Noch immer verhüten 47% der Deutschen mit der Pille. Viele Frauen äußern mittlerweile jedoch den Wunsch, auf natürliche Weise zu verhüten. Auf diese Weise ist kein Eingriff in den Hormonhaushalt der Frau notwendig. Dies hat auch den Vorteil, dass unerwünschte Nebenwirkungen ausbleiben.
Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, um auf natürliche Weise eine Schwangerschaft zu vermeiden. Geeignete Methoden sind beispielsweise ein Diaphragma, die NFP-Methode oder eine Kupferspirale.
Natürlich sind nicht alle hormonfreien Methoden geeignet, um eine Schwangerschaft zu verhindern. Zu den unsicheren Verhütungsmethoden ohne Hormone zählen die Temperaturmethode, die Kalendermethode und der koitus interruptus.
Noch immer ist die Pille die meistgenutzte Verhütungsmethoden bei Frauen zwischen 18 und 49 Jahren. Aber auch wenn die Pille sehr beliebt ist, sind viele Frauen aufgrund der Nebenwirkungen auf der Suche nach Verhütungsmethoden ohne Hormone.
Dass Verhütung ein sehr wichtiges Thema ist, über welches sich sexuell aktive Frauen Gedanken machen sollten, ist unumstritten. Aber dabei müssen nicht immer Hormone zum Einsatz kommen. Wir stellen Ihnen die beliebtesten Verhütungsmethoden inklusive aller Vor- und Nachteile vor.
Inhaltsverzeichnis
Der Pearl-Index ist ein Maß, mit welchem die Sicherheit von verschiedenen Verhütungsmitteln beurteilt werden kann. Liegt dieser beispielsweise bei 5, heißt dies, dass trotz Anwendung des Verhütungsmittels 5 von 100 Frauen schwanger werden. Das bedeutet: Je niedriger der Pearl-Index ist, desto sicherer ist die Verhütungsmethode.
Frauen, die sexuell aktiv sind, aber nicht schwanger werden möchten, müssen sich zwangsläufig Gedanken darüber machen, auf welche Art sie verhüten möchten. Wenn junge Mädchen das erste Mal zum Frauenarzt gehen, wird ihnen häufig sofort die Pille verschrieben.
Laut einer aktuellen Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) verhüten 47% der sexuell aktiven Männer und Frauen mit der Pille. Dicht gefolgt von der Benutzung eines Kondoms. Auch eine Spirale oder ein Ring für die Scheide werden häufig zur Verhütung benutzt.
Dennoch sinkt die Zahl der Frauen, die die Pille als Verhütungsmittel einsetzen. Aber warum ist das so? Die Pille zählt mit einem Pearl-Index von 0,1 bis 0,9 zu den sehr sicheren Verhütungsmethoden. Zusätzlich kann sie Zyklusbeschwerden abmildern und zu einem reineren Hautbild verhelfen.
Allerdings gibt es immer mehr Kritik hinsichtlich der Nebenwirkungen des täglichen Hormoncocktails. Viele Frauen berichten von starken Kopfschmerzen, einer Gewichtszunahme oder depressiven Verstimmungen.
Wer auf Hormone verzichten möchte, kann auch auf natürliche Methoden zur Verhütung zurückgreifen. Diese Alternativen sind besonders für Frauen geeignet, die hormonelle Methoden nicht vertragen oder schlechte Erfahrungen mit diesen gemacht haben. Aber auch für Frauen, die keinen regelmäßigen Geschlechtsverkehr haben, können natürliche Verhütungsmethoden von Vorteil sein.
Entgegen aller Vorurteile können natürliche Verhütungsmethoden auch von jungen Frauen angewendet werden. Allerdings müssen diese reif genug und verantwortungsbewusst sein. Ansonsten kann das Resultat eine ungewollte Schwangerschaft sein.
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Als hormonfreie Verhütungsmethoden werden alle Mittel bezeichnet, die ohne einen Eingriff in den Hormonhaushalt der Frau auskommen. Sie haben allesamt den Vorteil, dass sie nicht in die natürlichen Körpervorgänge eingreifen und damit den Hormonhaushalt nicht stören können.
Aber auch heute noch kursieren zahlreiche Vorurteile im Hinblick auf die Sicherheit. Daher möchten wir Ihnen im Folgenden die gängigsten Verhütungsmethoden ohne Hormone aufzeigen. Zusätzlich bekommen Sie Informationen darüber, wie sicher die jeweilige Methode ist.
Tipp: Da nicht jede Variante für jede Frau geeignet ist, sollten Sie sich vorab unbedingt von Ihrem Gynäkologen bzw. Ihrer Gynäkologin umfassend beraten lassen.
Das Kondom ist mit Sicherheit die bekannteste Variante, um hormonfrei verhüten zu können. Der größte Vorteil ist, dass Kondome auch vor zahlreichen Erkrankungen schützen können.
Der Einsatz eines Kondoms bietet zudem den Vorteil, dass sich nicht die Frau, sondern der Mann um die Verhütung kümmern muss. Da es die Pille für den Mann noch nicht gibt, hat der Mann keine andere Möglichkeit, eine Schwangerschaft zu verhindern. Ausnahme ist hierbei die Sterilisation. In diesem Fall kann der Mann jedoch nie wieder Kinder zeugen.
Durch Materialfehler und eine falsche Anwendung kommt es jedoch immer wieder ungewollt zu einer Schwangerschaft. Aber auch wenn das Kondom richtig angewendet wird, ist die Methode mit einem Pearl-Index von 2 bis 12 eher unsicher.
Auch das Diaphragma zählt zu den Barrieremitteln. Es wird vor dem Muttermund platziert, damit die Spermien nicht eindringen können. Das Diaphragma wird beim Frauenarzt individuell angepasst und kostet knapp 40 Euro. Es muss kurz vor dem Geschlechtsverkehr eingesetzt werden und bis zu 6 Stunden danach im Körper verbleiben. Zusätzlich müssen Frauen jedoch auch immer eine Verhütungscreme benutzen.
Wie sicher das Verhütungsmittel ist, kann bisher noch nicht eindeutig vorhergesagt werden. Der Pearl-Index liegt zwischen 1 und 20.
Bei der natürlichen Familienplanung (NFP) geht es darum, den Zyklus in fruchtbare und unfruchtbare Tage einzuteilen. Die sympto-thermale Methode vereint die Temperaturmethode, die Kontrolle des Zervixschleims und die Beobachtung des Muttermundes.
Das bedeutet, dass folgende körperliche Symptome gemessen werden:
Die Werte müssen täglich ermittelt und daraufhin in eine Tabelle eingetragen werden. Auf diese Weise bekommen Sie einen Überblick über Ihren individuellen Zyklus. Im Prinzip benötigen Sie für diese Methode lediglich ein geeignetes Basalthermometer.
Richtig angewendet hat die Methode einen Pearl-Index von 0,6 und gilt damit als sehr sicher. Ein Nachteil ist jedoch, dass die natürliche Familienplanung viel Disziplin und Eingewöhnung benötigt. So dauert es im Durchschnitt mindestens drei Monate, bis eine Frau mit er gesamten Vorgehensweise vertraut ist. Zudem ist ein regelmäßiger Zyklus notwendig.
Viele Frauen benutzen für die Durchführung einen sogenannten Zykluscomputer. Diesen gibt es zum Beispiel von Persona oder Clearblue.
Eine weitere Alternative zur hormonellen Verhütung ist die Verwendung einer Spirale aus Kupfer. Diese Spirale ist T-förmig und wird beim Frauenarzt in einem kurzen Eingriff eingesetzt. Die enthaltenen Kupferionen sollen auf natürliche Weise dafür sorgen, dass die Spermien in ihrer Beweglichkeit gehemmt werden, sodass sie nicht mehr in die Gebärmutter eindringen können.
Durch die Kupferspirale kann es jedoch vor allem in den ersten Wochen zu Infektionen kommen. Zudem kann die Periode bei einigen Frauen stärker ausfallen. Die Kupferkette funktioniert ähnlich, weist jedoch zumeist weniger Nebenwirkungen auf. Die Kosten belaufen sich auf durchschnittlich 300 Euro, wobei der Empfängnisschutz etwa fünf Jahre anhält.
Mit einem Pearl-Index von 0,3 bis 0,8 gilt die diese Methode als sehr sicher. Wichtig ist jedoch, dass Sie regelmäßig überprüfen lassen, ob die Spirale oder Kette noch richtig sitzt.
Einige Menschen sind der Meinung, dass Verhütungsmethoden ohne Hormone stets sehr unsicher sind. Wie Sie bereits in den sehen konnten, gibt es viele Alternativen, die auch hormonfrei sehr sicher sind und erfolgreich vor einer ungewollten Schwangerschaft schützen können.
Im Internet kursieren jedoch immer wieder Methoden, die denkbar ungeeignet sind, wenn Sie nicht schwanger werden möchten. Dazu zählt beispielsweise die Temperaturmethode, wenn Sie ohne andere Messungen durchgeführt wird. Das größte Problem an dieser Methode ist, dass die Temperatur auch in Zusammenhang mit der Ernährung, dem Tagesablauf und Erkrankungen steht. Auf diese Weise ist es nicht möglich, eindeutige Ergebnisse zum Stand der Fruchtbarkeit zu ermitteln. Auch die Kalendermethode ist aufgrund der Unsicherheit als Verhütungsmethode nicht geeignet.
Vor allem unter jungen Menschen ist die Methode des koitus interruptus noch sehr verbreitet. Dabei geht es darum, eine Ejakulation in der Scheide zu vermeiden. Da aber bereits im Lusttropfen Spermien enthalten sein können, ist diese Methode keineswegs zur Empfängnisverhütung geeignet.
Denken Sie stets daran, dass das Kondom das einzige Verhütungsmittel ist, welches vor Infektionen und Krankheiten schützt. Um eine Ansteckung mit sexuell übertragbaren Krankheiten zu vermeiden, sollten Sie beim Geschlechtsverkehr mit flüchtigen Bekanntschaften stets zusätzlich ein Kondom verwenden.
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