Die Chance auf eine Schwangerschaft liegt pro Zyklus bei etwa 20 bis 30%. Die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft ohne gezielte Zyklusbeobachtung beträgt nach einem Jahr etwa 85%.
Wer seinen Zyklus genau beobachtet, kann die Chancen einer Schwangerschaft deutlich erhöhen. Infrage kommen beispielsweise Eisprungrechner, Ovulationstests oder die Beobachtung des Zervixschleims.
Die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft sinkt mit fortschreitendem Alter kontinuierlich ab. Zusätzlich können Hormonstörungen, Stress oder ein ungesunder Lebensstil zu einem unerfüllten Kinderwunsch führen.
Eltern zu sein gehört für viele Paare zu ihrer individuellen Lebensplanung dazu. Wenn sich ein Paar entscheidet, ein Kind zu bekommen, beginnt oftmals die Zeit des Wartens, denn nicht jede Frau wird gleich im ersten Zyklus schwanger.
In unserem Ratgeber möchten wir Ihnen gerne Informationen rund um das Thema Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft geben. Dazu zeigen wir Ihnen zunächst die durchschnittlichen Wartezeiten auf. Im Anschluss geben wir Ihnen Tipps, wie Sie die Wahrscheinlichkeit erhöhen können. Zuletzt erklären wir Ihnen, welche Faktoren Einfluss auf die Schwangerschaftswahrscheinlichkeit haben können.
Inhaltsverzeichnis
Viele Paare, die ein Kind bekommen möchten, sind der Meinung, dass dieses Vorhaben sofort und ohne Komplikationen gelingt. Dies ist jedoch leider nicht immer der Fall. Viele Frauen durchlaufen mehrere Zyklen, bevor sie letztendlich schwanger werden.
Eine Frau ist im Prinzip nur circa 12 bis 18 Stunden im Monat fruchtbar. Dabei handelt es sich jedoch nur um den Zeitraum der Befruchtungsfähigkeit einer Eizelle. Da die Spermien jedoch länger überleben können, erstreckt sich der Zeitraum der Fruchtbarkeit auf etwa 4 Tage pro Zyklus.
Der durchschnittliche Menstruationszyklus dauert 28 Tage. Am fruchtbarsten sind Frauen am Tag des Eisprungs und die 2 Tage vor dem Eisprung. Zwei Tage vor dem Eisprung ist statistisch gesehen die Wahrscheinlichkeit am höchsten, schwanger zu werden. Die genauen Prozentzahlen können Sie in dieser Tabelle nachschauen. Sie können die Wahrscheinlichkeit einer Befruchtung also erhöhen, indem Sie an diesen Tagen Sex ohne Verhütung haben.
Die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft liegt im ersten Zyklus bei etwa 20 bis 30%. Rechnet man diese Wahrscheinlichkeit auf die weiteren Zyklen hoch, liegt die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft nach sechs Zyklen bei etwa 80%. Diese Vorgehensweise geht jedoch nur dann auf, wenn die Paare jeweils in den fruchtbaren Tagen Geschlechtsverkehr ohne Verhütung hatten.
Um schwanger zu werden, ist es daher besonders wichtig, den eigenen Zyklus zu beobachten. Im folgenden Kapitel möchten wir Ihnen daher gerne Tipps geben, wie Sie die Chancen auf eine Schwangerschaft erhöhen können.
Ob und inwiefern es möglich ist, durch den sogenannten Lusttropfen schwanger zu werden, sehen Sie in dem folgenden Video:
Auch wenn ein Zyklus im Durchschnitt 28 Tage dauert, bedeutet dies keineswegs, dass dies auf alle Frauen zutrifft. Im Gegenteil. Der Zyklus einer Frau ist sehr individuell und variiert stetig. Das bedeutet wiederum, dass ein einfacher Eisprungkalender sehr ungenau ist. Den Eisprung mithilfe eines solchen Kalenders zu berechnen, macht demnach nur Sinn, wenn der eigene Zyklus sehr regelmäßig ist.
Eine bessere Möglichkeit ist es, einen Ovulationstest zu benutzen. Mithilfe des Morgenurins wird der LH-Wert gemessen. Zeigt der Teststreifen einen LH-Anstieg an, steht die Ovulation, also der Eisprung, kurz bevor. Studien zufolge benötigen Paare im Durchschnitt 10% weniger Zeit, um schwanger zu werden, wenn sie einen Ovulationstest benutzen.
Sie können die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft zudem positiv beeinflussen, indem Sie Ihren Zervixschleim beobachten. Beim Zervixschleim handelt es sich um ein Sekret, welches in den Drüsen des Gebärmutterhalses gebildet wird. Kurz vor dem Eisprung ist der Zervixschleim durchsichtiger und dünnflüssiger. Zusätzlich ist er dehn- und spinnbar, sodass er zwischen den Fingern gezogen werden kann.
Sie können den Zeitpunkt Ihres Eisprungs auch berechnen, indem Sie jeden Morgen Ihre Basaltemperatur messen. Die Körpertemperatur steigt nach dem Eisprung um etwa 0,2°C-0,5°C an. Allerdings ist es zu diesem Zeitpunkt oft schon zu spät, sodass die zuvor genannten Methoden wesentlich genauer und zielführender sind.
Laut einer Studie werden viele Frauen innerhalb eines Zyklus nur deshalb nicht schwanger, weil sie den Zeitpunkt des Eisprungs falsch eingeschätzt haben.
Da Frauen mit fortschreitendem Alter immer geringere Chancen haben, auf natürliche Weise schwanger zu werden, stieg auch die Anzahl der Kinderwunschbehandlungen in den letzten Jahren deutlich an. In Deutschland wurden im Jahr 2015 20.000 Kinder durch eine künstliche Befruchtung geboren.
Natürlich spielt auch das Alter der Frau eine Rolle, wenn es um die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft geht. Biologisch betrachtet sind Frauen zwischen 20 und 29 Jahren am fruchtbarsten. Die Fruchtbarkeit sinkt in den folgenden Jahren kontinuierlich. Mit etwa 35 Jahren liegt die Fruchtbarkeit noch bei etwa 25%.
Der Gesellschaftswandel wirkt sich jedoch auch auf das Alter der werdenden Mütter aus. Das Durchschnittsalter bei der Geburt des ersten Kindes liegt mittlerweile bei 29,8 Jahren. Dass Frauen ihre Kinder immer später bekommen, hat unterschiedliche Gründe. In vielen Fällen möchten Frauen zuerst ein paar Jahre arbeiten, bevor sie mit der Kinderplanung beginnen.
Es gibt jedoch noch weitere Faktoren, die sich auf die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft auswirken können.
Dazu zählen:
Wenn Sie schon seit vielen Monaten oder sogar Jahren vergeblich versuchen, schwanger zu werden, sollten Sie dringend das Gespräch mit Ihrem Frauenarzt bzw. Ihrer Frauenärztin suchen. In einigen Fällen sind Krankheiten oder eine Unfruchtbarkeit dafür verantwortlich, dass der Kinderwunsch nicht erfüllt wird. In diesem Zuge sollte sich auch Ihr Partner auf eine Unfruchtbarkeit untersuchen lassen.
Wenn Sie nach jahrelanger Einnahme der Pille schwanger werden möchten, kann es in einigen Fällen zu Zyklusstörungen kommen, die die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft mindern können. Einer Studie zufolge haben jedoch rund 68% der Frauen nach Absetzen der Pille sofort einen Zyklus mit Eisprung.
Neben der Ermittlung der fruchtbaren Tage spielt auch die Häufigkeit des Geschlechtsverkehrs eine wichtige Rolle. Dieser sollte weder zu häufig noch zu selten stattfinden. Wenn Sie schwanger werden möchten, sollten Sie alle zwei bis drei Tage Sex haben. Dies trägt dazu bei, dass die Konzentration der Spermien besonders hoch ist.
Nein. Die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft ist nicht geringer, wenn Sie zuvor eine Fehlgeburt erlitten haben. Einige Experten sind sogar der Meinung, dass die Chance, erneut schwanger zu werden, innerhalb der ersten drei Monate nach der Fehlgeburt größer ist.
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