Muttermilch ist von Natur aus optimal an die Bedürfnisse eines Babys angepasst. Die Muttermilch ist reich an Abwehrstoffen, Immunstoffe und Vitaminen. Sie ist immer in ausreichender Menge vorhanden, sodass sich Eltern keine Gedanken über eine Unterversorgung machen müssen.
Stillen hat viele gesundheitliche Vorteile. So reduziert das Stillen zum Beispiel das Risiko des plötzlichen Kindstods. Zudem kommt es beim Baby seltener zu Infektionen, Durchfallerkrankungen, Übergewicht und Diabetes Typ 2. Bei Müttern senkt das Stillen das Risiko für eine Reihe von Krebsarten. Die Ausschüttung von Oxytocin hat zudem eine antidepressive Wirkung.
Wunde Brustwarzen und ein Milchstau zählen zu den häufigsten Stillproblemen, die bei Frauen auftreten. Für einige Frauen bedeutet das Stillen auch so große Einschränkungen, dass Sie die Muttermilch gegen die Flasche eintauschen.
Immer wieder hören wir, dass Muttermilch in den ersten Wochen und Monaten die beste Nahrung für ein neugeborenes Kind ist. Aber nicht nur Babys, sondern auch Mütter sollen vom Stillen profitieren. Aber was sind die Vorteile des Stillens? Und gibt es auch Nachteile?
In diesem Artikel veranschaulichen wir Ihnen, was die Vorteile des Stillens für Kinder und Mütter sind. Wir verraten Ihnen, bis wann das Stillen empfohlen ist und welche Nachteile oder Probleme durch das Stillen auftreten können.
Inhaltsverzeichnis
Viele Frauen machen sich bereits in der Schwangerschaft Gedanken darüber, ob sie ihr Kind stillen oder mit Pre-Nahrung versorgen möchten. Da dies ein sehr intimes und sensibles Thema ist, sollte jede Mutter für sich selbst entscheiden, wie sie ihr Baby versorgen möchte.
Bereits in der Schwangerschaft bereiten verschiedene Hormone die Brust auf das Stillen vor. Sobald die Plazenta nach der Geburt des Babys abgestoßen wurde, stellen sich die Hormone um, sodass die Milchproduktion in Gang kommt. Um den Milchfluss zu aktivieren, braucht es jedoch einen regelmäßigen Saugreiz.
Das Kolostrum (die Vormilch) hat eine gelbliche Farbe und eine dickflüssige Konsistenz. Die Vormilch steht dem Baby direkt nach der Geburt zur Verfügung und enthält besonders viele Abwehrstoffe. Daher wird sie auch häufig als flüssiges Gold bezeichnet.
Aber auch die sich daran anschließende, hellere und dünnflüssigere Muttermilch enthält viele kostbare Nährstoffe, die ein Säugling benötigt. Die Muttermilch verändert sich zudem kontinuierlich, sodass die Zusammensetzung immer perfekt auf die Entwicklung des Kindes abgestimmt ist.
Da Muttermilch in den ersten Lebensmonaten die beste Ernährung für Ihr Kind ist, sollten Sie versuchen, Ihr Kind mindestens sechs Monate ausschließlich mit Muttermilch versorgen. Diese Zeitspanne entspricht zudem den Empfehlungen der WHO.
Nach dem 6. Monat können Sie Ihr Kind langsam an Beikost gewöhnen und nur noch nach Bedarf stillen. Grundsätzlich können Sie Ihr Kind so lange zusätzlich mit Muttermilch versorgen, wie Sie und Ihr Baby es möchten. Das Langzeitstillen ist jedoch in unserer Gesellschaft sehr umstritten.
Die in der Muttermilch enthaltenen Nährstoffe sind besonders für Frühgeborene sehr wichtig. Kommt ein Baby jedoch zu früh auf die Welt, reicht die Milch der eigenen Mutter meist nicht aus. In diesem Fall kann auf Muttermilchspenden von anderen Müttern zurückgegriffen werden. Da es nur wenig Spendermilch gibt, ist diese besonders kostbar. Möchten Sie Muttermilch spenden, können Sie hier nachschauen, wo sich entsprechende Kliniken befinden.
Stillen ist nicht nur die perfekte Ernährungsform, sondern spielt auch für die Gesundheit des Kindes eine große Rolle. Durch die Immunstoffe und Antikörper in der Muttermilch leiden gestillte Kinder im Laufe ihres Lebens seltener an Neurodermitis oder Allergien. Sogar Infektionen, wie Mittelohrentzündungen oder Magen-Darm-Probleme, treten seltener auf.
Auch das Risiko für den plötzlichen Kindstod kann durch das Stillen gesenkt werden. Stillen hat außerdem einen positiven Effekt auf den Körper. Durch das Saugen an der Brust können sich Gaumen und Kiefer besser entwickeln, sodass Kinder später seltener unter Fehlstellungen leiden. Zudem findet eine Kräftigung der Kopf- und Halsmuskulatur statt.
Für das Kind ist das Stillen zudem auch in Bezug auf die psychosoziale Entwicklung wichtig. Laut verschiedener Studien neigen gestillte Kinder deutlich seltener zu Verhaltensauffälligkeiten oder Lernproblemen.
Zudem gibt es einige Theorien, dass sich das Stillen positiv auf die Entwicklung des Gehirns auswirkt. So fanden Forscher bei Stillkindern bis zu 20 bis 30 % mehr weiße Substanz, die für die Signalgebung zwischen den verschiedenen Gehirnregionen von Bedeutung sind. Gestillte Kinder haben nach den Ergebnissen entsprechender Studien in der Schule bessere Noten sowie einen höheren IQ.
Weitere langfristige Vorteile vom Stillen, die sich für das Kind ergeben, sind unter anderem ein besseres Sehvermögen sowie ein geringeres Risiko an Fettleibigkeit oder Diabetes zu erkranken. Forscher konnten zudem beobachten, dass gestillte Kinder stressresistenter als Flaschenkinder sind.
Aber Stillen ist nicht nur für das Kind, sondern auch für die Mutter von Vorteil. Die Vorteile des Stillens zeigen sich im Hinblick auf die Gesundheit, die Bindung sowie die Finanzen.
Im Folgenden möchten wir Ihnen gerne die wichtigsten Vorteile des Stillens für die Mutter in einem Überblick veranschaulichen:
In diesem Video sehen Sie noch einmal die Vorteile vom Stillen für Mutter und Kind im Überblick:
Wie wir bereits gesehen haben, bringt das Stillen viele Vorteile mit sich. Einige Mütter haben jedoch von Anfang an Probleme mit dem Stillen, die im schlimmsten Fall dazu führen, dass das Kind abgestillt und stattdessen mit dem Fläschchen gefüttert wird.
Die häufigsten Stillprobleme sind zu wenig Milch, Milchstau, Brustdrüsenentzündungen und wunde Brustwarzen. In vielen Fällen lassen sich diese Probleme mit einigen Tricks lösen. So können Sie beispielsweise ohne Stillhütchen stillen, die Stilltechnik wechseln oder Entspannungsübungen durchführen. Oftmals hilft es auch schon, das Kind häufiger anzulegen.
Diese Stillprobleme tragen dazu bei, dass das Stillen zum Nachteil wird und nicht mehr als angenehm empfunden werden kann.
Die Stillzeit kann für Mütter außerdem sehr anstrengend sein und sich schnell zum Full-Time-Job entwickeln. Die Nachteile ergeben sich dabei durch die vielen Einschränkungen, die sich für die Mütter ergeben. So müssen Mütter ständig verfügbar sein und während der gesamten Stillzeit auf Alkohol und Nikotin verzichten.
Tipp: Möchten Sie von den Vorteilen des Stillens profitieren, aber sich dennoch häufiger Auszeiten gönnen, sollten Sie die Muttermilch abpumpen und in speziellen Muttermilchbeuteln im Kühlschrank oder Gefrierfach lagern. Auf diese Weise kann Ihr Partner das Kind versorgen, während Sie die Zeit für sich genießen.
Bildnachweise: © LIGHTFIELD STUDIOS - stock.adobe.com, © Alena Ozerova - stock.adobe.com, © Kzenon - stock.adobe.com, © NorGal - stock.adobe.com (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)