Eine Verbrennung wird durch heiße Gegenstände wie eine Herdplatte oder ein Bügeleisen, Flammen oder Strom verursacht. Eine Verbrühung hingegen durch heiße Flüssigkeiten wie heißer Kaffee oder Tee und Öl.
Unterschieden wird vom 1. bis zum 4. Grad, wobei es beim 2. Grad zwei verschiedene Ausprägungen gibt. Während beim 1. Grad lediglich die Oberhaut geschädigt ist, sind beim 4. Grad auch Haut, Muskeln, Sehnen und Knochen betroffen.
Wir haben in Kapitel 4 einige Tipps zusammengestellt. Unter anderem sollten Sie ein heißes Bügeleisen immer im Auge behalten und Feuerzeuge oder Streichhölzer nicht in Reichweite Ihres Kindes platzieren.
Verbrennungen oder Verbrühungen kommen im Kindesalter besonders häufig vor. Dabei sind vor allem ein- bis zweijährige Kinder betroffen. Wie schlimm die Verletzung ist, hängt vor allem damit zusammen, um welchen Stoff es sich handelt und wie lange die Einwirkdauer war. Aber was tun bei einer Verbrennung beim Kind?
In unserem Ratgeber beraten wir Sie rund um das Thema Verbrennung bei einem Kind. Wir zeigen Ihnen die Unterschiede zwischen verschiedenen Brandverletzungen aus und erklären Ihnen die sogenannte Neunerregel. Außerdem informieren wir Sie darüber, wann Sie zum Arzt müssen und wie Sie erste Hilfe bei Verbrennungen leisten können.
Inhaltsverzeichnis
Brandverletzungen bei Kindern zählen zu den häufigsten Unfällen, weswegen Eltern einen Arzt aufsuchen müssen. Laut Zahlen von Paulinchen e.V., einer Initiative für brandverletzte Kinder, müssen jährlich etwa 30.000 Kinder und Jugendliche in Deutschland mit Verbrennungen und Verbrühungen ärztlich versorgt werden.
Da die meisten Unfälle im Haus passieren, sind häufig die Finger und die Hände betroffen. Allerdings kann auch der Oberkörper in Mitleidenschaft gezogen werden, wenn das Kind beispielsweise einen Topf mit heißem Wasser umstößt.
Eine thermische Schädigung der Haut kann entweder durch eine Verbrennung oder eine Verbrühung zustande kommen.
Bei beiden Arten ist es wichtig, die Verletzung schnellstmöglich zu behandeln, um die Gesundheit des Kindes nicht weiter zu gefährden. Aber wann zum Arzt? Und wann reichen Erste-Hilfe-Maßnahmen aus?
Wie stark eine Verletzung ist, hängt vor allem von der Temperatur des Stoffes ab. Flüssigkeiten benötigen lediglich eine Temperatur von 52°C, um die Haut zu verletzen. Kochendes Wasser hat jedoch bereits eine Temperatur von etwa 100°C, Öl kann in einer Fritteuse Temperaturen von rund 200°C erreichen.
Eine Verbrennung bei einem Kind wird in verschiedene Verbrennungsgrade eingeteilt. Diese Einteilung macht deutlich, wie tief die Verletzung ist.
Wenn kleine Kinder Verbrühungen oder Verbrennungen 2. oder 3. Grades erlitten haben, ist die Behandlung häufig mit einigen Operationen und Krankenhausaufenthalten verbunden. Um mit der Situation besser umgehen zu können, sind in vielen Fällen psychologische Nachbehandlungen sinnvoll.
Im Hinblick auf das Ausmaß der Verletzung wird jedoch nicht nur die Tiefe, sondern auch die Größe der betroffenen Stellen berücksichtigt. Bei Jugendlichen und Erwachsenen wird dazu die Neunerregel angewandt. Das bedeutet, dass große Körperregionen mit jeweils 9% der Gesamtoberfläche bewertet werden. Dazu zählen:
Bei Säuglingen und Kleinkindern kann diese Leitlinie jedoch nicht angewendet werden. Daher gibt es zusätzlich die sogenannte Handflächen-Regel. Dabei entspricht die Größe der Hand inklusive der Finger eines Kindes einem Prozent der Körperoberfläche.
Achtung: Sind etwa 5 bis 8% der Körperoberfläche eines Kindes von einer Verbrennung 2. Grades oder 3. Grades betroffen, kann die Verletzung bereits lebensgefährlich sein.
Wenn sich Ihr Kind verbrannt oder verbrüht hat, ist es nicht immer gleich notwendig, einen Arzt aufzusuchen. Leichte Verbrennungen beim Kind können Sie beispielsweise mit einer Salbe aus der Apotheke behandeln. Die Heilung der Wunde beträgt oftmals nur wenige Tage. Dies gilt jedoch nur, wenn es sich um Verbrennungen ersten Grades handelt.
Bei oberflächlichen Verletzungen zweiten Grades sollten Sie Ihr Kind zum Hausarzt oder Kinderarzt bringen, damit die Brandblase fachmännisch behandelt werden kann.
Handelt es sich hingegen um eine größere Verbrennung oder Verbrühung bei Ihrem Kind (ab Grad 2b), sollten Sie unverzüglich den Rettungsdienst rufen. Wichtig ist außerdem, dass Sie Ruhe bewahren und nicht in Panik verfallen.
Erste Hilfe bei Verbrennungen sieht folgendermaßen aus:
Bleiben Sie unbedingt die ganze Zeit bei Ihrem Kind, während Sie auf den Notarzt warten! Nehmen Sie es in den Arm und sprechen Sie dabei beruhigende Worte.
Damit sie gar nicht erst in die Situation kommen, erste Hilfe leisten zu müssen, sollten Sie Verletzungen so gut es geht vorbeugen. Da die meisten Unfälle im Haushalt passieren, hilft es oft schon, ein paar Tipps umzusetzen.
Im Folgenden haben wir Ihnen daher eine kleine Liste mit Maßnahmen zusammengestellt, die Ihr Kind vor einer Verbrennung schützen können.
Eine Tasse heißer Tee reicht bereits aus, um 30% der Körperoberfläche eines kleinen Kindes zu verletzen! Sollte sich Ihr Baby verbrühen oder verbrennen und es bilden sich Blasen, suchen Sie am besten sofort einen Arzt auf.
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