Eine frühzeitige Förderung hilft Kindern dabei, Defizite auszugleichen oder aber eine exzellente Fingerfertigkeit zu entwickeln.
Besonders schwer sind der Wechsel über eine gedachte Mittellinie sowie die gleichzeitige bzw. unabhängige Koordination beider Hände. Stellen sich jedoch allgemein große Probleme dar, liegt eine Störung der visuomotorischen Fähigkeiten nahe.
Geläufiger ist Ihnen die Visuomotorik wahrscheinlich unter dem Begriff der Hand-Auge-Koordination. Die Visuomotorik verbessert sich schrittweise im Laufe der Entwicklung.
Der Bereich der Visuomotorik umfasst die Auge-Hand-Koordination. Diese entwickelt sich bei Kindern schrittweise, ist jedoch Voraussetzung für nahezu jegliche Bewegung im Alltag.
In unserem Artikel zeigen wir Ihnen, warum die visuomotorische Koordination so wichtig ist und mit welchen Übungen Sie sie bei Ihrem Kind fördern können.
Inhaltsverzeichnis
Babys müssen erst langsam lernen, zielgerichtete Bewegungen auszuführen. Während dies in den ersten Lebensmonaten noch eine sehr eingeschränkte Rolle spielt, gewinnt die Auge-Hand-Koordination zunehmend an Bedeutung.
Sobald Kinder aktiv nach etwas greifen, einen Gegenstand in der Hand drehen und festhalten können, erfordert dies ein komplexes Zusammenspiel zwischen Augen und Fingern.
Laut Definition ist die Visuomotorik ein Teilbereich der Sensomotorik. Sie stellt sozusagen die Verbindung zwischen der visuellen Wahrnehmung sowie den darauf folgenden körperlichen Bewegungen dar.
Da sich die Auge-Hand-Koordination schrittweise verbessert, ist es nicht immer leicht, zu erkennen, ob die visuomotorische Geschwindigkeit ausreichend ist.
Es existieren jedoch zahlreiche Übungen, um Kindern frühzeitig bei der Verbesserung der Wahrnehmung zu helfen.
Hinweis:Gehen Sie mit Ihrem Kind zu allen U-Untersuchungen. Hier erfolgt stets ein kurzer Test hinsichtlich der Visuomotorik.
Eventuelle Verzögerungen oder eine Störung lassen sich so frühzeitig erkennen.
Damit sich Kinder frei im Raum bewegen und ihren eigenen Körper einschätzen können, müssen Kinder die Umwelt stets im Blick haben.
Es erfolgt ein permanenter Abgleich der eigenen Position des Körpers, um das Gleichgewicht zu halten und bei Bewegungsänderungen stets darauf reagieren zu können.
Das Gehirn bildet die Schnittstelle zwischen der visuellen Wahrnehmung durch die Augen sowie der entsprechenden Koordination der Hände.
Besonders deutlich werden Probleme häufig im Rahmen der Einschulung. Spätestens an dieser Stelle wird es notwendig, dass Kinder einen Stift halten und der Bewegung mit den Augen folgen können, um Schreiben zu lernen. Der Teilbereich der Graphomotorik beschäftigt sich explizit mit diesem Thema.
Doch nicht nur beim Schreiben, sondern in vielen verschiedenen Situationen ist eine gute visuomotorische Koordination gefragt:
Wie Sie anhand dieser kurzen beispielhaften Aufzählung sehen, betrifft die Visuomotorik nahezu sämtliche Lebensbereiche. Sowohl im Alltag, bei Spielen oder auch im Sport ist eine gute und vor allem schnelle Verbindung zwischen dem Gesehenen und der körperlichen Reaktion nötig.
Achtung: Wirken die Bewegungen beim Fangen eines Balls, dem Schlag mit einem Schläger oder aber beim Malen und Schreiben abgehackt, so deutet dies auf eine unzureichende Visuomotorik hin.
Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, wie Sie die Visuomotorik im Kindergarten oder auch zu Hause fördern können.
Besonders wichtig ist es dabei, dass sich die Übungen nicht zu sehr ähneln, sondern verschiedene Fähigkeiten der Hand-Auge-Koordination fordern.
In den folgenden Zeilen möchten wir Ihnen einige Grundübungen kurz vorstellen:
Mit einfachen Geschicklichkeitsspielen, wie Jenga oder Mikado lässt die Visuomotorik ebenfalls verbessern.
Wie kompliziert die gleichzeitige Koordination beider Hände sein kann, sehen Sie sehr anschaulich in diesem kurzen YouTube-Video:
Einige kostenlose Arbeitsblätter zur Förderung der Visuomotorik finden Sie hier.
Auffällig ist, dass eine Störung der Visuomotorik häufig mit weiteren Lernbeeinträchtigungen einhergeht. Generell deutet eine Beeinträchtigung der visuomotorischen Fähigkeiten darauf hin, dass die Verarbeitung im Kleinhirn nicht richtig bzw. zu langsam funktioniert.
Zwar lassen sich Defizite im Bereich der Visuomotorik nicht immer durch Übungen ausgleichen, jedoch hilft die Ergotherapie dabei, Probleme möglichst frühzeitig anzugehen und ihnen gezielt entgegenzuwirken.
Bevor allerdings der Weg zum Ergotherapeuten eingeschlagen wird, sollte eine Sehschwäche ausgeschlossen werden.
Machen sich die Probleme erst im Rahmen der Einschulung bemerkbar, kommt oftmals eine psychische Komponente hinzu, die Kindern beim Lesen und Schreiben lernen im Weg steht. An dieser Stelle lohnt sich der Weg in den Fachbereich der Psychologie, um dauerhafte Lernprobleme zu verhindern.
Tipp: Bei Auffälligkeiten sprechen Sie am besten zunächst mit Ihrem Kinderarzt. So lässt sich schnell klären, ob die Fähigkeiten eines Kindes sich noch im normalen Rahmen bewegen oder aber eine Therapiemaßnahme in Betracht kommt.
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