Verhütungspflaster: Infos zu Anwendung, Wirkungsweise und Kosten

   
von Redaktion - letzte Aktualisierung:
Andwendung eines Verhütungspflasters
  • Das Verhütungspflaster wirkt wie die Pille durch die Abgabe von Hormonen, die über die Haut direkt ins Blut gelangen und einen Eisprung verhindern.
  • Das Pflaster wird einmal wöchentlich gewechselt, 3 Wochen in Folge. Anschließend erfolgt eine Pause von 7 Tagen, an denen die Periode einsetzt.
  • Wie bei jedem Hormonpräparat auch, sind Nebenwirkungen durch das Pflaster nicht ausgeschlossen. Auch kann ein Pflaster zur Verhütung nicht den gleichen Schutz bieten wie ein Kondom, welches die Übertragung von Geschlechtskrankheiten verhindert.

Das Verhütungspflaster ist besonders einfach in der Anwendung und hat den Vorteil, dass man nicht (wie beispielsweise bei der Pille) täglich an eine Einnahme denken muss.

In diesem Ratgeber erklären wir wie ein Verhütungspflaster angewandt wird, wie viel es kostet und welche Nebenwirkungen möglich sind.

1. Die Wirkung der Verhütung mit Pflaster ist identisch wie bei der Pille

Das Verhütungspflaster ist als Verhütungsmittel durchaus beliebt, da keine tägliche Einnahme erfolgen muss, die Anwendung auch für junge Frauen ohne Erfahrung angenehm einfach ist und es zudem nicht auf den Magen schlägt, wie es bei vielen Frauen aus Erfahrung bei der Pille der Fall ist.

Die Wirkung des Verhütungspflasters ist identisch mit der Wirkung der Pille. Bei der Verhütung mit Pflaster werden die Hormone Östrogen und Gestagen an den Körper abgegeben. Durch den direkten Hautkontakt gelangen die Hormone ins Blut und sorgen dafür, dass kein Eisprung stattfinden kann.

Kosten

Für 9 Pflaster, die 3 Monate lang halten, bezahlt man in der Regel zwischen 40 und 50 Euro.

Rezeptfrei ist dieses Verhütungsmittel jedoch nicht. Wer das verschreibungspflichtige Verhütungsmittel kaufen möchte, kann dies beispielsweise über die Apotheke beziehen oder online kaufen bzw. bestellen. Die zwei bekanntesten Hersteller für die Verhütungspflaster sind die Marken Evra und Lisvy.

Vor- und Nachteile einer Verhütung mit Pflaster

  • Muss nicht täglich eingenommen/erneuert werden
  • Wirkt (wie die Pille) sehr sicher
  • Ist besonders einfach in der Anwendung
  • Kann keine Übertragung von Geschlechtskrankheiten verhindern (wie das Kondom)
  • Ist ähnlich teuer wie die Pille
  • Wirkung kann aufgehoben werden, wenn bestimmte Antibiotika oder pflanzliche Mittel eingenommen werden

2. Die Anwendung vom Verhütungspflaster ist kinderleicht

Das Pflaster ist durchsichtig und meist um die 2 cm x 2 cm groß. Das transparente Verhütungsmittel wird einfach auf die trockene und saubere Haut aufgeklebt. Wichtig ist, dass diese Stelle auch frei von Haaren ist. Besonders gut geeignet sind beispielsweise folgende Hautpartien:

verhuetungspflaster wird auf haut aufgetragen

Wird das Verhütungspflaster an eine geeignete Stelle geklebt, gehen die Hormone durch das Pflaster über die Haut direkt ins Blut.

  • Bauch
  • Gesäß
  • Oberkörper

Wo Sie es aufkleben, ist meist eine Geschmacksfrage. Nicht geeignet ist die Brust oder Körperstellen, die bereits gereizt sind (Sonnenbrand, Verletzungen etc.). Auch sollte man nur Stellen nutzen, die man gut sieht. So hat man die Sicherheit, dass man im Notfall mitbekommt, wenn sich das Pflaster gelöst hat. Auf jeder Packung sind zudem Bilder zu finden, die es besonders einfach machen, die geeignete Stelle für das Pflaster zu finden.

21 Tage sollte man das Pflaster nun „durchnehmen“, danach folgt (wie bei der Pille) eine Pause von 7 Tagen. Wann man beginnen sollte, ist klar von allen Herstellern vorgegeben: Das Pflaster wird am ersten Tag der Periode aufgeklebt.

Verhütungspflaster oder Pille? Die wichtigsten Fakten im Überblick:

Verhütungspflaster Pille
Wirkt mit Hormonen, welche den Eisprung verhindern. Wirkt mit Hormonen, welche den Eisprung verhindern.
Bleibt 3×7 Tage auf der Haut, danach erfolgt eine Pause von 7 Tagen, in welcher die Periode einsetzt. Muss 21 Tage lang geschluckt werden, danach erfolgt eine Pause von 7 Tagen, in welcher die Periode einsetzt.
Anwendung ist nur 3x im Monat notwendig. Anwendung ist 21 Tage lang täglich erforderlich. Wird ein Tag vergessen oder verzögert sich die Einnahme um mehrere Stunden, kann sich dies auf den Verhütungsschutz auswirken.

3. Das Verhütungspflaster ist relativ sicher (auch in der Anwendung), gibt aber keine Garantie

frau in unterwaesche haelt kondom in der hand

Das Verhütungspflaster wirkt gut, eine Übertragung von Geschlechtskrankheiten verhindert jedoch nur ein Kondom.

Die Verhütung mit Hormonen wird als sehr sicher angesehen. Die meisten Hersteller garantieren, dass zu 99% eine Schwangerschaft verhindert werden kann. Eine 100% Sicherheit ist jedoch nur mit Kondom möglich – und auch dies nur bei einer korrekten Anwendung. Auch muss man sich darüber im Klaren sein, dass die Übertragung von Geschlechtskrankheiten durch das Verhütungspflaster nicht verhindert werden kann.

Dennoch stehen einige Vorteile im Vordergrund, warum sich viele Frauen nach Erfahrungen mit Pille oder Kondom für das Verhütungspflaster entscheiden: Die Anwendung ist deutlich angenehmer, vor allem, wenn man beruflich beispielsweise im Schichtdienst arbeitet und nicht täglich zur gleichen Zeit an eine Pilleneinnahme denkt.

Info: Bei der Nutzung des Verhütungspflasters muss man nur 3x im Monat an das Pflaster denken, die Pille hingegen muss täglich genommen werden und wird deutlich öfter vergessen.

4. Wichtige Fragen und Antworten

Verhütungspflaster klebt nicht richtig. Was sind Gründe dafür?

frau faesst sich an den bauch

Auch eine plötzliche Gewichtszunahme kann ein Grund sein, dass sich das Pflaster löst.

Grundsätzlich ist es so, dass die Pflaster sehr sicher haften und sich auch durch Schwimmen oder tägliches Duschen nicht einfach so lösen. Doch wenn das Pflaster nicht hält, kann dies verschiedene Ursachen haben:

  • Die Haut ist zu fettig.
  • Durch Gewichtszunahme dehnt sich die Haut mehr. Dies kann sich im Zeitraum von drei Wochen (je nach Körperstelle) deutlich bemerkbar machen.
  • Kleidung scheuert ständig über das Pflaster. Die ständige Reibung kann ebenfalls dazu führen, dass sich das Pflaster löst.

Löst sich das Pflaster, kann sich dies auf den Verhütungsschutz auswirken! Das zusätzliche Verhüten mit Kondom ist dann empfehlenswert.

Verhütungspflaster: Ab wann wirkt es?

Das Verhütungspflaster wirkt ab dem ersten Tag der Anwendung, sofern diese auch am ersten Tag der Periode begonnen hat. Bei einer verzögerten Einnahme sollte man sich an die Anwendungshinweise der Hersteller halten, da manchmal eine zusätzliche Verhütung notwendig werden kann.

Kann ich die Verhütung mit Pflaster jederzeit absetzen?

In der Theorie kann das Pflaster jederzeit abgesetzt  werden. Dies ist oft bei Kinderwunsch der Fall oder wenn man an den Nebenwirkungen leidet. Wenn es sich nicht gerade um Nebenwirkung handelt, ist es empfehlenswert, das Pflaster erst nach einem vollständigen Zyklus abzusetzen. So kann man verhindern, dass der Zyklus aus dem Gleichgewicht gerät, plötzlich keine Periode mehr auftritt etc. Vor allem ein unregelmäßiger Zyklus durch ein zu frühes Absetzen kann einen bestehenden Kinderwunsch zu Beginn erschweren.

Periode verschieben mit Verhütungspflaster: Geht das?

frau legt sich waermflasche auf den unterleib

Mit dem Verhütungspflaster die Periode zu verschieben kann den Schutz negativ beeinflussen.

Mit der Pille ist es möglich, die Periode verschieben zu können. In selten Fällen zieht dies nur eine Zwischenblutung nach sich. Das Verschieben mit dem Pflaster hingegen ist nicht empfehlenswert. Zum einen kann die Abgabe der Hormone für weitere Tage unzureichend sein, zum anderen verliert das Pflaster nach einer gewissen Zeit auch an Klebekraft. Das Risiko, durch das Verschieben ungewollt schwanger zu werden, ist demnach sehr hoch.

Welche Nebenwirkungen sind bei einem Verhütungspflaster bekannt?

Wie jedes Hormonpräparat ist auch das Verhütungspflaster bei korrekter Anwendung keine Garantie dafür, dass Nebenwirkungen ausbleiben können. Doch welche gibt es?

  • Unregelmäßige Blutungen
  • Hautreizungen an den Klebestellen
  • Kopfschmerzen oder Übelkeit durch die Hormone selbst
  • Eine hohe Sicherheit an Verhütung ist nur gegeben, wenn kein Übergewicht besteht (je nach Pflaster ab ca. 90 kg)
  • Gewichtsschwankungen (hormonell bedingt)
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