenn der Wochenfluss wieder an Stärke zunimmt, die Farbe wieder zu Blutrot wechselt oder vermehrt Blutklumpen ausgeschieden werden.
Früher glaubte man noch, dass der Wochenfluss besonders viele Krankheitserreger enthält und somit hochinfektiös ist. Dies konnten Wissenschaftler jedoch mittlerweile widerlegen. Der Wochenfluss ist grundsätzlich nicht krankheitserregender als die normale Periodenblutung.
Dennoch sollten Sie einige Dinge bezüglich der Hygiene beachten. Im Folgenden haben wir Ihnen ein paar praktische Tipps zum Thema Wochenfluss zusammenstellt:
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